Hamburger Gründerpreis 2020 für Volkmar Wywiol, ENERPARC und Nect
Der Hamburger Gründerpreis geht in diesem Jahr an das Tech-Startup Nect, den Solarparkbereiber ENERPARC und Volkmar Wywiol, Gründer der Unternehmensgruppe Stern-Wywiol. Die von der Hamburger Sparkasse und dem Hamburger Abendblatt initiierten Auszeichnungen in den Kategorien Existenzgründer, Aufsteiger und Lebenswerk wurden Corona-bedingt im kleinen Kreise in der Handelskammer überreicht.
Einmal im Jahr würdigt der Hamburger Gründerpreis unternehmerische Initiative, Mut und Erfolg in der Metropolregion. Normalerweise ist die Preisverleihung ein gesellschaftliches Ereignis vor großem Publikum in der Fischauktionshalle. Das war in diesem Jahr selbstverständlich anders, doch an Prominenz mangelte es trotzdem nicht. Laudatoren waren Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, der Chefredakteur des Hamburger Abendblatts Lars Haider und Handelskammer-Präses Norbert Aust. „Unternehmergeist ist seit Corona wichtiger denn je“, unterstrich Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang in seiner Begrüßungsrede. „Gerade in konjunkturell schwierigen Umbruchszeiten, ist die Gesellschaft darauf angewiesen, dass bestehende Geschäftsmodelle konsequent neu ausgerichtet und alle Marktchancen genutzt werden. Das Unternehmertum spielt dabei eine zentrale Rolle.“
Nect gewinnt mit vereinfachter Identitätsprüfung
Der Preis für den erfolgreichsten Existenzgründer geht an das 2017 gegründete Hamburger Tech-Startup Nect . Das Unternehmen entwickelt Self-Service-Produkte für eine sichere und einfache Identitätsprüfung per App. Diese basiert auf dem Robo-Ident-Verfahren, welches bisher vorrangig von Banken und Versicherungen eingesetzt wird. Aber auch staatliche Institutionen wie die Bundesagentur für Arbeit oder die Hamburgische Investitions- und Förderbank IFB greifen bereits auf die Technologie von Nect zurück. Nutzer müssen nur ihren Reisepass oder Personalausweis abfilmen und ein Selfie-Video aufnehmen.
Künstliche Intelligenz (KI) bestätigt dann die Identität in Sekunden. Das Robo-Ident-Verfahren wurde erstmals im September 2018 bei der R+V Versicherung, einem der fünf größten deutschen Versicherungsunternehmen, eingesetzt. Seither konnten die Gründer und Geschäftsführer Benny Bennet Jürgens und Carlo Ulbrich weitere große Kunden und namhafte Investoren, unter anderem den Venture Capital Fonds ALSTIN Capital mit Managing Partner Carsten Maschmeyer, gewinnen. Bereits heute kann jeder zweite Deutsche das Verfahren bei Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telekommunikationsdienstleistern nutzen.
ENERPARC ist Marktführer für Solarenergie
In der Kategorie Aufsteiger setzte sich das Team von ENERPARC durch. Der international agierende Spezialist für Solarkraftwerke im Megawatt-Segment ist als Entwickler, Errichter, Betreiber und Investor von solaren Großkraftwerken aktiv. Die 2008 gegründete Firma beschäftigt heute über 250 Mitarbeiter und ist neben ihrem Kernmarkt Deutschland auch in Spanien, Frankreich, Indien und Australien aktiv. In den letzten Jahren hat ENERPARC weltweit mehr als 400 Solaranlagen mit einer Leistung von über 3.000 MW ans Netz gebracht. 2.000 MW davon betreibt das Unternehmen mit eigenen Solarkraftwerken und ist damit zum größten unabhängigen Stromproduzent für Solarenergie in Europa aufgestiegen.
Der Gründerpreis für das Lebenswerk geht an Volkmar Wywiol
Der Preis in der Kategorie Lebenswerk geht an Volkmar Wywiol, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Stern-Wywiol Gruppe. Der Hamburger Unternehmer startete 1980 sein eigenes Unternehmen mit dem Erwerb der kleinen Handelsfirma Sternchemie als One-Man-Show. Mit der Spezialisierung auf den Emulgator Lecithin begann der weltweite Erfolg in der Lebensmittelindustrie. Zwei Jahre später gelang der Einstieg mit Additivenin der Futtermittelbranche. Die Gruppe expandierte kontinuierlich durch Zukauf und Neugründung kleiner Spezialbetriebe in beiden Sektoren der „Food und Feed Ingredients“ mit umfangreicher Anwendungstechnik. Heute ist die Gruppe ein global führendes Familienunternehmen mit 13 deutschen Spezialfirmen, 17 Auslandsniederlassungen, mehr als 1.650 Mitarbeitern und über eine halbe Milliarde Euro
Jahresumsatz. Das Unternehmen wird in zweiter Generation durch den Sohn Torsten Wywiol geführt.
Wenn ihr noch mehr über den Hamburger Gründerpreis und die Gewinner erfahren wollt, schaut euch diese Videos an!
Fotos: Haspa