Heisenware macht IoT-App-Programmierung einfach
Heisenberg – den Namen kennen manche aus dem Physikunterricht, manche aus der legendären Serie „Breaking Bad“. Mit beidem hat das Hamburger Startup Heisenware nichts zu tun, vielmehr hat es seinen Namen dem Gründer Dr. Burkhard Heisen zu verdanken. Der verspricht mit seiner Low-Code-Entwicklungsplattform bis zu 90% Zeitersparnis gegenüber herkömmlicher Softwareentwicklung.
Ein Gründer mit Wissenschafts- und Startup-Erfahrung
Dr. Burkhard Heisen ist ursprünglich ein Mann der Wissenschaft. Er hat Molekulare Biotechnologie mit Schwerpunkt Bioinformatik an den Universitäten Lübeck, Stockholm und Göttingen studiert. 2009 erhielt er seine Promotion am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie für seine Forschungen zur unüberwachten Klassifizierung von Einzelmolekülbildern, wie sie durch Kryo-Elektronenmikroskopie erhalten werden.
Von 2010 bis 2017 war er beim European XFEL beschäftigt, Röntgenlaser-Forschungseinrichtung in Hamburg und Schenefeld. Dort entwarf er das SCADA-System (Supervisory Control and Data Acquisition) zur Überwachung und Steuerung technische Prozesse. Anschließend machte er erste Bekanntschaft mit der Hamburger Startup-Szene. Bis 2020 arbeitete er als IIoT-Architekt (IIoT: Industrial Internet of Things) und Senior Softwareentwickler bei Cybus. Im Jahr 2021 schließlich gründete er sein eigenes Startup, die Heisenware GmbH, die eine Low-Code-Plattform speziell für das Internet of Things entwickelt und vermarktet.
Low-Code läßt auch Laien Software programmieren
Eine Low-Code-Plattform ist eine Entwicklungsplattform für Software, die mit visuellen Elementen und fertigen Modulen arbeitet, anstatt klassische textbasierte Programmiersprachen zu verwenden. Daher können mit dem Heisenware App Builder auch IT-Laien Software-Anwendungen entwickeln. Das Besondere an der Plattform ist zudem, dass sie auch mit bestehenden Systemen, Hardware, beliebiger Software oder purem Code integrieren und interagieren kann. Die Apps, die mit der Plattform entwickelt werden, laufen auf Smartphone, Tablet und Desktop. Ermöglicht wird ein flexibles und agiles Vorgehen bei der Anwendungsentwicklung mit bekannten Mechanismen wie Drag & Drop. Zusätzlich übernimmt die Plattform das Hosting der Apps auf EU-Servern. Heisenware hilft zudem bei der Projektierung und Implementierung von individuellen Apps und schafft oft auch einen Prototyp, um diesen zur Weiterentwicklung an den Kunden weiterzugeben.
Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig, folgende Beispiele führt Heisenware auf:
- Visualisierung von Sensor- und Maschinendaten
- Smart Alarming über Smartphone Push Notifications beim Eintreffen bestimmter Ereignisse
- Führung von Personal beim Einbau und Austausch von Sensoren im Bereich Smart City
- Automatisches Ausleihmanagement und Tracking von Werkzeugen und Equipment im Handwerk
- Kundenspezifische Formulare mit integriertem Scan von Dokumenten und Unterschrift
Low-Code wird allgemein eine stetig wachsende Bedeutung für die Erstellung von Software attestiert. Gerade hat der deutsche Lobbyistenverband Low-Code Association e.V. ein Manifest mit 14 Thesen veröffentlicht, welche diese Einschätzung bekräftigen. Heisenware ist kein Mitglied, dafür hat das zurzeit vierköpfige Team bereits eine Förderung durch die IFB Innovationsstarter GmbH erhalten. Und in einem wöchentlichen Podcast möchte es Laien in die Welt der Software-Entwicklung einführen, unter anderem auf Spotify.