Eine Katzenstreuschaufel für die Löwen
Löwen sind schließlich auch nur Katzen, also kommt eine Spezialschaufel für die Katzentoilette gerade recht. Auch bei Workshops für Hobbymaler, einer Klammer für Einstecktücher und einer elektrischen Zahnbürste haben sie ihre Brieftaschen geöffnet. Mehr dazu wie immer in der Tageszusammenfassung.
Ein Deal wie gemalt für ArtNight
Da muss man schon zweimal hinschauen, um die Personen auf dem Gemälde zu erkennen, das Teil der Studiodekoration ist. Gut, wir sind bei „Die Höhle der Löwen“, also werden es wohl die fünf bekannten Investoren sein. Auf dem Bild ist natürlich auch Judith Williams zu sehen, die allerdings in dieser Folge wieder krankheitsbedingt fehlt und von Georg Kofler vertreten wird. Der hält nichts von künstlich erzeugter Spannung und geht glatt auf das Angebot von ArtNight ein, kaum dass Carsten Maschmeyer seine üblichen Zweifel an der Höhe der Bewertung angemeldet hat.
ArtNight veranstaltet Workshops in Bars und Restaurants, bei denen die Teilnehmer unter Anleitung von Künstlern zu Malern werden – zumindest für einen Abend. In fast 30 Städten werden die Events mittlerweile angeboten, für 2017 ist ein Umsatz von einer Million Euro avisiert. Da ist die aus dem Wunsch von 150.000 Euro für 10 % resultierende Bewertung nicht zu hoch, meinen die Gründer Aimie-Sarah Carstensen und David Neisinger, zumal ein ähnliches Unternehmen in den USA noch ganz andere Zahlen aufweisen kann. Auch Frank Thelen ist von dem Geschäftsmodell überzeugt, will aber 15 %. So macht Kofler den Deal und freut sich schon auf das Social Media-Feuerwerk, das er abbrennen möchte.
Katzeklo(-Schaufel) macht Dümmel froh
Eine Weltneuheit, die in die Geschichte eingehen werde, verspricht Ali Dilgin. In Wahrheit geht es nur um eine Katzenstreuschaufel, die ihr Erfinder aber derartig begeistert präsentiert, dass die Löwen ihre Freude daran haben. Nur Frank Thelen war die Funktionsweise eines Katzenklos bisher völlig fremd, und es interessiert ihn auch jetzt überhaupt nicht – raus. Schade, denn die Schaufel hat eine manuell verstellbare Siebgröße, passend für jede Art von Streu, und kann überhaupt ziemlich alles, was man von so einem Teil erwarten kann, aber bisher nicht bekommen hat.
Sagt zumindest Ali, der schon 25.000 Euro in seine KeDDii SCOOP gesteckt hat (Kedi = Türkisch für Katze). Verkauft hat er noch kein Stück, und der Handel weiß auch noch nichts von seinem potenziellen Glück. Sowas ändert sich bekanntlich schnell, wenn Ralf Dümmel ins Spiel kommt. Der wäre mit 100.000 Euro für 40 % dabei. Ali zögert keine Sekunde, und der Deal ist perfekt. So wird Dümmel in dieser Staffel vom Löwen zum Katzenexperten, schließlich hat er schon in Kletterletter investiert, also in ungewöhnliche Kletterbäume. Mit Erfolg, wie ein Einspielfilm zeigt, der Handelsumsatz hat bereits zwei Millionen Euro erreicht.
NO LIMIT bekommt Grenzen aufgezeigt
Und jetzt alle mal ganz entspannt und locker werden, denn Mindhacker, Mentalist und Menschenkenner Norman Alexander betritt den Löwenkäfig. Mitgebracht hat er seinen Geschäftspartner Cemal Osmanovic und seine App NO LIMIT. Die bietet unter anderem eine Reihe von Entspannungsübungen, eingesprochen vom Meister persönlich, und soll auch dazu verhelfen, nahezu unbegrenzt Energie nachzutanken. Norman illustriert das mithilfe eines Zauberkrugs, aus dem er mehrfach blaues Wasser ausschüttet, obwohl er eigentlich leer sein müsste.
Dieses Utensil gefällt den Löwen, die App dagegen weniger. Knackpunkt ist mal wieder die Bewertung. 250.000 Euro für 15 % wollen die Gründer haben. Seit August 2016 gibt es NO LIMIT, zum Zeitpunkt der Aufzeichnung haben sich rund 900 Nutzer registriert, um die 120 sind im Schnitt pro Tag dabei, und 22 zahlen tatsächlich die erforderliche Abogebühr. „Unterirdisch“ nennt Frank Thelen die Zahlen und hätte die App spätestens im September 2016 platt gemacht. Auch sonst lässt sich kein Löwe von dem Hypnotiseur verzaubern. Ob sie da etwa einen Fehler gemacht haben? „1,6 Millionen Bewertung sind in drei Jahren Kleinkram“, gibt sich Cemal, freundlich ausgedrückt, optimistisch.
Manplan steckt Deal mit Dagmar Wöhrl ein
Eine Halterung für Einstecktücher – darauf hat die Startup-Welt nicht unbedingt gewartet, Anzugträger sieht man dort eher selten. Manuel Planella ist dagegen ein echter Anzugfan und hat 52 Exemplare in seinem Kleiderschrank hängen. Dazu gehören für ihn unbedingt auch Einstecktücher, die leider immer wieder verrutschen oder sogar verlorengehen. Um dieses Problem zu lösen, hat Manuel seinen Job als Autoverkäufer geschmissen und eine Klammer für die Tücher entwickelt, die bei 98 % der handelsüblichen Anzüge passen soll. Carsten Maschmeyers ist offensichtlich einer von den restlichen 2 %.
Auch der notorische Anzugträger Ralf Dümmel gehört wider Erwarten nicht zur Zielgruppe der ManPlan genannten Erfindung. Zwanzig verschiedene Falttechniken für die Tücher hin oder her, er hat seine eigene Methode entwickelt, und alles sitzt. Für Frank Thelen ist die Halterung nur ein nettes Hobby, und auch Georg Kofler ist der Markt zu klein. Bleibt nur Dagmar Wöhrl, die selber gern Einstecktücher trägt und auch vor dem geplanten Verkaufspreis von 29,90 Euro nicht zurückschreckt. Sie bietet 750.000 Euro für 20 %, und nach kurzer Überlegung schlägt Manuel ein.
TeeFee gibt den Löwen keinen Zucker
Vieles ist bekanntlich Geschmacksache, das gilt auch für den Zuckerersatz Stevia. Fazit nach einem ersten Test von TeeFee: Den fünf Löwen schmeckt es nicht, da sind sie sich ausnahmsweise vollkommen einig. Muss es auch nicht, kontern die Gründer Jill-Evelin Erlach und Marco Rühl. Schließlich seien ihre Produkte für Kinder gemacht, und die seien in jungen Jahren in ihren Geschmackspräferenzen noch formbar. Außerdem sei die natürliche Zutat für Diabetiker geeignet, kalorienfrei und gut für die Zähne. Der ursprünglich einmal gehegte Verdacht, Stevia würde Krebs erregen, konnte übrigens längst ausgeräumt werden.
Also sind die Getränke und Frühstücksflocken von TeeFee durchaus kindgerecht und sorgten 2016 für immerhin 400.000 Euro Umsatz. Unterm Strich blieben dem Unternehmen allerdings 150.000 Miese. Ein finanzieller Befreiungsschlag muss also her; 1 Million Euro für 25 % sollen es sein. Auch das schmeckt den Löwen so gar nicht. Am ehesten wäre noch Georg Kofler bereit einzusteigen, aber die gewünschte Million schreckt auch ihn ab.
Eine Zahnbürste als Gelddruckmaschine
Wer die Dramaturgie von „Die Höhle der Löwen“ einigermaßen durchschaut hat, weiß: Zum Schluss kommt noch ein Deal und vielleicht sogar ein Produkt, das man gebrauchen könnte. Nun ist eine elektrische Zahnbürste sicherlich keine revolutionäre Erfindung, aber geputzt wird (hoffentlich) immer. happybrush hat einen flexiblen Bürstenkopf, einen Timer, der einen zwei Minuten bei der Bürste hält, und ein Akku, das für drei Wochen Energie liefern soll. Für die Zukunft ist zudem geplant, sie Bürste smart zu machen, damit die Krankenkasse weiß, ob auch ordentlich gebürstet wird.
Ralf Dümmel hat gleich erkannt, wo das eigentliche Geschäft liegt. Die Wechselbürsten bezeichnet er als „Gelddruckmaschine“. Das haben schon andere vor ihm gemerkt, fast 30 Anteilseigner sind bereits mit insgesamt rund einer Million Euro investiert. Am Gesellschaftertisch könnte es also eng werden, denn jetzt kommen auch noch Dümmel und Carsten Maschmeyer dazu, die mit 500.000 Euro für 20 % dabei sind. Große Freude bei den Gründern Stefan Walter und Florian Kiener, der wie versprochen als erste seine Mutter anruft. Schließlich ist „Die Höhle der Löwen“ immer auch eine Familienserie.
Beitragsbild: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer
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