greenist – vegan, gesund und lecker
greenist ist ein Onlineshop für vegane Produkte und erst seit ein paar Monaten online. Die Macher sind aber keine E-Commerce-Neulinge, sondern seit Jahren im Mobilfunkgeschäft erfolgreich. Wir haben sie für eine neue Folge der Reihe „Spot on: Food & Health“ besucht.
Das Mobilfunkgeschäft ist anstrengend. Ständig gibt es neue Tarife und Smartphonemodelle, die die Kunden zu neuen Abschlüssen und Käufen verleiten wollen. Wer da als Anbieter am Ball bleiben will, muss fit sein, um den Stress zu bewältigen. Gesunde Ernährung sei für ihn daher schon aus beruflichen Gründen besonders wichtig, erklärt Thorsten Piontek. Er ist Gründer und Geschäftsführer von 7mobile. Seit 2001 verkauft das Unternehmen übers Internet Handys mit Verträgen von allen deutschen Netzbetreibern.
Zu Mobilfunk kommt Food
Mit Onlineshopping kennt sich Thorsten also aus, und da er sich seit Jahren mit dem Thema Ernährung beschäftigt, beschloss er im Frühjahr 2016, in die Food-Branche einzusteigen. Seine erste Idee war es, ein eigenes Nahrungsergänzungsmittel zu entwickeln. Viele Experten halten diese bei einem richtig zusammengestellten Speisezettel für überflüssig, doch Thorsten hält dagegen, dass gerade Berufstätige kaum die Möglichkeit hätten, diesem Ideal entsprechend zu kochen.
Der Traum vom eigenen Produkt musste dann noch ein paar Monate warten. Zunächst ging greenist im November 2016 mit einer Reihe Artikel online, die Thorsten vor allem auf Messen entdeckt hatte. Die mussten eine Reihe von Kriterien erfüllen: keine künstlichen Farb- und Konservierungsstoffe, kein Industriezucker, keine Laktose und einige mehr. Vor allem sind alle angebotenen Lebensmittel vegan (Ausnahme: Honig und Bienenwachs sind erlaubt).
greenist ist vegan, aber ohne missionarischen Eifer
Dabei will greenist Veganismus nicht mit missionarischen Eifer verbreiten; Thorsten weiß ein gutes Stück Biofleisch gelegentlich sehr wohl zu schätzen. Vielmehr steckt dahinter die Überzeugung, dass in vielen Produkten tierische Zutaten stecken, wo sie nichts zu suchen haben. So findet sich Gelatine, die hauptsächlich aus Haut und Knochen von Rindern und Schweinen hergestellt wird, beispielsweise in vielen Süßigkeiten. Ein absolutes Ausschlusskriterium.
Artikel, die die strengen Bedingungen erfüllen, werden dann noch vom insgesamt siebenköpfigen Team getestet. Dem gehört inzwischen eine Ökotrophologin (Ernährungswissenschaftlerin) an, aber auch manche aus der 7mobile-Mannschaft. Dort fanden sich nämlich einige, die schon lange privat mit gesunder Ernährung beschäftigt hatten und ihr Wissen jetzt einbringen können.
Der Start von greenist verlief fast noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In einer Testphase sollte zuerst geklärt werden, ob alle Prozesse, wie Bestellung, Bezahlung und Versand, reibungslos funktionieren. Ab März gab es dann im bescheidenen Umfang Werbung bei Facebook und Google. Einige Lieblingsprodukte haben sich inzwischen trotzdem herauskristallisiert: Really Healthy Pasta produziert Nudeln nicht aus dem üblichen Getreide, sondern beispielsweise aus Schwarzen Bohnen, Kichererbsen oder Buchweizen (ein glutenfreies Pseudogetreide). Ebenfalls beliebt sind die süßen und herzhaften Snacks von The Beginnings.
Hamburger Food-Startups willkommen!
Mittlerweile hat der Shop rund 350 Produkte im Angebot, darunter auch Kosmetika, die den Qualitätsansprüchen genügen. Und das Sortiment soll rasch weiter wachsen, bis Ende des Jahres strebt Thorsten bis zu 2.000 Artikel an. Auch Hamburger Startups sind da als Geschäftspartner natürlich willkommen. Die Müslis von March & June gibt es bereits, wer ebenfalls gern über greenist vertrieben werden möchte, kann sich gern unter einkauf@greenist.de bewerben. Ausgeschlossen sind zurzeit aus logistischen Gründen Nahrungsmittel, die gekühlt werden müssen.
Im Juli geht das Startup mit einem Blog online, der Beiträge über gesunde Ernährung und Rezepte beinhalten wird. Und dann erfüllt sich auch der Traum von der eigenen Marke: Thorsten hat zusammen mit seiner Frau Uta das Food-Label VITA7 gegründet. Die beiden haben sich schon während des Jurastudiums kennengelernt. Inzwischen arbeitet Uta als Heilpraktikerin, was immer ihr Ziel war, beschäftigt sich intensiv mit Ernährungsthemen und setzt als Produktentwicklerin Ideen in die Tat um.
Erstes Ergebnis ist ein Birkenwasser. Das ist ein Erfrischungsgetränk, das tatsächlich direkt aus der Birke abgezapft wird und unter anderem wertvolles Mangan enthält. Das Birkenwasser wird vorraussichtlich schon im Juli erhältlich sein. Ein paar Wochen länger dauert es noch, bis das erste Nahrungsergänzungsmittel von VITA7 erhältlich ist. Da stecken inzwischen eineinhalb Jahre Entwicklungsarbeit drin, viele Ernährungsexperten wurden dafür befragt.
Der Traum vom eigenen Nahrungsergänzungsmittel wird bald wahr
Das Produkt wird unter anderem natürliche Vitamine enthalten. Die unterscheiden sich chemisch nicht von künstlich hergestellten; den Unterschied machen die sekundären Pflanzenstoffe, die dem Menschen eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen bringen. Senkung des Blutdrucks etwa, Förderung der Verdauung oder Anregung des Immunsystems.
greenist bedient mit seinem Angebot einen boomenden Markt, auf dem sich allerdings einige ähnlich positionierte Mitbewerber tummeln. Was unter anderem für das Startup spricht, ist das E-Commerce-erfahrene Team. Da zudem das Geschäft von 7mobile weiter erfolgreich läuft, ist der Druck für greenist nicht so groß, sofort Gewinne einzufahren. Die Zukunft für das Startup könnte also tatsächlich grün sein.
Fotos: greenist.de
Spot on: Food & Health
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