Foodguide gewinnt Carsten Maschmeyer als Investor
Toller Erfolg für das Hamburger Startup Foodguide und seine App für Restaurantempfehlungen! Mit Carsten Maschmeyer hat das Team seinen Wunschlöwen gewinnen können. Alle wichtigen Details zum Deal und wer sonst noch bei „Die Höhle der Löwen“ überzeugen konnte, wie immer in unserer Zusammenfassung.
Foodguide gibt den Löwen Futter
Die Geschichte von Foodguide und wie das Startup in „Die Höhle der Löwen“ gekommen ist, haben wir bereits ausführlich erzählt. Der Pitch vor den fünf Investoren verläuft dann zunächst sehr gut, Judith Williams lässt sich gern als Parisreisende einspannen, um die Funktion der App vorzustellen. Kritik gibt es allerdings an dem Plan, sich gleich auf den amerikanischen Markt zu stürzen. Das kommt vor allem bei Frank Thelen nicht gut an. Er nennt die bisherigen Umsätze „Micky Maus“ und steigt aus. Auch die anderen Löwen schlagen in eine ähnliche Kerbe.
Bleibt noch Carsten Maschmeyer, den Malte Steiert und Finn Fahrenkrug, die Foodguide in der Löwenhöhle vertreten, von Anfang an favorisiert haben. Er attestiert den beiden, sie seien chaotisch, und ihre Bewertung sei eine Katastrophe (gewünscht sind 450.000 Euro für 15 %). Ist das schon das Ende? Nein, denn Maschmeyer hatte schon im gesamten Gesprächsverlauf ernsthaftes Interesse signalisiert, wie Malte uns berichtet, und macht nach dem kleinen Seitenhieb sein Angebot: Er will 31,6 %.
Zur Feier des Tages Johannesbeersaft
Malte und Finn ziehen sich zur Beratung zurück, jeder mit einem Rotweinglas in der Hand, in dem sich aber nur Johannisbeersaft befindet. Und dann nehmen sie das Angebot an, auch wenn ihnen die Konditionen ein wenig Kopfschmerzen bereiten. Die werden im Nachhinein noch zu ihren Gunsten umgestaltet, um bei eventuellen Verhandlungen mit weiteren Investoren später keine Nachteile zu haben. Maschmeyer stößt mit den beiden Jungs an und erklärt, er habe jetzt vier Söhne.
Bald nach der Aufzeichnung geht es für Malte und vier andere Gründer und Filmemacher wie angekündigt in die USA, wo sie einen Dokumentarfilm über die dortige Startup-Szene drehen. In Los Angeles treffen sie auch Carsten Maschmeyer, der dort seine zweite Heimat hat. Er erweist sich dabei, wie bei späteren Treffen, als lockerer und engagierter Gesprächspartner, der mit seinem Team Foodguide weiter voran bringen kann. Ein paar aktuelle Zahlen, Stand Ende Oktober 2017: 20 Mitarbeiter die 14 Länder weltweit von Hamburg aus betreuen, rund 600.000 Follower auf Instagram und 500.000 Downloads der App mit durchschnittlich 10.000 aktiven Nutzern wöchentlich. Und das alles vor Ausstrahlung der Sendung, die mit Sicherheit einen weiteren Schub bringen wird.
FluxPort kriegt Prügel, die RubberBüx passt
Den erhoffen sich genauso die anderen Startups, die sich in „Die Höhle der Löwen“ gewagt haben. Ob das bei FluxPort klappen wird, steht allerdings in den Sternen. Für einen Deal hat es zumindest nicht gereicht. Dabei will das Unternehmen ein Probem lösen, das jeder kennt, nämlich ständig leere Smartphone-Akkus. Dafür bietet FluxPort Aufladestationen für Restaurants und andere öffentliche Orte an. Keine wirklich neue Idee, dazu bei einem Umsatz von 150.000 Euro in 2016 mit 10 Millionen extrem überbewertet. „Frechheit“ und „Unverschämtheit“, pestet Frank Thelen und gibt damit die allgemeine Grundstimmung wieder.
Die ist bei der RubberBÜX deutlich besser, was wesentlich an der Gründerin Angelika Hansen liegt. Sie hat früher zwei erfolgreiche Sportgeschäfte geführt, nach einem Burnout in einem ruhigen Job im Schifffahrtsmuseum wieder Kraft getankt und will jetzt mit einer Polyesterhose für Besucher von Musikfestivals noch einmal als Unternehmerin durchstarten. Ob das mit der nach Belieben bemalbaren Büx gelingt? Ungewiss, aber Angelika erzählt ihre Geschichte so engagiert, dass Dagmar Wöhrl und Judith Williams 20.000 Euro für 51 % bieten und von jeder verkauften Hose einen Anteil an eine Stiftung für Frauen abgeben wollen. Das ist eher eine Übernahme als ein Deal, aber Angelika ist begeistert.
Frittierte Türheber und unrunde Fußbälle
Fried Elements, das werden wohl Pommes sein, oder irgendwelche anderen frittierten Nahrungsmittel, spekulieren vor dem nächsten Auftritt die Löwen. Weit gefehlt, „Fried“ ist vielmehr der urdeutsche Familienname des Vater und Sohn-Duos Walter und Carsten. Und ihre Elemente helfen dabei, Türen ein- und auszuhängen. Nun ist das nicht gerade ein alltäglicher Vorgang in normalen Haushalten, und Judith Williams und Frank Thelen haben bei der üblichen Methode mit bloßen Händen keine Probleme und sogar Spaß. Baumärkte haben sich für das Produkt bisher nicht interessiert. Wer also braucht das? Ganz viele Leute, glauben Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel, der für sein Angebot – 100.000 Euro für 25,1 % den Zuschlag erhält. Als Kommentar kann hier jeder sein Lieblingswortspiel mit „Tür“ einfügen.
„Das Runde muss ins Eckige“ lautet eine dieser Weisheiten, wie sie nur der Fußball hervorbringen kann. Die Bälle von Rasenreich sind allerdings herz- und eiförmig und damit für den präzisen Torschuss nicht geeignet. Dafür sollen sie im Training die Dribbeltechnik und Ballführung der Spieler verbessern. Vereine wie Austria Wien oder der FC Basel sowie die Jugend des FC Bayern nutzen sie bereits, auch Frank Thelen und Ralf Dümmel kicken damit im Studio. Investieren wollen sie jedoch nicht, nur 300 verkaufte Exemplare in drei Jahren geben zu wenig Hoffnung auf große Marktchancen. Dagamar Wöhrl, deren Vater einst beim 1. FC Nürnberg gespielt hat, überlegt am längsten, kann aber auch nicht helfen.
Bone Brox lehnt Angebot brühwarm ab
Zum Schluss gibt es einen kleinen Paukenschlag in „Die Höhle der Löwen“. Traditionell führt der letzte Pitch der Sendungen zu einem Deal, damit die Zuschauer mit einem guten Gefühl ins Bett gehen können. Dieses Mal lehnen Konrad Knops und Jin-Woo Bae von Bone Brox ein durchaus attraktives Angebot von Ralf Dümmel und Carsten Machmeyer ab. 350.000 Euro wollten die beiden Löwen in die Knochenbrühe investieren und dafür 30 % Unternehmensanteile bekommen. Zuviel für die Gründer, die erst gar nicht zu verhandeln versuchen. Offensichtlich sind sie davon überzeugt, ihre als „Omas Superfood“ bezeichnete Brühe auch ohne fremde Hilfe groß machen zu können. Wer sich von dem Geschmack des nicht ganz billigen Produkts einen Eindruck verschaffen möchte, hat ab 3. November in Hamburg die Gelegenheit dazu. Dann eröffnet in der Rindermarkthalle ein Pop-up Store von Bone Brox.
Beitragsbild: Carsten Maschmeyer mit den Jungs von Foodguide (Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer)
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