Health Innovation Port offiziell eröffnet
Hamburg entwickelt sich immer mehr zu einer Hochburg für Gesundheits-Startups. Ein weiterer Meilenstein ist die Gründung des Health Innovation Port (HIP), eines gemeinsamen Projekts von Philips und der Techniker Krankenkasse (TK). Wir waren zu Gast bei der offiziellen Eröffnungsparty.
Blaue Leuchtröhren weisen den Weg zum Veranstaltungsort in der Röntgenstraße 24 in Hamburg-Fuhlsbüttel. Blau, das passt, das ist nämlich die Farbe des niederländischen Unternehmens Philips. Mit dem verbinden die meisten noch immer wahrscheinlich hauptsächlich Unterhaltungselektronik oder Rasierapparate. Dabei ist Philips vor allem einer der Weltmarktführer im Bereich der Gesundheitstechnologie, und der Einstieg in diese Branche erfolgte bereits 1927 durch den Erwerb der auf Röntgentechnik spezialisierten Hamburger Firma C. H. F. Müller.
Heute ist die Hansestadt auf diesem Gebiet einer der wichtigsten Standorte weltweit, wie Peter Vullinghs, Geschäftsführer Philips GmbH Market DACH, in seiner Eröffnungsrede betonte. „Hier sitzt die geballte Health-Expertise inklusive der Deutschen Philips Forschung. Darüber hinaus nimmt auch der Bereich Digital Health für uns einen immer größeren Stellenwert ein. Mit dem Health Innovation Port gehen wir nun den nächsten Schritt und wollen gemeinsam mit Startups aus der Gesundheitsbranche die Transformation im Gesundheitswesen gestalten.“, erklärt Vullinghs in der offiziellen Pressemitteilung.
Der Health Innovation Port ist ein Collaboration Space
Aber was ist der Health Innovation Port (HIP) überhaupt, der bei Philips eine Fläche von über 550 Quadratmetern einnimmt? Jedenfalls weder ein normaler Coworking Space noch ein Accelerator im üblichen Sinne. Das Team des HIP bevorzugt vielmehr den Begriff „Collaboration Space“. Der bietet Startups aus allen Bereichen der Gesundheitsbranche Platz. Der große Vorteil ist die direkte Anbindung an die Experten und das große Netzwerk von Philips und der Techniker Krankenkasse (TK), die als Co-Founder dabei ist.
Die Startups profitieren dabei nicht nur von geballten Know-how und vielfältigen Verbindungen in die Health-Szene. Ihnen stehen auch Innovations- und Experimentierräume zur Verfügung, ausgestattet mit neuester Technologie, wie 3D-Druck oder Laser-Cutting. Zudem verstärken scheinbare Nebensächlichkeiten die Attraktivität des HIP, etwa die gern genutzte Kantine von Philips oder die unmittelbare Nähe zum Flughafen, die potenziellen Kunden die Anreise erleichtert.
Ein wichtiger Faktor für den Gesundheitsstandort Hamburg
Mitorganisator des HIP ist wie gesagt die TK, für die der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast bei der Eröffnungszeremonie das Wort ergriff. Er formulierte den Anspruch, digitaler Marktführer im Gesundheitswesen zu sein, und bezeichnete Hamburg als „super Keimzelle“ in diesem Bereich. Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz unterstrich in seiner Rede natürlich die Vorteile des Standorts und ordnete den HIP als wichtiges Element in einem Gesamtkonzept ein. Scholz sprach über ein Netz vier von Forschungs- und Innovationsparks und erwähnte auch Vorzeigeeinrichtungen wie DESY und das UKE.
Die Idee, das HIP in Hamburg zu installieren, fand von Beginn an Unterstützung von städtischer Seite. Öffentlich vorgestellt wurde das Projekt erstmals auf der Solutions im September 2016. Schon kurz darauf trudelten die ersten Anfragen ein, inzwischen haben neun Startups ihren Platz in der Röntgenstraße gefunden. Sie repräsentieren die ganze Bandbreite moderner Technologien: Mixed Reality, Virtual Reality, Chatbots, 3D-Druck, Datenanalyse und einiges mehr. Darüber wird noch ausführlicher zu berichten sein.
be HIP! war das Motto
Welche Entwicklungen in den nächsten zehn Jahren auf uns zukommen werden, vermittelte der Trendforscher Sebastian Raßmann in seiner kurzweiligen Keynote. Teils faszinierende, teils erschreckende Dinge waren da zu sehen, irgendwo zwischen echter Verbesserung der Lebensqualität und totaler Überwachung. Da wirkte es fast beruhigend, als ein Dialog mit Amazons Alexa nicht recht klappte. Abgerundet wurde das Eröffnungsprogramm durch eine Diskussionsrunde über die Startup- und Gesundheits-Hochburg Hamburg. Dort stellte unter anderem Ex-Fußballprofi und jetziger Startup-Unterstützer Marcell Jansen sein Projekte vor.
Und dann war es gegen 21 Uhr endlich soweit. Olaf Scholz, Peter Vullinghs, Thomas Ballast und Marcell Jansen drückten gemeinsam auf ein großen roten Knopf, ein Vorhang fiel, und der HIP war offiziell eröffnet. Wo normalerweise die Startups ihr Großraumbüro haben, präsentierten sie jetzt ihre Ideen den rund 200 geladenen Gästen. Die nutzen reichlich die Gelegenheit sich zu informieren und intensiv zu netzwerken. An diesem Abend war tatsächlich jeder ein bisschen HIP.
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