Foviatech – mit Graphen und künstlicher Intelligenz fit für die Zukunft
Hightech bei Hard- und Software – diese Kombination macht das Startup Foviatech außergewöhnlich. Zum Einsatz kommen künstliche Intelligenz und mit Graphen ein Material, das erst seit kurzer Zeit zur Verfügung steht. Erste Anwendungsfälle gibt es in der Luftfahrtindustrie, doch das junge Unternehmen sucht auch Partner aus dem Mittelstand.
Die Kohlenstoffvariante Graphen gilt als Material mit nahezu wundersamen Eigenschaften. Es ist besonders leitfähig für Strom und Wärme und gleichzeitig außergewöhnlich hart und flexibel. Außerdem ist es praktisch durchsichtig, denn das zweidimensionale Graphen besteht aus nur einer Lage von Kohlenstoffatomen, die in ihrer Verbindung ein bienenwabenförmiges Muster bilden. Die Herstellung ist erst seit wenigen Jahren möglich, weshalb auch die Anwendungsmöglichkeiten noch längst nicht ausgereizt sind. Ein Pionier bei der Verwendung von Graphen ist das Hamburger Startup Foviatech.
Der Fokus liegt auf Luftfahrttechnologie
Die aus Indien stammende Gründerin Sowmya Thyagarajan hat Luftfahrttechnologie studiert und kam erstmals 2014 für ein dreimonatiges Praktikum an der HAW nach Hamburg. Anfang 2016 kehrte sie in die Hansestadt zurück und war zweieinhalb Jahre als Forscherin im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) tätig. Im Mai 2018 machte sie sich mit Foviatech selbständig und holte sich als Mitgründer den Robotics-Experten Chandrakant Bothe ins Team.
Bei ihren Vorkenntnissen war klar, dass sich Sowmya zunächst auf Lösungen für die Luftfahrtbranche fokussieren würde. Foviatechs Hauptanliegen ist es, die Transport- und Schwermaschinenindustrie durch Software und Hardware-Produkte zu digitalisieren. Ihre mit künstlicher Intelligenz erweiterten Augmented Reality- und Virtual Reality-Anwendungen sollen die Prozessoptimierung in der Fertigung sowie in der Wartung, Reparatur und Instandsetzung auf die nächste Ebene bringen.
Foviatechs innovative Strategie, Künstliche Intelligenz und Graphen zu kombinieren, nimmt eine Sonderstellung für die Industrialisierung und Digitalisierung ein. Ein Beispiel für die Hybridprodukte sind Sitze, welche eine Digitalisierung der Ergonomie und eine Verbesserung des Sitzkomforts als Endresultate haben. Ihre hybriden Produkte sind auch für Lufttaxis, die in naher Zukunft eine wichtige Rolle für die Mobilität in Großstädten spielen sollen, bestens geeignet.
Foviatech möchte vor allem den Mittelstand ansprechen
Man hat sich also viel vorgenommen bei Foviatech und will das Geschäftsmodell behutsam, aber kontinuierlich ausbauen. Als Kunden peilt das Startup nicht nur große Konzerne, sondern verstärkt auch mittelständische Unternehmen an. Sowmya hat eine hohe Meinung vom deutschen Mittelstand, der das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bildet. Sie sieht hier großes Potenzial, stellt aber auch deutlichen Nachholbedarf fest. Mittelständische Unternehmen sollten die Digitalisierung als Chance sehen, um mit der Konkurrenz mitzuhalten und sich der globalen Transformation anzupassen. Gemeinsam mit ihnen möchte die Gründerin nun ihren Beitrag dazu leisten, dass der Standort Deutschland und besonders ihre zweite Heimat Hamburg fit für die Zukunft bleiben.