Fulfillmentscout findet den besten Logistik-Dienstleister
Hurra, die der Auftrag für die Lieferung einer Ware ist da! Und jetzt? Fulfillment nennt sich das, was dann rund um den Versand zu erledigen ist. Gerade Startups sind damit oft überfordert und machen sich auf die Suche nach geeigneten Dienstleistern. Mit der Plattform von Fulfillmentscout können sie jetzt leichter fündig werden.
Jacob Chmieletzki bezeichnet sich selbst als „Logistiker durch und durch“. Dementsprechend hat er sich bei seiner Berufsausbildung und später im Studium auf den Logistikbereich konzentriert. Beim Schifffahrtsunternehmen MSC war er knapp vier Jahre für die Containerdisposition zuständig. Richtig durchstarten konnte er dann bei der idea.invest GmbH, die sich rasch von einem Startup zu einem kleinen Logistikkonzern entwickelte. In diesem Zusammenhang stehen seine Tätigkeiten bei GOPEGA, spezialisiert auf Messen und andere Events, und der SOLLER Gruppe, die vor allem für Lagerlogistik und E-Commerce-Fulfillment steht.
Spontan gekündigt und gegründet
Die Zeit von 2018 bis 2021 war von erfreulichen Unternehmens- und Umsatzwachstum geprägt, erforderte zu Beginn der Corona-Krise aber auch harte Entscheidungen. Durch rechtzeitige Reduzierung des Fuhrparks und punktuellen Personalabbau konnte Jacob Schlimmeres verhindern. Mitte 2021 hatte er den Eindruck, alles für ihn Mögliche bei GOPEGA erreicht zu haben, die Kündigung zum 30. Juni erfolgte ziemlich spontan. Und so spontan dann auch wieder nicht, denn die Idee zu seinem Startup Fulfillmentscout hatte er schon länger im Hinterkopf.
Laut Wikipedia bezeichnet Fulfillment „die Gesamtheit aller Aktivitäten, die nach dem Abschluss eines Vertrags der Belieferung des Kunden und der Erfüllung der sonstigen Vertragspflichten dienen.“ Für Startups stellt das gerade am Anfang ihrer Entwicklung oft eine große Herausforderung dar. Jacob hatte festgestellt, dass die Branche mit Newcomern nicht immer fair umgeht und auch Berater oft mehr an dem Geld ihrer Kunden interessiert sind, als an deren geschäftlichen Erfolgen.
Mit der A’weiku logistics GmbH soll das anders werden. Der Name stammt noch aus der Zeit, als Jacob auf der Suche nach guten und günstigen Skateboard-Klamotten einfach sein eigenes Öko-Label gegründet hat. Damals lag er nach einem Unfall mit eingegipstem Bein an einem Pool auf Ibiza. Die Modemarke gibt es längst nicht mehr, doch der schöne Name, das hawaiianische Wort für Engel, blieb. Nach außen soll allerdings „Fulfillmentscout“ bekannt werden.
Der Suchvorgang dauert nur wenige Minuten
Der Name passt auch viel besser zum Angebot, eine Plattform für die Suche nach dem geeignetsten Fulfillment-Partner. Das Verfahren ist denkbar einfach. Im ersten Schritt müssen Interessierte nur ein paar Fragen nach dem Multiple-Choice-Prinzip beantworten. Da geht es zum Beispiel um den Standort, das verwendete Shopsystem und Details zu den Versandmodalitäten. Das Formular ist innerhalb weniger Minuten ausgefüllt und die Antwort folgt umgehend.
Fulfillmentscout schlägt drei passende Dienstleister vor, aus denen man sich den genehmsten auswählen kann. Innerhalb von 24 Stunden meldet sich Jacob beim Kunden und spricht mit ihm das weitere Vorgehen durch. Noch hat er Zeit für diesen persönlichen Service. Bei der erhofften positiven Geschäftsentwicklung sollen irgendwann Projektmanager jeweils zehn Dienstleister betreuen.
Stichwort Dienstleister: Eine Plattform wie Fulfillmentscout lebt natürlich davon, auf einen möglichst großen Pool zurückgreifen zu können. Im Norden ist sie auch schon recht gut sortiert, bei Unternehmen, die weiter südlich angesiedelt sind, ist noch mehr Überzeugungsarbeit zu leisten. Dabei gehen sie kein Risiko ein, schließlich ist die Registrierung gratis und auch im Auftragsfall entstehen keine Provisionskosten. Die fallen nur bei den Auftraggebern an. Das können übrigens nicht nur Startups sein, sondern Kunden jeder Größenordnung.
Fulfillmentscout steht kurz vor der Profitzone
Ziel von Fulfillmentscout ist es, nicht nur die großen Anbieter zu vermitteln, sondern vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Die sind per Google schwieriger zu finden, bieten aber oft besser auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Leistungen. Spricht sich das herum, steigt auch die Akzeptanz der Plattform und immer mehr Kunden und Fulfillmentdienstleister werden sie nutzen.
Noch ist das Startup ein Ein-Mann-Unternehmen. Bei der Programmierung der Software hat ein Shootingstar der Hamburger Startup-Szene geholfen: Berkay Cankiran, der noch als Teenager zusammen mit Davis Zöllner für MyTaag einen Deal bei „Die Höhle der Löwen“ abgeräumt hat. Drei zahlende Kunden sorgen immerhin für genug Umsätze, um schon im Februar die Profitabilitätsschwelle zu erreichen. Daher ist die Investorensuche aktuell kein Thema und der Aufbau eines Teams ist eher für die zweite Jahreshälfte geplant. Logistisch wird das dann sicher alles gut durchdacht sein.