IFB fördert das einhundertste Startup
Ein Meilenstein für die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB): Gerade hat das einhundertste Startup eine Förderung erhalten! Da hat es sich Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher nicht nehmen lassen, dem glücklichen Unternehmen im Rahmen eines Pressefrühstücks persönlich zu gratulieren. Wem diese Ehre zuteilwurde, verraten wir in unserem Nachbericht.
Als der heutige Bürgermeister Peter Tschentscher im Jahr 2011 zum Finanzsenator ernannt wurde, hatte Hamburg als einziges Bundesland noch kein Innovationsförderprogramm. Das änderte sich 2013 mit der Gründung der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB). Die hat in wenigen Wochen, nämlich am 1. August, ihren fünften Geburtstag. Zuvor gab es noch ein weiteres freudiges Ereignis zu feiern: das einhundertste von der IFB geförderte Startup.
Für junge Unternehmen bietet die Förderbank über ihre Tochter IFB Innovationsstarter GmbH zwei Programme an. InnoRampUp richtet sich an Startups in ihrer Frühphase und gewährt Zuschüsse in einer Höhe von bis zu 150.000 Euro. Insgesamt 85 Startups sind inzwischen in den Genuss einer solchen Finanzierung gekommen. Der Innovationsstarter Fonds, der bis zu eine Million Euro Eigenkapital zur Verfügung stellt, ist bisher 32 Beteiligungen eingegangen.
Rund 250 Bewerbungen gehen jedes Jahr bei der IFB ein, davon erhalten jeweils 25 eine Finanzierung. Manche Startups schaffen es nacheinander sogar in beide Programme. In diesen Tagen war es dann so weit. Das einhundertste Startup konnte sich in die Förderliste eintragen: CellmatiQ. CellmatiQ nutzt künstliche Intelligenz (KI), um Ärzten die Diagnosearbeit zu erleichtern. In der Kieferorthopädie ist die kephalometrische Analyse Routinearbeit. Die Orthopäden vermessen dabei bestimmte anatomische Punkte auf Röntgenbildern. Das geschieht immer noch per Hand und kostet unnötig Zeit und damit Geld.
Künstliche Intelligenz unterstützt Ärzte bei der Diagnose
Dank CellmatiQ übernimmt nun die KI die Aufgabe und löst sie in Sekundenschnelle, wobei die letzte Entscheidung natürlich immer noch beim Arzt liegt. Das Verfahren lässt sich nicht nur in der Kieferorthopädie anwenden, sondern bei allen Diagnoseverfahren, bei denen die Analyse von Bilddaten eine Rolle spielt. Für den Arzt Peter Tschentscher war es natürlich ein besonderes Vergnügen, gerade einem medizinischen Startup zur Förderung gratulieren zu können, doch liegt ihm als Bürgermeister die gesamte Hamburger Startup-Szene am Herzen.
Bei dem gut besuchten Pressefrühstück, das im Coworking Space rent24 stattfand, betonte er die Beutung von Startups für die Zukunftsfähigkeit einer Stadt wie Hamburg. Auch große Unternehmen wie Otto oder Beiersdorf haben schließlich einmal klein angefangen. Heute sorgen sie mit für den Wohlstand, der von Kitaplätzen bis zur Elbphilharmonie die Lebensqualität der Stadt sichert. Doch die Konkurrenz schläft nicht, und damit ist nicht nur Berlin gemeint. Mit der Hauptstadt steht Hamburg im Wettstreit um den Titel „Gründermetropole Deutschlands“, wobei, je nach Statistik, mal die eine, mal die andere die Nase vorn hat.
Eine kleine Messe belegt die Qualität Hamburger Startups
Quantitativ, was sowohl die Zahl der Startups als auch ihre Finanzierung angeht, ist Berlin allerdings deutlich voraus. Was die Qualität angeht, muss sich Hamburg aber nicht verstecken, im Gegenteil. Das zeigte auch eine kleine Ausstellung, auf der sich neben CellmatiQ acht weitere IFB-geförderte Startups präsentierten. Tschentscher nahm sich viel Zeit, um sich von jedem einzelnen erklären zu lassen, mit welchen Ideen und Erfindungen sie den Markt erobern wollen. Besonders in seinem Element war der Bürgermeister bei KSK Diagnostics, das eine Plattformtechnologie entwickelt hat, die einen genbasierten Nachweis von Krankheitserregern und Antibiotikaresistenzen innerhalb von weniger als 30 Minuten von der Probe bis zum Ergebnis ermöglicht.
Ebenfalls aus dem Bereich Medizin und Gesundheit kommen Ovy mit einem Basalthermometer und einer Zyklus-App zur Ermittlung der fruchtbaren Tage der Frau, sowie Sympatient, das Virtual Reality für die Therapie von Ängsten und Phobien einsetzt. Außerdem waren dabei:
- NautilusLog arbeitet an der Digitalisierung des Schiffslogbuchs und designt Smartphone- und Cloud-Lösungen.
- SpiceVR bietet Drohnen zur Aufnahme von 360° Videos an.
- eBlocker gibt Privatpersonen die Kontrolle über ihre ungewollt während des Surfens im Internet preisgegebenen Informationen zurück.
- Resourcify ermöglicht Entsorgern und abfallerzeugenden Unternehmen, ihre Recyclingabläufe einfach und digital zu organisieren, zu analysieren und zu dokumentieren.
- Leankoala reduziert den Testaufwand in Web-Projekten um bis zu 80%.
Mit InnoFounder ist gerade das nächste Programm der IFB gestartet
Dass die Hamburger Startup-Szene nicht nur den Ersten Bürgermeister interessiert, belegten die zahreichen Medienvertreter. So durfte Tschentscher gleich in mehreren Fernsehinterviews die Bedeutung von Startups würdigen und die Notwendigkeit ihrer Förderung unterstreichen. Die IFB wird dabei weiterhin eine wesentliche Rolle in Hamburg spielen. Mit InnoFounder gibt es jetzt ein weiteres Programm, das wir in Kürze in unserem Blog genauer vorstellen werden. Auf die nächsten 100 Startups!