Eternal Power strebt Massenproduktion von grünem Wasserstoff an
Grüner Wasserstoff gilt als ein Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Energiewende hin zur Klimaneutralität. Noch stecken der Markt und die Technologie in den Kinderschuhen. Das eröffnet beste Chancen für Startups wie Eternal Power aus Hamburg.
Wenn es den Gründern von Eternal Power an einem gewiss nicht mangelt, dann ist das Erfahrung. Der Betriebswirt Dr. Moritz Schwencke war unter anderem zehn Jahre lang in der Projektentwicklung für Photovoltaik und Windkraft in Europa, der Türkei, Asien, dem Nahen Osten, den USA und Kanada tätig. Auch der Seriengründer Fabian Floto kennt sich mit der Entwicklung großer Projekte und zudem mit globaler Lieferkettenoptimierung aus. Robert Meitz hat einen Abschluss in Chemie und arbeitete unter anderem als Partner bei der Unternehmensberatung BLC. Und Arne Sanne verfügt über mehr als ein Jahrzehnt an Erfahrung in der Geschäfts- und Projektentwicklung in den Bereichen erneuerbare Energien und Immobilien.
Grüner Wasserstoff wird zum Billionenmarkt
Neben der Erfahrung und Kompetenz zeichnet das Quartett auch eine gesunde Portion Selbstbewusstsein und Optimismus aus. All das braucht es auch, um die Pläne von Eternal Power in die Tat umzusetzen. Das Startup möchte nämlich zu einem global agierenden Produzenten von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten (zum Beispiel Ammoniak) werden, die für eine erfolgreiche Energiewende unverzichtbar sind. Dafür will Eternal Power Produktionsanlagen entwickeln, finanzieren, bauen und betreiben, alles in Eigenregie und unter eigenem Namen. So groß die Vision, so groß ist auch das Marktpotenzial. So soll laut einer Studie grüner Wasserstoff bis 2050 einen Jahresumsatz von 1,4 Billionen Euro erzielen können.
Der Weg dahin ist noch weit, bisher spielt grüner Wasserstoff bei der Energiewende nur eine Nebenrolle. Die Gründe sind vielfältig: Kosten und Energieverbrauch sind hoch, es fehlen geeignete Infrastruktur und Produktionsanlagen, die Technologie zur Herstellung ist noch nicht ausgereift und Deutschland erzeugt nicht genügend erneuerbare Energie für die Massenproduktion. Diese Nachteile kann ein Startup wie Eternal Power aber in Vorteile ummünzen. Noch gibt es kein marktbeherrschendes Unternehmen mit uneinholbarem Wissensvorsprung, für ambitionierte Newcomer ist viel Platz.
Eternal Power plant weltweit
Um den steigenden Bedarf decken zu können, denkt Eternal Power seit seiner Gründung im Jahr 2021 international. Das Unternehmen entwickelt Projekte auf vier Kontinenten, unter anderem in sonnenverwöhnten Ländern wie Chile, Namibia, und den Vereinigen Arabischen Emiraten. Besonders konkret sind die Pläne allerdings in Europa. Hervorzuheben wäre zum Beispiel ein Projekt im Norden von Schweden. Hier soll mit Windkraft hauptsächlich Methanol produziert werden. Am weitesten fortgeschritten in Deutschland sind die Planungen für einen Standort in Mecklenburg-Vorpommern. Die dortige Anlage soll ab 2028 bis zu 8.500 Tonnen grünen Wasserstoff liefern.
Um diese Vorhaben in Angriff nehmen zu können, bedarf es erheblicher finanzieller Mittel. Bisher konnte Eternal Power rund 2,5 Millionen Euro Investorengelder einsammeln, eine größere Finanzierungsrunde ist in Planung. Viel wichtiger sind jedoch zwei Term Sheets, also vorvertragliche Vereinbarungen, die das Startup bereits abschließen konnte. Sie beinhalten Abnahmegarantien für einen Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren mit einem Volumen von 5,6 Milliarden Euro. Kommt es zu den erhofften Vertragsunterschriften, würde das endgültig grünes Licht für die beiden genannten Standorte bedeuten.
Bisher ist noch kein Spatenstich getan und noch keine Baugenehmigung erteilt. Die Zeichen stehen aber gut, dass sich das bald ändert. Das erfahrene Gründerteam, das durch erfolgreiche Branchenexperten und Investoren unterstützt wird, verfügt über ein weitreichendes Netzwerk. Zu dem gehören namhafte Unternehmen aus den Bereichen Energie, Transport & Logistik, Finanzen und Wasserstofftechnologie. Auch auf politischer Seite dürfte das Interesse am Erfolg groß sein. Eternal Power hat den Standort Hamburg mit seinem Hafen bewusst gewählt. Gerade in der Schifffahrt kann grüner Wasserstoff eine wesentliche Rolle spielen, schließlich lassen sich Containerfrachter kaum elektrisch antreiben.
Foto: Eternal Power