Foodguide – der Weg in „Die Höhle der Löwen“
Es wagt sich mal wieder ein Hamburger Startup in „Die Höhle der Löwen“. Foodguide möchte mit seiner App für die Gastronomieszene das Publikum und die Investoren für sich gewinnen. Alles, was man dazu vorab wissen muss, haben wir hier für Euch zusammengefasst.
Begonnen hat alles in Thailand, wo Essen einen ganz anderen Stellenwert hat als hierzulande. Die stets frischen, ungeheuer vielfältigen und zuweilen für den europäischen Gaumen gewöhnungsbedürftigen Zutaten und die Liebe zum Detail haben Foodguide-Gründer Malte Steiert fasziniert. Am meisten beeindruckt hat den Marketingstudenten während seines Auslandssemesters in dem südostasiatischen Land aber die soziale Komponente. Thailänder essen am liebsten in großen Gruppen, teilen sich alle Gerichte und am Ende die Rechnung, egal wer was und wieviel tatsächlich gegessen hat.
Die ersten Schritte macht Foodguide auf Instagram
Dieses Lebensgefühl will sich Malte nach seiner Rückkehr nach Deutschland erhalten. Leichter gesagt als getan. Nicht nur ist die Idee des Teilens nicht allen ohne nervige Diskussionen zu vermitteln, es fehlt auch schlicht das kulinarische Angebot. Oder zumindest die geeignete Informationsquelle; die üblichen Portale und Foren enthalten zu viele schlechte Fotos und fragwürdige Bewertungen. Also startet Malte 2014 in Hamburg seinen Foodguide-Blog auf Instagram.
Zu Beginn kuratiert er nur bereits vorhandene Posts und kann damit innerhalb weniger Monate mehrere Tausend Follower gewinnen. Als er im Rahmen eines Uniprojekts seinen eigentlich nur als Hobby gestarteten Blog erfahrenen Investoren vorstellt, wird klar: Daraus könnte sich ein richtiges Geschäftsmodell entwickeln. Anfang 2015, mittlerweile gibt es Foodguide auch in Köln, München und Berlin, beginnt die Entwicklung einer App.
Die App: Tinder für Restaurants
Um diese optimal zu gestalten, wird von Beginn an die auf Instagram aufgebaute Community einbezogen. Die besteht im September 2015, dem Zeitpunkt des App-Launches, bereits aus 80.000 Mitgliedern. 20.000 laden sich bis Ende des Veröffentlichungsjahres die App herunter. Geboten bekommen sie eine Art Tinder für Restaurants. Zur Auswahl stehen Fotos von Gerichten und Kurzbeschreibungen, per Wischer nach links oder rechts können die Nutzer entscheiden, ob ein Restaurant in die engere Auswahl kommt oder nicht und schließlich bei ihrem Favoriten einen Tisch reservieren oder etwas bestellen. Alle Inhalte werden dabei von der Community selbst erstellt.
2016 wird ein Jahr kontinuierlichen Wachstums, die App findet auch außerhalb Deutschlands ihre Fans, und mit dem Plug and Play Accelerator von Axel Springer steigt der erste Investor ein, zu den üblichen Konditionen. Für 5 % Unternehmensanteile gibt es 25.000 Euro sowie ein intensives Förderprogramm von April bis Juni. Im Laufe des Jahres stößt Finn Fahrenkrug zum Team, der bei der Leitung des Startups Malte unterstützt. Es läuft also, nur bei der Finanzierung wäre fremde Hilfe nicht verkehrt, bisher wachsen die Nutzerzahlen deutlich schneller als die Umsätze mit Kooperationspartnern.
„Die Höhle der Löwen“ lädt Foodguide ein
Da kommt ein Anruf von der Produktionsfirma von „Die Höhle der Löwen“ gerade recht. Malte und Finn überlegen einem Moment, ob ihr Angebot für die Gründershow geeignet sei, sind sich aber schnell einig, dass man sich eine solche Chance nicht entgehen lassen darf. Um endgültig engeladen zu werden, muss Foodgiude noch ein Video einreichen, was aber keine unüberwindliche Hürde darstellt. Zur Vorbereitung auf den Dreh schauen sich Malte und Finn etwa zehn Folgen der Show an und lernen ihren Pitch auswendig, wenn auch nicht Wort für Wort, um natürlicher rüberzukommen. Alle wichtigen Zahlen haben sie sowieso drauf.
Für den Dreh im März 2017 reisen sie einen Tag vorher nach Köln und bereiten ihre App so vor, dass sie nicht, wie sonst üblich, die Restaurants in der unmittelbaren Umgebung aufzeigt, sondern die von Paris. Das verkauft sich als Geschichte im Pitch einfach besser. Bei der Vorbereitung gehen versehentlich vorübergehend alle Paris-Daten verloren. Mitten in der Nacht muss das Team in Hamburg alle gelöschten Fotos und Texte wieder zurückholen. Zum Glück gelingt das noch rechtzeitig zum Drehbeginn.
Werden die Löwen anbeissen?
Dann heißt es endlich: Ab in den Löwenkäfig! Das Studio ist nach Absprache mit dem Sender passend zum Thema Paris dekoriert, inklusive einer Bretterkonstruktion, die an den Eiffelturm erinnern soll, und Weingläsern, die später noch eine Rolle spielen werden. Malte und Finn treten vor die fünf Löwen und erklären ihre App. Dabei präsentieren sie ihre zu diesem Zeitpunkt aktuellen Zahlen: rund 500.000 Nutzer, um die 30.000 vorgestellte Gerichte, 10 Mitarbeiter, 100.000 Euro Umsatz in 2016. Außerdem sprechen sie über ihre Pläne, in internationalen Metropolen und vor allem in den USA durchzustarten.
Wie das alles bei den Löwen ankommt? Das dürfen wir jetzt natürlich noch nicht verraten! Die Auflösung gibt es am 31. Oktober um 20:15 Uhr bei VOX und gleich nach Ende der Ausstrahlung in unserem Blog. Dann mit der Zusammenfassung der Sendung und vielen weiteren Hintergrundinformationen. Bis bald!
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