Wo Innovationsstarter gefördert werden
Geld ist nicht alles, aber ohne Geld läuft erst recht nichts, gerade bei Startups, die zwar eine tolle Idee haben mögen, mit dieser aber noch nicht genug verdienen. Zum Glück gibt es Institutionen, die aufstrebende Jungunternehmen finanziell und mit viel Fachwissen unterstützen. Zu diesen gehört die IFB Innovationsstarter GmbH. Wir haben sie besucht um herauszufinden, was sie leistet und wie man an die Fördergelder herankommt.
„Die Hamburgische Investitions- und Förderbank ist das zentrale Förderinstitut der Freien und Hansestadt Hamburg. Sie unterstützt den Senat bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben.“ So steht es auf der Webseite der IFB. Da geht es um Wohnraum und Umwelt, Stadtentwicklung und ganz besonders natürlich um die Innovations- und Wirtschaftsförderung. 2014 hat die IFB über alle Bereiche hinweg Darlehen und Zuschüsse in Höhe von über 560 Millionen Euro bewilligt.
Die IFB Innovationsstarter GmbH hat zwei Förderprogamme für Startups
Selbstverständlich ist da auch für Startups Geld im Topf. Den verwaltet die IFB Innovationsstarter GmbH, eine Tochter der IFB mit einem sechsköpfigen Team unter der Leitung von Dr. Heiko Milde. Genauer gesagt geht es um zwei Töpfe: einen für den Innovationsstarter Fonds und einen für das Programm InnoRampUp.
Fangen wir mit letzterem an, denn InnoRampUp richtet sich an Startups, die noch ganz am Anfang stehen; älter als zwei Jahre dürfen sie nicht sein. Das Programm gibt es seit Mitte 2013 und kann bald die fünfzigste Förderung feiern. Ursprünglich betrug der Jahresetat 1,5 Millionen Euro, inzwischen sind es 2,1 Millionen. Für ein Startup sind bis zu 150.000 Euro als Zuschuss drin, die nicht zurückgezahlt werden oder mit Unternehmensanteilen abgegolten werden müssen.
Na, das klingt doch verlockend, doch wer kann überhaupt in den Genuss einer solchen Finanzspritze kommen? Nun, so ziemlich jeder, der eine innovative und Erfolg versprechende Geschäftsidee vorzuweisen hat. InnoRampUp ist nicht auf bestimmte Branchen beschränkt, auch wenn Startups aus Bereichen wie E-Commerce oder Food in der Regel geringe Chance haben werden.
Innovative Ideen und gute Teams gesucht
Was dagegen gut ankommt: technische Innovationen, Lösungen für Probleme, die potenzielle Kunden tatsächlich beschäftigen, Geschäftsmodelle, die nicht schon bekannte Idee nur geringfügig variieren und der Klassiker, der alle Investoren, staatlich oder privat, besonders interessiert – ein gut aufgestelltes Team. Bei der Bewerbung macht es also Sinn, die unterschiedlichen und sich hoffentlich ergänzenden Qualifikationen der Teammitglieder herauszustellen.
Ansonsten genügt als Bewerbungsunterlage ein gängiges Pitch Deck, das vor allem das Problem und seine Lösung deutlich macht. Ein ausgefeilter Businessplan wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht erwartet. Wenn die Bewerbung beim Innovationsstarter-Team auf Interesse stößt, folgt eine persönliche Einladung, und das Startup darf sich und seine Idee in einem ausführlichen Pitch mit anschließender Diskussion vorstellen.
Verläuft der positiv, müssen weitere Dokumente eingereicht werden – jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt für den Businessplan – und wenn dann alles passt, geht der Antrag in letzter Instanz an einen fachkundig besetzten Ausschuss, der noch sein Veto einlegen kann.
Hilfe bei allen Startup-Fragen inklusive
Diesen Prozess durchlaufen etwa 18 Startups pro Jahr mit Erfolg. Danach können sie ihre laufenden Kosten einreichen und bis zu 100 % zurückerstattet bekommen. Natürlich nicht völlig unkontrolliert, gewisse Erfolgsziele müssen schon erreicht werden. Im schlimmsten Fall würde die Förderung auch abgebrochen. Damit es dazu nicht kommt, steht das Innovationsstarter-Team jederzeit den Startups mit Rat und Tat zur Seite, egal, ob es um Personalfragen, Büroräume oder die richtigen Kontakte geht.
Ähnlich ist das Verfahren beim Innovationsstarter Fonds, allerdings gibt es auch einige entscheidende Unterschiede. So richtet sich das Programm an Unternehmen, die schon eine gewisse Marktposition erreicht haben,aber beispielsweise nicht älter als sechs Jahre sein dürfen und ein überdurchschnitlliches Wachstumspotenzial aufweisen.
Der Innvationsstarter Fonds geht in die zweite Runde
Der Fonds wurde 2012 aufgelegt, ursprünglich mit einem Volumen von 12 Millionen Euro, das letztlich auf 13,4 Millionen stieg. 23 Unternehmen konnten bisher davon profitieren, das 24. folgt jetzt, dann läuft der Fonds aus. Aber keine Bange: Der nächste Fonds ist bereits in der Mache, noch im 2. Quartal 2016 gibt es dazu genauere Informationen.
Der Innvationsstarter Fonds investiert bis zu eine Million Euro pro Startup. Er geht offene Beteiligungen ein, 15 % Geschäftsanteile werden regelmäßig an ihn abgetreten, und das Ziel ist in jedem Fall ein Exit. Bis dahin gilt es, gemeinsam definierte Meilensteine zu erreichen, etwa in den Bereichen Personal- und Produktentwicklung und Durchsetzung am Markt.
Für beide Programme bewerben sich etwa 300 Startups pro Jahr, um die 70 sind bisher in den Genuss einer Förderung gekommen. Die Branchenvielfalt ist wie gesagt groß, und die bisherigen Teilnehmer lesen sich wie ein kleines Who-is-who der Hamburger Startup-Szene: audioguideMe, Channel Pilot Solutions, connected-health, Keeeb, Phantominds, SofaConcerts, TripRebel, yoints und viele andere waren und sind dabei, Familo, Lampuga und Tinnitracks konnten sich sogar doppelt qualifizieren.
Besonders liegen Heiko und seinem Team Startups am Herzen, die sich mit hochinnovativen Technologien beschäftigen. So gehören auch vier bei Desy entstandene Projekte zu den Schützlingen, und besonders genial zu geht es bei i3 membrane. Die dort entwickelte Filtertechnik ist für Laien nicht leicht zu verstehen, hat aber enormes Marktpotenzial.
Die Technikbegeisterung ist sicherlich ein Grund für das Engagement beim am 30. Mai stattfindenden Hamburg Innovation Summit. Bei diesem federführend vom Startup Dock der TU Harburg organisierten Event ist die IFB als Mitveranstalter und Sponsor ganz vorn dabei. Über dieses Ereignis wird Hamburg Startups als Medienpartner noch ausführlich berichten – und über IFB Innovationsstarter natürlich auch!
Mehr zu den Startup Programmen der IFB…
erfahrt ihr hier bei unseren Startup Parntern und in dem Interview mit Heiko Milde.
Wenn ihr mehr zu Dr. Heiko Milde erfahren wollt, dann schaut Euch sein Who’s who Eintrag an.
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