Frische Medienideen vom Media Lift Batch 4
Das Förderprogramm Media Lift der Hamburg Kreativ Gesellschaft wird für den Medienstandort Hamburg immer relevanter. Das wurde diese Woche deutlich beim Graduation Pitch der fünf Startups, die am 4. Batch teilgenommen haben. Mit welchen vielversprechenden Geschäftsideen Constellatio, Neuralfinity, myndpaar, Looks-Rare und Duckling durchstarten wollen, fassen wir in diesem Beitrag zusammen.
Constellatio erleichtert das Jurastudium
Sven Zimmermann und Simon Kuld, die Constellatio zusammen mit Magali Gröter in Stuttgart gegründet haben, sind Volljuristen. Daher wissen sie, wie zeitaufwendig, mühsam und oft auch ermüdend es ist, sich auf die unvermeidlichen Examen vorzubereiten. Dafür muss man kiloschwere Bücher wälzen und viele weitere Dokumente in Papierform durcharbeiten. Heutzutage lässt sich ja fast alles digitalisieren, warum nicht auch das Büffeln für eine Prüfung? Constellatio hat als Lernplattform genau das vor und rennt damit bei Studierenden offene Türen ein. Ein vergleichbares Angebot für das Medizinstudium hat schon einen herausragenden Marktanteil erreicht und das Startup hofft auf eine ähnliche Entwicklung mit jährlichen Umsätzen im zweistelligen Millionenbereich.
Neuralfinity bietet künstliche Intelligenz für alle
Nicht nur die Digitalisierung schreitet in fast allen Bereichen voran, auch die Einsatzbereiche für künstliche Intelligenz weiten sich immer mehr aus. Nun hat nicht jedes Unternehmen die Kompetenz oder das Personal, eine eigene KI zu entwickeln. Hier kommt Neuralfinity ins Spiel. Dieses Startup, gegründet von Jannik Malte Meissner und Yulia Butovchenko, entwickelt Softwarebausteine mit künstlicher Intelligenz, die sich unkompliziert implementieren lassen. Das erste Angebot ist ein KI-Tool, das lange Texte sinnvoll zusammenfasst. Noch befindet sich Neuralfinity in der Testphase, doch das Potenzial ist groß und die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig.
myndpaar hilft bei Beziehungsfragen
Das Startup myndpaar hat schon einige Erfolge aufzuweisen. So erhielt es Ende 2021 ein sechsstelliges Investment von der Mediengruppe KLAMBT. Mit dem Geld wurde eine App weiterentwickelt, die bei Beziehungsproblemen Hilfe leisten soll. Das funktioniert offensichtlich recht gut. Beim Pitch war von über 3.000 Kundinnen und Kunden die Rede, von denen 94 % nach Nutzung der App eine positive Veränderung ihrer persönlichen Situation erlebt hatten. Gegründet haben myndpaar der Diplom-Psychologe Ulrich Wilken und seine Tochter Leonie, inzwischen gehört zum Team unter anderem auch Sophie Ohlsen, die Leonie schon seit der Schulzeit kennt. Basierte der Abfragemodus der App zunächst auf einem Entscheidungsbaum, kommt jetzt nach und nach künstliche Intelligenz hinzu.
Looks-Rare erschließt neue Räume für Kunst
Bei Looks-Rare dreht sich alles um Kunst und die Frage, in welchen Räumen sie im 21. Jahrhundert stattfindet. Die können sowohl digital sein, etwa bei NFTs, als auch klassisch physisch. Finn Hinrichsen berichtete gleich von einer ganzen Reihe von Projekten, welche die dezentrale Organisation für Künstlerinnen und Künstler schon auf die Beine gestellt hat, beziehungsweise noch auf den Weg bringen will. So ist Looks-Rare bei ARTSTADT vertreten, dem ehemaligen Karstadt Sporthaus in der Mönckebergstraße, das temporär als Kunstgalerie dient und inzwischen auch den Namen Jupiter trägt. Später einmal könnte daraus eine weltweite virtuelle Institution namens ARTSTADT VR werden.
Duckling arbeitet an der Zukunft des Journalismus
Die Leidenschaft für das Erzählen von Geschichten und den Journalismus eint Bjarke Calvin und Kamila Isaksen aus Dänemark. Außerdem lieben sie gute Dokus und wollen Fake News und Hasskommentaren etwas entgegensetzen, und zwar mit ihrem Startup Duckling. Ziel ist es, das Mitteilungsbedürfnis junger Menschen in den sozialen Medien zu nutzen, um eine neue Generation von Journalistinnen und Journalisten heranzuziehen. „Zoomer“ nennen sie ihre Zielgruppe, die in einer Community verschiedene Stufen durchlaufen kann, vom „Apprentice“ bis zum „Genius“. Eine Rolle spielt dabei auch eine Blochain-Währung, deren Token man kaufen oder durch gute Beiträge verdienen kann. Noch ist Ducklings nicht gestartet und vieles im Fluss, auch der Name hat sich während der Zeit bei Media Lift schon geändert.
Beitragsbild: So präsentierten sich die Teams von Batch 4 am Anfang ihrer Reise mit Media Lift (Foto: Jan-Marius Komorek)