finhaven wird der neue Fintech-Hotspot in Hamburg
Coworking Spaces gibt es in Hamburg inzwischen eine ganze Menge, doch dieser wird anders. finhaven ist nämlich auf eine Branche zugeschnitten, die für die hiesige Startup-Szene von herausragender Bedeutung ist: die Finanzwelt und ihre digitale Avantgarde, die Fintechs. Noch in diesem Jahr soll finhaven in der HafenCity seine Eröffnung feiern.
Welche wichtige Rolle Fintech-Startups im Hamburger Ökosystem spielen, wurde erneut deutlich, als kürzlich das Wirtschaftsprüfungsunternehmen EY seine Studie über die Finanzierungsrunden 2017 vorlegte (wir berichteten). Dort belegte die Hansestadt einen ordentlichen dritten Platz hinter Berlin und Bayern. 230 Millionen Euro konnten Startups aus Hamburg einsammeln. Davon entfielen satte 152 Millionen auf die Finanzbranche; 110 Millionen sicherte sich allein Kreditech.
Weitere erfolgreiche Unternehmen wie Deposit Solutions, Finanzcheck, Exporo oder figo machen Hamburg zu einer echten Fintech-Hochburg. Vielen ist das gar nicht bewusst, und die Konkurrenz zum Beispiel in Berlin und Frankfurt schläft selbstverständlich auch nicht. Deshalb ist es ein positives und wichtiges Signal, dass jetzt mit finhaven ein neuer Treffpunkt für die zukunfsträchtige und finanzstarke Branche entsteht, zu der auch Versicherungsunternehmen, im Startup-Jargon Insurtechs, gehören.
Der Campus Tower als neuer Anlaufpunkt der HafenCity
Schauplatz wird der derzeit noch im Bau befindliche Campus Tower sein. Gegenüber dem Lohsepark und ganz in der Nähe der U-Bahn-Station HafenCity Universität entsteht ein fünfzehnstöckiges Bürogebäude, das mit seinem dreieckigen Turm zum Hingucker in einem noch eher leblosen Viertel werden soll. Und natürlich zu einem modernen Arbeitsplatz, der seine Mieter unter anderem mit besonders flexibel gestaltbaren Büroflächen überzeugen möchte.
Diese Flexibilität kommt auch der Coworking-Idee und der Entwicklung von Startups entgegen, die oft mit Teams aus nicht mehr als drei Personen anfangen und im Idealfall schnell wachsen. Im finhaven werden ihnen auf zwei Etagen – Erdgeschoss und 1. Stock – rund 100 voll eingerichtete Arbeitsplätze auf einer Fläche von annähernd 1.000 Quadratmetern geboten. Was sie außerdem erwartet:
- exklusive Angebote für Startups (aber auch etablierte Unternehmen sind als Mitglieder willkommen)
- flexible Vertragslaufzeiten
- Glasfaser-Internet
- Besprechungsräume und Lounges
- Telefonzellen und Arbeitsnischen
- Postdienste und Paketannahme
- Carsharing und Fahrradstellplätze
- Events für die Fintech-Community
- Zugang zur betahaus-Community
Hinter finhaven Stecken erfahrene Kenner der Szene
Der letzte Punkt lässt es schon erahnen: hinter dem Projekt stehen Personen, die schon einige Coworking-Erfahrungen mit dem betahaus Hamburg gesammelt haben. Namentlich sind das Lars Brücher, Mitgründer des betahaus Hamburg, und Robert Beddies, der aktuelle Geschäftsführer. Dazu kommt der in der heimischen Fintech-Szene vielfach aktive Clas Beese, unter anderem Cheforganisator der Fintech Week. Er beschreibt das Konzept so:
“Über die ganze Stadt verteilt wird immer mehr an Innovationen in der Finanzwirtschaft gearbeitet. Mit dem finhaven entsteht ein Gravitationspol für alle Akteure. Mit diesem Coworking Space setzen wir eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem betahaus fort, aus der bereits die Fintech Week entstanden ist. Das betahaus bringt die Netzwerkkompentenz ein, Fintech Week die Branchenkompetenz .”
Stellvertretend für die alteingesessene Finanzwelt kommentiert Reiner Brüggestrat, Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank und Vorstandsmitglied Finanzplatz Hamburg e.V.:
“Ein florierender Handel ist die beste Form der Kooperation. Die Handelsmetropole Hamburg ist ebenfalls ein etablierter Finanzstandort mit über 40.000 Beschäftigten. Und in den letzten Jahren sind rund 40 FinTech-Startups hinzugekommen und haben eine rege, innovative Szene entwickelt. Zukünftig sollten etablierte und neue Finanzdienstleister noch enger kooperieren, um Hamburg zu einem Zuhause der digitalen Finanztransformation zu machen. Finhaven kommt genau zur richtigen Zeit.“
Wenn alles klappt, werden die ersten Mieter bereits Ende des Jahres einziehen können. Offizielle Angaben zu den Konditionen gibt es noch nicht, Interessenten können sich aber schon jetzt über die Webseite von finhaven anmelden.
Beitragsbild: der Campus Tower im Bau (Foto: finhaven)