InnoMatch – Hamburg Startups bringt Mittelständler und Startups zusammen!
Wenn ein Startup auf ein traditionsreiches Familienunternehmen trifft, haben die sich dann was zu sagen? Sehr viel sogar, denn beide sind sich ähnlicher, als es zuerst den Anschein hat – und beide können eine Menge voneinander lernen. Das ist die Grundidee des InnoMatch-Projekts, das Hamburg Startups in Kooperation mit DIE FAMLIENUNTERNEHMER ins Leben gerufen hat. Erfahrene Unternehmerpersönlichkeiten dienen dabei Startups als Mentoren. Mit Fehrmann und Nüwiel ist die erste Kombination bereits erfolgreich gestartet.
Die Fehrmann Metallverarbeitung GmbH gehört zu den Hidden Champions. Zu den Unternehmen also, die nur wenige kennen, die aber auf ihrem Gebiet weltweit Innovationsführer sind. Fehrmann ist ein Familienbetrieb in der fünften Generation. Gegründet wurde es 1895, um die boomenden Schiffswerften mit Metallgussprodukten zu beliefern. Immer wieder musste sich das Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte wechselnden Marktanforderungen stellen und neu erfinden.
Weltspitze bei Spezialfenstern und Legierungen
Heute agiert Fehrmann in zwei Bereichen in der internationalen Spitzenklasse. Da sind erstens druckdichte Türen und Fenster, wie sie in Yachten ebenso wie in der Elbphilharmonie zu finden sind. Und zweitens Legierungen, zum Beispiel eine, basierend auf Aluminium, die die Festigkeit von Stahl hat aber nur ein Drittel davon wiegt.
Wie bei so vielen Mittelständlern trifft bei Fehrmann Tradition auf Moderne, eine beinahe archaisch anmutende Gießerei auf 3D-druckbare Legierungen und smarte Fenster. Kein Wunder, dass sich der aktuelle Geschäftsführer Henning Fehrmann sehr für die Startup-Szene interessiert. Da sich Hamburg Startups schon länger darum kümmert, junge Gründerinnen und Gründer mit etablierten Geschäftsleuten zu vernetzen, kam im Januar beim Pitch für die Reise zum SXSW-Festival zusammen, was zusammengehört.
Das erste InnoMatch: Fehrmann und Nüwiel
Besonders angetan war Henning an dem Abend von der Gründerin Natalia Tomiyama und ihrem Startup Nüwiel, das den Pitch gewonnen hatte. Sie kamen ins Gespräch und stellten fest, dass sie sich gern bei weiteren Treffen austauschen würden. Kein Wunder, denn Hamburg Startups hatte diese Kombination schon im Vorfeld auf ihre Stimmigkeit überprüft und empfohlen. Das seit Monaten vorbereitete Mentoringprogramm InnoMatch ging damit in aktive Phase.
Eines der Motive von Henning, Nüwiel unter seine Fittiche zu nehmen, war es also auch, dieses vom Verband DIE FAMILIENUNTERNEHMER vorgeschlagene und von Hamburg Startups entwickelte Projekt ins Rollen zu bringen.
Für Natalia war der Vorteil der Zusammenarbeit sowieso von vornherein klar. Startups wissen in der Regel alles über ihr Produkt, bei Nüwiel ein elektrisch getriebener Fahrradanhänger. Naturgemäß fehlen ihnen aber die Erfahrung, welche Tücken die Finanzplanung mit sich bringt, wie der Markt zu bearbeiten ist und wie Kunden behandelt werden sollten. Von Henning entsprechend beraten, sagte sie sogar einem potenziellen Kunden ab, was sie sich sonst vielleicht nicht getraut hätte.
Natalia hält übrigens nichts davon, auf einen Businessplan zu verzichten, selbst wenn das im Silicon Valley angeblich so üblich ist. Und das Mentoringprogramm verführt auch nicht dazu, Dinge an den Mentor zu delegieren, sondern sich im Gegenteil noch sorgfältiger vorzubereiten auf die fest eingeplanten Besprechungen. Die finden dann in regelmäßigen Abständen statt. Auf der Tagesordnung stehen aktuelle Themen ebenso wie längerfristige Planungen.
Der Mentor kann auch vom Mentee lernen
Fehrmann macht das kostenlos und spekuliert auch nicht auf eine Beteiligung am Unternehmen nach Ablauf des auf sechs Monate angelegten Programms. Was sich Henning erhofft, ist eine Verbesserung der eigenen Außendarstellung. Gerade im Bereich Social Media und Marketing ist bei dem Traditionsunternehmen noch Luft nach oben. Eine stärke Einbindung in das Hamburger Startup-Ökosystem ist ebenfalls erwünscht. Henning hat kürzlich sein eigenes kleines Unternehmen gegründet, das Startups bewerten und unterstützen soll.
Bei der Unterstützung Nüwiels durch Fehrmann soll es selbstverständlich nicht bleiben, das InnoMatch-Programm geht jetzt erst so richtig los. Geplant ist eine Reihe von Abendveranstaltungen, bei denen sich Startups und etablierte Unternehmen kennenlernen können. Damit auch die richtigen Mentoren und Mentees zusammenkommen, hilft Hamburg Startups kräftig beim Matching. Kandidaten aus beiden Lagern werden von uns vorab interviewt und daraufhin überprüft, wer zu wem am besten passen könnte.
Hamburg Startups bringt mit InnoMatch Old und New Economy zusammen
Beim Event selbst, zu dem insgesamt 60 – 80 exklusive Gäste eingeladen werden, haben dann die potenziellen Partner die Gelegenheit sich auszutauschen und über die weitere Zusammenarbeit zu entscheiden.
Abgerundet wird der Abend durch spannende Expertenvorträge und reichlich Gelegenheit zum Netzwerken. Mit diesem Format sorgen Hamburg Startups und DIE FAMILIENUNTERNEHMER dafür, Old und New Economy noch näher zusammenzubringen.
Das erste Event ist für den 29. Mai geplant. Wer sich dafür als Startup oder Mentorunternehmen bewerben möchte, kann das bei Hamburg Startups-Mitgründerin Sina Gritzuhn tun. Einfach eine Mail schicken an sina.gritzuhn@hamburg-startups.net.
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