Geldsegen für zwei Hamburger Startups!
In dieser Woche konnten zwei Hamburger Startups äußerst erfreuliche Nachrichten verbreiten. Colipi sicherte sich in einer Seed-Finanzierungsrunde 1,8 Millionen Euro, Rabot Charge konnte sogar 17,5 Millionen Euro einsammeln. Hier erfahrt ihr, womit sie ihre Investoren überzeugten.
Rabot Charge sorgt für günstigen Strom
Für Rabot Charge bedeutet die aktuelle Finanzierungsrunde nicht die erste Erfolgsmeldung. Im April 2022 erhielt es 1 Millon Euro Pre-Seed-Kapital und im November 2022 ein Seed-Investment in Höhe von 2 Millionen Euro, das sich im April 2023 auf 4,5 Millionen Euro erhöhte. In der jetzt verkündeten Serie-A-Runde kamen 17,5 Millionen zusammen. Angeführt wird sie von dem Wachstumsinvestor HV Capital. Beteiligt haben sich zudem All Iron und 9900 Capital sowie bestehende Investoren, wie yabeo Impact, High-Tech Gründerfonds (HTGF) und vent.io.
Rabot Charge bietet deutschlandweit dynamische Stromtarife für Haushalte an. Innerhalb eines Jahres hat das Startup über 35.000 Kunden in ganz Deutschland gewonnen. Besonders profitieren Haushalte mit Elektroautos und Wärmepumpen. Diese können auch auf Rabot Charge-App zurückgreifen, die Nutzer informiert, wann Strom am günstigsten ist. Außerdem hilft sie dabei, den Stromverbrauch entsprechend zu planen. Wer die App mit seinem Elektrofahrzeug koppelt, kann Ladevorgänge automatisiert starten.
Einen Teil des eingesammelten Kapitals wird Rabot Charge nutzen, um eben dieses Prinzip für weitere große Energieverbraucher im Haushalt und Industrie auszubauen. Mithilfe eines KI-basierten Algorithmus kauft Rabot Charge Strom zu günstigen Preisen auf kurzfristigen Märkten ein. Die auf diese Weise erzielten Einsparungen gibt das Unternehmen an seine Kunden weiter. Mit dieser innovativen Methode können Verbraucher ihre Stromrechnungen um mehrere hundert Euro im Jahr reduzieren und gleichzeitig ihren Grünstromanteil erhöhen, verspricht das 2021 gegründete Startup, das mittlerweile rund 60 Teammitglieder an drei Standorten beschäftigt.
Colipi produziert nachhaltige Öle
Auch Colipi konnte sich bereits zuvor über finanzielle Zuwendungen freuen, und zwar in Form einer EXIST-Forschungstransfer-Förderung. Insgesamt 4,1 Millionen Euro gab, die höchste Einzelförderung aus dem EXIST-Programm für ein Startup überhaupt. Jetzt erhielt es in einer Seed-Runde 1,8 Millionen Euro. Wieder beteiligt ist der HTGF, ebenso wie der Innovationsstarter Fonds Hamburg, Nidobirds und der Business Angel Stefan De Loecker.
Colipi stellt per Gasfermentation nachhaltige Alternativen zu pflanzlichen Ölen wie Palmöl her. Ausgangsmaterialien sind Kohlenstoffdioxid, Sauerstoff und Wasserstoff. Den Ansatz stellte das Startup im Rahmen des Programms „Call for Transfer“ der Technischen Universität Hamburg (TUHH) vor. Seit 2021 ist das Projekt EXISTgefördert und im Jahr 2022 haben Philipp Arbeiter, Tyll Utesch, Jonas Heuer und Maximilian Webers die Colipi GmbH offiziell gegründet.
Das Startup beschreibt sich selbst als eine Art Brauerei für Öle. CO2-haltige Industrieabgase und organische Nebenströme, zum Beispiel aus der Agrarindustrie, werden durch Mikroorganismen via Fermentationen in wertvolle Biomaterialien umgewandelt. Möglich macht das ein ein patentierter Prozess, bei dem ein speziell entwickelter Gas-Fermentationsbioreaktor und den weltweit schnellsten CO2-konsumierenden Bakterien zum Einsatz kommen. Potenzial sieht Colipi vor allem in der Kosmetik- und weiteren Konsumgüterindustrien sowie bei der Produktion einer Kraftstoffalternative zu Erdöl.