Hamburger Gründerpreis 2021 für Beagle Systems, Ankerkraut und Karl-Heinz Hebrok
Der Hamburger Gründerpreis geht in diesem Jahr an den Transportdrohnen-Entwickler Beagle Systems, den Gewürzhändler Ankerkraut und den Verpackungsunternehmer Karl-Heinz Hebrok. Die von der Hamburger Sparkasse und dem Hamburger Abendblatt initiierten Auszeichnungen in den Kategorien Existenzgründer, Aufsteiger und Lebenswerk wurden am 6. September im verkleinertem Rahmen, aber wie gewohnt in der Fischauktionshalle überreicht.
Der Hamburger Gründerpreis würdigt unternehmerische Initiative, Mut und Erfolg in der Metropolregion. Laudatoren waren in diesem Jahr Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, der Chefredakteur des Hamburger Abendblatts Lars Haider und Handwerkskammer-Präsident Hjalmar Stemmann. Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang appellierte in seiner Begrüßungsrede für mehr Mut: „Die Konjunktur in den USA und China zieht wieder an. Damit ergeben sich auch für Hamburg hervorragende Chancen, die wir gemeinsam beherzt nutzen sollten. Positive Signale gibt es bereits. Die Finanzierungen im Haspa StartUp-Center liegen auf Rekordniveau.“
Kategorie Existenzgründer: Beagle Systems
Der Preis für den erfolgreichsten Existenzgründer geht an den 2019 gegründeten Hamburger Drohnenentwickler Beagle Systems. Das Startup entwickelt und betreibt Langstreckendrohnen für die Inspektion linearer Infrastrukturen und medizinische Transporte bis 200 Kilometer und bis drei Kilogramm Zuladung. Die Gründer Oliver Lichtenstein, Jerry Tang und Mitja Wittersheim sicherten sich bereits das Förderprogramm Exist des BMWi sowie eine InnoRampUp-Förderung der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg).
Beagle Systems gehört zu den ersten Anbietern in Deutschland, die Langstrecke fliegen dürfen. Vier Bundesländer haben schon ihre Erlaubnis erteilt. Mit mehreren namhaften Kunden wurden schon erfolgreich Testflüge absolviert. Das aktuell zehnköpfige Team aus sechs Nationen bietet seit kurzem auch Ladestationen an, mit denen die Drohnen automatisch vor Ort aufgeladen werden können. Die Flüge können deutschlandweit remote vom Hamburger Office gesteuert werden.
Kategorie Aufsteiger: Ankerkraut
In der Kategorie Aufsteiger setzten sich Anne und Stefan Lemcke mit ihrer Gewürzmanufaktur Ankerkraut durch. Stefan Lemcke begann 2013 in einer Garage im Hamburg-Wilhelmsburg Gewürze per Hand zu mahlen, zu mischen und abzufüllen, um diese online zu vermarkten. Die Nachfrage stieg schnell und so entschied er sich bald, gemeinsam mit seiner Ehefrau Anne in Vollzeit einzusteigen.
In der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ 2016 überzeugten sie Investor Frank Thelen von ihrer Lovebrand ANKERKRAUT. Heute sind Gewürze und Gewürzmischungen von Ankerkraut bei fast allen großen Lebensmittelhändlern erhältlich. Das Unternehmen arbeitet an vier Standorten rund um Hamburg, an denen sich über 170 Mitarbeiter liebevoll um Produktion, Versand, Logistik, Marketing und Vertrieb kümmern. Außerdem betreibt das Unternehmen fünf eigene Erlebnisstores in Metropolregionen Deutschlands sowie einen überaus erfolgreichen Onlineshop.
Kategorie Lebenswerk: Karl-Heinz Hebrok
Der Preis in der Kategorie Lebenswerk geht an Karl-Heinz Hebrok, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Cartoflex-Gruppe. Der Unternehmer startete vor 42 Jahren mit der Produktion von Wellpappeverpackungen und entwickelte das Unternehmen zum führenden Wellpappen-Verarbeiter in Norddeutschland. 2012 stieg er mit der Firma Lünewell selbst in die Wellpappenproduktion ein.
Zur Cartoflex-Gruppe zählen heute fünf Unternehmen mit Sitz in Lüneburg, Hamburg und Bad Oldesloe. Sie beschäftigt über 200 Mitarbeitern und beliefert 1.200 Kunden aus verschiedensten Branchen. 2020 wurde die Produktinnovation GreenCor vorgestellt, eine Wellpappe mit 30 Prozent Grasanteil. Privat engagiert sich Hebrok mit einer Familienstiftung für benachteiligte Kinder und Jugendliche.
Einen guten Überblick über die Gewinner bietet auch dieser Beitrag im Blog der Haspa.
Beitragsbild: Die Preisträger des Hamburger Gründerpreis 2021 vor der Fischauktionshalle – Karl-Heinz Hebrok (Cartoflex), Anne Lemcke (Ankerkraut), Oliver Lichtenstein, Jerry Tang und Mitja Wittelsheim (Beagle Systems)
Fotos: Romanus Fuhrmann