Hyconnect gewinnt den Reeperbahn Startup Pitch 2019!
Der siebte Reeperbahn Startup Pitch ist Geschichte und hat mit Hyconnect einen Sieger aus Hamburg gefunden. Die Preisverleihung war der Höhepunkt eines Tages voller Ereignisse, die alle Beteiligten wohl so schnell nicht vergessen werden. Wir ziehen eine erste Bilanz.
Wie fasst man ein Ereignis zusammen, das in vielerlei Hinsicht unfassbar war? Unfassbar, weil so viele Dinge gleichzeitig und einen ganzen Tag lang geschehen sind, dass wir sie unmöglich in einem Beitrag angemessen beschreiben können. Unfassbar auch, weil wir so viele großartige Erlebnisse und Begegnungen hatten, dass wir noch gar nicht alles richtig zu verarbeiten vermochten. Deshalb werden wir uns heute nur auf ein paar Höhepunkte konzentrieren und auf viele weitere in den nächsten Tagen zurückkommen.
Der Reeperbahn Startup Pitch ist längst viel mehr als ein reiner Startup-Wettbewerb und ist in seiner siebten Ausgabe noch einmal eine Nummer größer geworden. Schon mittags geht es los mit gleich drei umfangreichen Programmteilen an drei verschieden Schauplätzen. Im 10. Stock des Astraturms finden fünf Masterclasses statt, präsentiert von der DVAG – Deutsche Vermögensberatung und der Gründerszene und durchgeführt von EY, QVC, der DVAG, der ba Group und Klitschko Ventures. Hier können Gründerinnen und Gründer und solche, die es werden wollen, enorm viel Wissen und Inspiration mitnehmen.
Guter Rat und gute Speisen – beim Reeperbahn Startup Pitch ist für alles gesorgt
Schnell rüber zum nächsten Schauplatz, dem Jazz Café und den zwei davor platzierten Lovemobilen, zur Verfügung gestellt von Airstream4u. Die Handelskammer Hamburg und die Startup-Unit von Hamburg Invest halten hier Beratungsgespräche ab, QVC NEXT scoutet neue, aufregende Startups und Blind Dates bringen erfahrene Mentoren und engagierte Entrepreneure zusammen. Jetzt noch einen Snack beim Food-Container von REWE geholt, die den ganzen Tag die Gäste mit Essen versorgt haben und dann hinunter in den Mojo Club.
Fürs leibliche Wohl ist auch dort gesorgt mit einer Miniaturausgabe des Food Innovation Camps. MAMA WONG , Nordic Oceanfruit, LaRibollita und Insec2eat tischen ihre Spezialitäten auf, Campari serviert coole Drinks. Das Hauptaugenmerk gilt aber der Bühne, die sich am Nachmittag in die Startup Stage verwandelt. Insgesamt 20 Pitches sind dort zu sehen, aufgeteilt in fünf Themenbereiche mit jeweils vier Teilnehmern. Den Auftakt bilden die Kategorien „Media“, präsentiert vom next media accelerator und „Aviation & Space“ mit dem Airbus BizLab. Für „Logistics & Mobility“ engagieren sich der Next Logistics Accelerator und die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Smart City | DB. hat sich, wie könnte es anders sein, „Smart City“ als Thema ausgesucht und der Sparkassen Innovation Hub „Fintech“.
Custodiex gewinnt die Startup Stage
Alle 20 Teilnehmer bekommen konstruktives Feedback von Fachjurys und werden mit Punkten bewertet. Das ist nicht nur eine Spielerei, denn das Startup mit der höchsten Punktzahl erhält ein Delegations-Ticket für das SXSW Festival in Austin, Texas. Nach einer Umbaupause ist die Verkündigung des Siegers ein erster Höhepunkt des Abendprogramms. Der schon tagsüber stets gut besuchte Mojo Club ist jetzt rappelvoll, aber ist Martin Gymer von Custodiex auch noch irgendwo im Publikum? Ja, zum Glück, er kommt auf die Bühne, nimmt das symbolische Riesenticket entgegen und darf sich auf Austin freuen. Er bekommt den Preis für die sichere Lagerung digitaler Güter.
Motto des Abends: „Dont give up – keep on punching!
Bei SXSW wird er auch Dr. Wladimir Klitschko sehen, der am Nachmittag mit seiner Masterclass begeisterte. Dort stellte er seine F.A.C.E.-Methode vor, über die er auch jetzt einiges zu erzählen hat. Freya Oehle, die sämtliche Pitches als Moderatorin großartig, stets schlagfertig und mit der Ausdauer einer Marathonläuferin begleitet, schnackt mit den Umgang mit Herausforderungen auf dem Weg zum Erfolgt. Eigentlich lässt sich Klitschkos Credo auch ganz kurz zusammenfassen: „Don’t give up – keep on punching!“
Reisen in die Welt der Fantasie und der Ingenieurskunst
Ein Leitspruch, den so oder so ähnlich wahrscheinlich auch die sechs Finalisten schon häufig beherzigt haben. Den richtigen Punch haben sie auf jeden Fall, immerhin haben sie sich aus über 120 Bewerbern für den Reeperbahn Startup Pitch durchgesetzt. Apropos Reeperbahn: Gleich der erste Kandidat passt hervorragend zu Hamburgs sündiger Meile, die heute zur Gründermeile geworden ist. femtasy produziert erotische Hörspiele für Frauen, die die Fantasie anregen und beim Masturbieren helfen. Das Gründerduo Nina Julie Lepique und Michael Holzner kann schon beeindruckende Zahlen vorweisen und will auf den englischsprachigen Markt.
Anschließend entführt uns Dr. Lars Molter in die fantastische Welt der Ingenieurskunst. Sein Startup Hyconnect hat eine Methode entwickelt, Kunststoffe und Metalle buchstäblich miteinander zu verweben. Das könnte den Leichtbau zunächst in der Schifffahrt und später auch in der Automobilindustrie und der Luftfahrt wesentlich vereinfachen. Auch Elizabeth Nyeko von Modularity Grid hat für Technikfans einiges zu bieten. Sie stellte ihre Plattform vor, die eine Schwachstelle beim Bau von Satelliten beseitigen soll, nämlich die Energieversorgung. Das hat definitiv Zukunft, denn immer mehr Unternehmen bauen Satelliten.
Femtech und Lösungen für Glück im Job
Man muss aber nicht nach den Sternen greifen, um erfolgreich zu sein. Das beweist Daniel Stancke mit seinem Startup JobMatchMe. Das hat sich auf die Vermittlung von Jobs für Nicht-Akademiker spezialisiert und will dafür sorgen, dass alle die Arbeit bekommen, die sie lieben. Mit LKW-Fahrern hat es angefangen, Pflegekräfte und weitere Branchen sollen folgen.
Wachstum steht auch bei CUCA INTIMA auf dem Plan. Die Plattform von Linda Wonneberger hat sich auf Femtech spezialisiert und bietet Rat und Produkte rund um Themen wie Verhütung, Wechseljahre und Menstruation. In diesem Zusammenhang haben wir auch einen neuen Begriff gelernt: „Co-Menstruator“ meint einen Mann, der mit einer Frau zusammenlebt, die gerade ihre Tage hat.
Den Pitchreigen beschließt Hanna Asmussen von Localyze. Hier ist wieder die Welt der Arbeit das Thema. Localyze hilft neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland beim Start in der neuen, ungewohnten Umgebung. Die Software berücksichtigt behördliche Formalitäten ebenso wie die Wohnungssuche oder Ideen zur Freizeitgestaltung. Sechs preiswürdige Startups waren das, doch nur zwei Preise sind zu vergeben. Über den einen entscheidet das Publikum, indem es Dollarscheine (leider nicht echt) an seine Lieblinge verteilt. Hier haben die erotischen Geschichten von femtasy offensichtlich am meisten Spaß gemacht. Die Belohnung: ebenfalls ein Delegations-Ticket für SXSW.
Eine klare Entscheidung für Hyconnect
Aber wie wird die Jury entscheiden? Um sich in Ruhe beraten zu können ziehen sich Dr. Cornel Wisskirchen (Deutsche Bank AG), Astrid Quentell (Sony Pictures Film- und Fernsehproduktion), Horst von Buttlar (Gruner & Jahr Wirtschaftsmedien), Veronika Reichboth (Startup-Unit Hamburg Invest) und Neil Minocha (SXSW) in den labyrinthischen Backstage-Bereich zurück. Dort wird ausführlich diskutiert und abgewogen, doch am Ende ist die Entscheidung klar: Am meisten überzeugt haben die Innovationskraft und das Marktpotenzial von Hyconnect! Dafür gibt es den Hauptpreis, eine Reise zum SXSW Festival inklusive Flug, Unterbringung und einem üppigen Veranstaltungsprogramm, das normale Besucher nicht geboten bekommen.
Allen Grund zu feiern und zu danken!
Wow, geschafft! Ein langer, auch mal anstrengender, aber durchgehend aufregender Tag liegt hinter uns und ist noch längst nicht zu Ende. Jetzt wird gefeiert, beim VIP-Dinner im Jazz Café und der Aftershowparty im Mojo Club, wo die DJs Boris Dlugosch und Guido Weber die Menge zum Tanzen bringen. Und was gibt es nicht alles zu feiern: Tolle Startups, die uns mit ihren Ideen begeistert haben. Großartige Partner und Unterstützer, die dieses Ereignis erst möglich gemacht haben und denen wir ganz herzlich danken. Und natürlich das Team, das zum Teil seit vielen Monaten mit der Vorbereitung beschäftigt war, allen voran die Gründerinnen von Hamburg Startups, Sanja Stankovic und Sina Gritzuhn. Der Reeperbahn Startup Pitch wird immer größer und besser. Und wer weiß, vielleicht ist eines Tages der Hauptpreis bei einem Pitch-Wettbewerb bei SXSW eine Reise zu unserem Spektakel in Hamburg.
Fotos: Stefan Groenveld