ideapeek – ein Marktplatz für Ideen stellt sich vor
ideapeek ist ein Marktplatz, der kreativen Geistern die Gelegenheit geben soll, ihre besten Ideen Unternehmen zu präsentieren und mit ihnen zu handeln. Vor wenigen Wochen ist die Plattform gestartet. Wir haben den Gründern Julius Koopmann und Jannic Christensen dazu ein paar Fragen gestellt.
Liebe Gründer, könnt ihr euch uns bitte kurz vorstellen – wer seid ihr und was habt ihr bisher gemacht?
Julius: Wir sind Jannic Christensen und Julius Koopmann, das Gründerteam hinter dem ideapeek. Wir sind 25 und 24 Jahre alt und haben im Juni 2018 die Innovation & Growth Consulting GmbH gegründet. Wenige Monate später haben wir nun unser Produkt ideapeek online gestellt. Wir arbeiten in zwei von Disruption geprägten Branchen, der Energie- und der Automotive-Branche. Hier haben wir gelernt, wie viel Impact gute Ideen auf den Erfolg eines etablierten Unternehmens haben können und dass jede Idee wertvoll sein kann.
Wie ist die Idee zu ideapeek entstanden?
Jannic: Julius und ich kennen uns aus dem Wirtschaftsingenieursstudium an der Nordakademie in Elmshorn und haben dort schon in vielen Projekten zusammengearbeitet. Leider sind unsere Ideen viel zu häufig in den Schubladen unserer Professoren verschwunden. Ideen hatten wir zur Genüge, aber die Umsetzung war häufig das Problem. Gleichzeitig konnte wir beobachten, dass es in bestehenden Organisationen nur wenige zündende Ideen gibt und dass Produktentwicklungen immer häufiger nicht auf die Bedürfnisse des Marktes treffen. Hier haben wir ein Potenzial erkannt. So ist die Idee für den ideapeek entstanden.
Wie genau funktioniert ideapeek?
Jannic: Mit dem ideapeek bringen wir ein Produkt an den Markt, dass es erstmals jedem ermöglicht, seine Ideen und Verbesserungsvorschläge frei an den Markt zu kommunizieren. Ohne den ideapeek wüsste ich nicht, wie ich einen Verbesserungsvorschlag beispielsweise an ein DAX-Unternehmen kommunizieren sollte. Mir fehlte bisher der Eingangskanal. Ich wüsste vor allem auch nicht, warum ich es tun sollte. Ich selbst habe ja nichts davon. So geht unendlich viel Ideenpotenzial verloren.
Um das Problem zu lösen haben wir eine Software entwickelt, mit der jeder seine Ideen managen und sie am Markt anbieten kann. Schluss mit der endlos langen Ideenliste auf dem Smartphone! Unser Algorithmus ermittelt für jede Idee einen Marktpreis – ähnlich wie ihr es von Aktien kennt – und ermöglicht es führenden Unternehmen Lizenzrechte daran zu erwerben. Die Unternehmen können die erworbenen Ideen und Verbesserungsvorschläge anschließend mit ihrem Know-how und dem notwendigen Kapital realisieren. Unsere Ideengeber erhalten im Gegenzug eine Mindestvergütung in Höhe von 80 % des Verkaufspreises.
Unternehmen, die am ideapeek teilnehmen, erhalten nicht nur konkrete Ideen und Verbesserungsvorschläge von der Crowd, sondern können mithilfe von Big-Data Analysen auch Erkenntnisse über die Entwicklung der Marktbedürfnisse und Markttrends sammeln. Denn letztlich sind es eure Ideen und Verbesserungsvorschläge, die euer Bedürfnis als Kunde eines Unternehmens ausdrücken. Der große Wert für ein Unternehmen liegt darin, dass nicht nur die Bedürfnisse ihrer bestehenden Kunden analysiert werden, sondern auf eine Crowd zurückgegriffen wird, die potenziell die Kunden aller Marktteilnehmer enthält. Die Analyse der Ideen erlaubt es sogar Rückschlüsse auf ungeahnte Verbindungen zwischen verschiedenen Branchen zu ziehen.
Wen wollt ihr mit ideapeek ansprechen?
Julius: Auf der Seite der Ideengeber – oder auch Kreative, wie wir sie nennen – sprechen wir jeden an, der regelmäßig gute Ideen für neue Produkte oder zur Verbesserung von bestehenden Produkten hat. Unsere Hauptzielgruppe sind dabei Studenten und Young Professionals. Unter den Unternehmen sprechen wir hauptsächlich solche an, die im B2C-Bereich tätig sind. Derzeit fokussieren wir uns dabei auf den deutschen Markt.
Welches Geschäftsmodell hat ideapeek?
Julius: Das Geschäftsmodell hinter dem ideapeek ist schnell erklärt. Unsere Kreativen können den ideapeek kostenfrei verwenden. Unternehmen zahlen hingegen eine jährliche Lizenzgebühr für den Zugang zu unserer Ideendatenbank. Wird eine Ideenlizenz verkauft, zahlt das Unternehmen den Betrag abzüglich einer kleinen Vermittlungsgebühr direkt an den Ideengeber. Seinen persönlichen Vergütungsanteil kann man übrigens auf bis zu 90 % steigern, wenn man erfolgreich weitere Nutzer wirbt.
Wie ist euer Startup finanziert?
Julius: Unser Startup ist noch vollständig eigenfinanziert. Natürlich werden wir in Zukunft Ausschau nach Investoren oder Business Angels halten, um das Geschäft weiter zu skalieren.
Was habt ihr mit ideapeek bisher erreicht?
Jannic: Unser größter Erfolg ist natürlich der Launch des ideapeek nach einer so langen Entwicklungsphase. Es gibt zwei Elemente unserer Software, auf die wir besonders stolz sind. Dies ist zum einen das System zur Wahrung der Vertraulichkeit der eingereichten Ideen. Dazu haben wir lange mit Rechtsanwälten und Experten zusammengearbeitet, um ein möglichst rechtssicheres System aufzubauen. Im Ergebnis steht eine Kombination aus technischen Sicherheiten und umfangreichen Vertragswerken, die für jeden denkbaren Fall eine Lösung bieten und damit unsere Kreativen mit ihren hervorragenden Ideen schützen. Zum anderen freut es uns ein System gefunden zu haben, mit dem wir einen marktgerechten Preis für die Ideen ermitteln können. Unser Algorithmus sorgt dafür, dass sich der Preis einer Idee anhand der Marktreaktionen fortentwickelt und findet somit den Preis, den ein Unternehmen bereit ist dafür zu zahlen.
Julius: Hinzu kommt, dass wir in den ersten 10 Tagen bereits 64 kreative Köpfe für den ideapeek gewinnen konnten. Insgesamt sind dadurch 115 Ideen in unserer Ideendatenbank eingegangen, sodass wir nun daran arbeiten die ersten Unternehmen für den ideapeek zu begeistern. Unser Preisalgorithmus beziffert den aktuellen Gegenwert aller eingereichten Ideen mit insgesamt 328.625,00 €.
Wo seht ihr euch in 12 Monaten?
Julius: Unser Ziel ist es, dass die kreativsten Köpfe unserer Gesellschaft allein von ihren Vergütungen aus dem ideapeek leben können. Wenn wir dies bereits in 12 Monaten schaffen, wäre das ein Riesenerfolg. Außerdem möchten wir durch die verbesserte Ausnutzung des Ideenpotenzials dazu beitragen, dass Produktideen realisiert und Innovationszyklen im Markt verkürzt werden. Somit verfolgen wir das Ziel, unsere zwar stabile aber doch sehr investitionsscheue und träge Wirtschaft anzukurbeln und dazu die Standardsoftware für Crowd-Innovation und Schwarmintelligenz bereitzustellen.
Vielen Dank für das Interview!
Bilder: ideapeek