Geisterdeal für Tinus bei „Die Höhle der Löwen“
In der Show heißt es noch „Deal!“ für Tinus, im wirklichen Leben ist das Startup längst insolvent und liquidiert. Das hat es in der Geschichte von „Die Höhle der Löwen“ so noch nicht gegeben. Im üblichen Rahmen blieben dagegen die Auftritte und deren Nachwirkungen von My Esel, Viva Maia, stack/// und Kylies Cuppa.
Tinus gibt es nicht mehr
Eigentlich ist es müßig, sich länger mit dem Startup Tinus und seinem Klangkissen zu beschäftigen, das Tinnitusgeschädigten das Einschlafen erleichtern sollte. Das Unternehmen existiert nämlich nicht mehr, finanzielle Probleme führten zum Aus. Trotzdem tut die Show so, als hätte es einen erfolgreichen Deal gegeben. Demnach wären Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel nach heftigem Gefeilsche mit 350.000 Euro eingestiegen und hätten sich auf ein kompliziertes Gebilde aus gestaffelter Abgabe von Anteilen und Umsatzbeteiligung eingelassen. Maschmeyer hat dabei Dümmel in den Deal mehr oder weniger reingequatscht. Alles obsolet, und da für ein nicht mehr existentes Startup auch der Werbeeffekt ausfällt, stellt sich schon die Frage, warum VOX den Pitch überhaupt ausgestrahlt hat.
My Esel ist raus mit Applaus
Zu den klassischen Konstellationen der Show gehört es, dass zwar alle Löwen von den Gründern und ihrem Produkt begeistert sind, aber am Ende doch nicht investieren. So auch bei My Esel. Dabei hat das Unternehmen fast alles richtig gemacht. Die Fahrräder mit einem Rahmen aus Holz, bei Bedarf auch maßgeschneidert überzeugen optisch und in ihrem Nutzwert. Die Umsätze liegen bereits im Millionenbereich und steigen Jahr für Jahr. Und mit Joey Kelly haben die Gründer Christoph Fraundorfer und Heinz Mayrhofer auch noch einen prominenten Markenbotschafter an Bord, der die Räder bei richtigen Rennen einsetzen will. Trotzdem fühlt sich niemand so richtig zuständig und Janna Ensthaler ist schon bei anderen Fahrrad-Startups engagiert. My Esel dürfte trotzdem in der Erfolgsspur bleiben.
Alle wollen Viva Maia
Sind Kosmetikprodukte Frauensache? Fast hat es den Anschein, denn bei Viva Maia tun sich mit Judith Williams, Dagmar Wöhrl und Janna Ensthaler zusammen, um die Gunst von Herbert Hellemann und Verena Bonath zu gewinnen. Die bringen mit ihren Seifen und Hautpflegemitteln das Wissen des alten Mexikos nach Deutschland. Das interessiert auch Ralf Dümmel, der noch nie in Mexiko und das gerne nachholen möchte. In dieser Beziehung ist ihm Nils Glagau weit voraus. Der hat Altamerikanistik studiert und macht sein Angebot auf Aztekisch. Das Gründungspaar hat also die Qual der Wahl und braucht mehr als eine Beratungsrunde. Am Ende fällt die Wahl auf Nils Glagau seine Verbundenheit zu Mexiko so glaubwürdig rüberbringen konnte. Die Konditionen: 150.000 Euro für 20 %.
Glückstränen bei stack///
Bei „Die Höhle der Löwen“ gibt es so einige Themen, die exakt auf Ralf Dümmel zugeschnitten sind. Grillen gehört dazu. Insofern muss sich Raphael Seiler von stack/// eigentlich nicht allzu große Sorgen machen, denn mit seinem Kompaktgrill scheint er eine Marktlücke gefunden zu haben. Zunächst muss er sich aber die Kritik der anderen Löwen anhören. Dagmar Wöhrl kommt mit dem Auf- und Umbau des Geräts nicht zurecht. Allgemein werden die überschaubare Umsatzprognose und der hohe Preis (249 Euro) bei geringer Marge kritisiert. Lob bekommt der Gründer ausgerechnet für eine Marinade, die er eher als Marketinggag mit anbietet. „Vergiss die Marinade“, rät Dümmel und springt ansonsten wie erwartet auf den Grill an. Mit 80.000 Euro für 30 % ist er dabei. Freudentränen bei Raphael, und der Verkaufspreis ist mit 99,99 Euro inzwischen auch im vertretbaren Bereich angekommen.
Die Blase platzt bei Kylies Cuppa
Vor gut zehn Jahren war der ursprünglich aus Taiwan stammende Bubble Tea schon einmal sehr populär in Deutschland, bevor die Meldung über ein angeblich erhöhtes Krebsrisiko beim Konsum des Getränks für einen Einbruch der Nachfrage sorgte. Die Nachricht stellte sich als Fehlinformation heraus, seit ein paar Jahren liegt Bubble Tea wieder im Trend. Auf den setzen Hannah Scheuren und Hannes Ftuni mit ihrem Startup Kylies Cuppa und bieten Abo-Boxen mit monatlichen wechselnden Geschmacksrichtungen zum Selbermixen an. Bei den Löwen löst das unterschiedliche Reaktionen aus. Ralf Dümmel hat das noch nie getrunken und ist begeistert, Judith Williams ist schon lange Fan und Janna Ensthaler mag das Teegetränk überhaupt nicht. In einem sind sich alle einig: Weder das Geschäftsmodell noch die Erfolgsaussichten reichen ihnen für einen Deal.
Fotos: RTL / Bernd-Michael Maurer