Falcon macht Projektmanagement erfolgreicher
Beim Projektmanagement kann so einiges schiefgehen. Damit das nicht passiert und Unternehmen bei ihren Transformationsprozessen nicht scheitern, hat das Hamburger Startup Nordantech die Software Falcon entwickelt.
Wer bestehen will, muss sich ändern. Diese Weisheit gilt vor allem für Unternehmen, erst recht im Zeitalter der Digitalisierung. Change Management nennt sich die Disziplin, mit der solche Wandlungsprozesse gemeistert werden sollen. Eine Disziplin, die längst nicht jeder beherrscht. Mehrere Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass 60 % der Change-Projekte im Prinzip scheitern. Ziele werden höchstens zu einem Drittel erreicht, in manchen Fällen steht am Ende sogar die Insolvenz auf der Tagesordnung.
Die Erfahrung zeigte: Es fehlt ein Tool für Change-Prozesse
Ähnliche Beobachtungen machten auch Dr. Jonas Steeger und Christian Kuhs während ihrer Zeit bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Immer wieder bekamen sie mit, wie schlechte Organisation und falsche Entscheidungen zu fatalen Ergebnissen führten. Einer der Gründe: Es gab kein geeignetes Hilfsmittel, um den Prozess angemessen zu steuern. So entstand mit der Zeit die Idee, diese Lücke mit einem geeigneten Tool zu schließen.
Oft kommen immer noch Stift, Papier und Excel bei Change-Projekten zum Einsatz. Die Lösung sollte daher eine Software sein, die den hohen Anforderungen gerecht wird. Nun haben der BWLer Christian und der Agrarwissenschaftler Jonas mit seiner Leidenschaft für Statistiken eine Menge Erfahrung und Fachkenntnisse, allerdings nicht im Bereich der IT. Also nahmen sie 2014 Kontakt mit Arne Brenneisen auf, der sich selbst als Technik-Nerd vorstellt.
Der Name Falcon entstand am Falkensteiner Ufer
Die drei verbrachten viel Zeit miteinander, auch, um eine gemeinsame Sprache zu finden und Wunsch und Wirklichkeit in Einklang zu bringen. Einmal traf man sich am Falkensteiner Ufer und skizzierte Ideen in den Elbstrand. So entstand der Name der Software: Falcon. Auch der Firmenname, Nordantech, ist von nordischem Lokalpatriotismus geprägt.
Nach gründlicher Vorbereitung ging es dann 2016 richtig los. Seitdem arbeitet das Gründerteam in Vollzeit an der Entwicklung und Vermarktung seiner webbasierten Projektmanagementsoftware. Als offizieller Gründungstag steht der 13. Mai 2016 in den Büchern. Schon in der Betaphase gab es den ersten zahlenden Kunden.
Wichtigste Aufgabe der Software ist es, Ordnung in die meist komplexen, viele Abteilungen und Personen betreffenden Prozesse zu bringen. Vereinfacht ausgedrückt: Es gilt zu klären, wer wann was macht, und wie das alles zusammenpasst. Wesentliche Elemente sind dabei eine Baumstruktur und ein Ampelsystem. Über die Baumstruktur lassen sich die einzelnen Aufgaben gliedern, aufteilen und in Zusammenhang bringen. Die Ampel zeigt an, welchen Status ein Projektteil gerade hat, wobei inhaltliche und zeitliche Kriterien einzeln bewertet werden.
Die Software hilft auch Kosten zu reduzieren
Zudem lassen sich mit Falcon umfangreiche Auswertungen durchführen, etwa über die bisher entstandenen Kosten. Gerade der monetäre Aspekt spielt bei den Erfolgsaussichten für ein Projekt eine entscheidende Rolle. Zudem sorgt die Software für Einsparungen. Oft werden für das Change Management Mitarbeiter abgestellt, die sich ausschließlich um den organisatorischen Rahmen kümmern. Die werden jetzt merklich entlastet und können sich zusätzlichen Aufgaben widmen.
Das Tool steht den Nutzern als Softare as a Service (SaaS) jederzeit in der neuesten Version zur Verfügung, um Updates müssen sie sich nicht kümmern. Kurze Erklärvideos erleichtern die Anwendung, und wenn es eine drängende Frage gibt, die auf diese Weise nicht beantwortet werden kann, können sich Kunden im Livechat Rat holen.
Falcon lernt mit den Nutzern
Solche Fragen helfen bei der ständigen Optimierung der Software. Die soll nämlich nicht nur die Organisation von Transformationsprozessen verbessern, sondern im nächsten Schritt wertvolle Tipps geben. Dabei fließen die Erfahrungen der Nutzer in das Programm ein, spätere Anwender können dann in ähnlich gearteten Fällen auf diesen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Im Einzelfall ist das bereits möglich.
Inzwischen haben schon einige Kunden positive Erfahrungen mit Falcon gemacht, darunter ein börsennotiertes Unternehmen und ein internationales Beratungshaus. Inklusive Werkstudenten besteht das Nordantech-Team jetzt aus sieben Personen und soll weiter wachsen. Einer der ersten Kunden ist zum Gesellschafter geworden, und eine Förderung durch das InnoRampUp-Programm konnte sich das Startup auch sichern.
Der erste Pitch gleich ein Erfolg
Ein Höhepunkt der Unternehmensgeschichte war sich sicherlich der dritte Platz beim nextMedia.Elevator am 14. Juni, gleich bei der ersten Teilnahme an einem solchen Wettbewerb. Besonders hilfreich: Der Sonderpreis der Telekom, ein Guthaben von 100.000 Euro für die Open Telekom Cloud im Rahmen der TechBoost-Initiative. Das passt natürlich hervorragend zum SaaS-Geschäftsmodell. Nachdem das Produkt zwar immer noch stetig verbessert wird, aber schon ziemlich ausgereift ist, geht es nun verstärkt an die Vermarktung. Das sollte eigentlich klappen, denn wie Projekte erfolgreich umzusetzen sind, weiß Nordantech mittlerweile ziemlich gut.
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