entire stories bietet nachhaltiger Mode eine Plattform
Nachhaltige Bekleidung finden irgendwie alle gut und richtig, aber gekauft wird dann meistens doch bei den großen Modeketten. Eine echte Alternative bietet da das Startup entire stories, das auf seinem Marktplatz eine Menge Labels mit nachhaltigen Kollektionen versammelt.
Die Gründerinnen Elena Gerdes und Jacqueline Taborsky haben sich über ihre Jobs bei Paul Hewitt kennengelernt, einem Label für Schmuck und Accessoires. Dort haben sie erfolgreich zusammengearbeitet und sich mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen gut ergänzt; Elena hat Global Management studiert, Jacqueline hat einen journalistischen Background. Nach etwa zwei Jahren bei Paul Hewitt gingen sie gemeinsam ihren eigenen Weg. Schon mit ihrer Geschäftsidee im Hinterkopf, waren sie vorübergehend in Teilzeit bei Souleways und Logward tätig und gründeten offiziell im November 2020 ihr Startup entire stories.
Als Mitgründer und CTO holten sie sich später den Wirtschaftsingenieur Cedric Michael dazu, den Elena auf einer Party kennengelernt und der bei entire stories als Werkstudent angefangen hatte. Personell ist das Startup also vielseitig aufgestellt und finanziell steht es ebenfalls auf soliden Beinen; im Oktober stiegen die ersten Business Angels ein. Sie ließen sich überzeugen von einem Konzept, das nachhaltiger Mode eine Plattform bietet.
Angebot und Nachfrage finden zusammen
Theoretisch ist die Nachfrage groß nach Bekleidung, die unter fairen und nachhaltigen Bedingungen hergestellt und gehandelt wird. Praktisch ist auch das passende Angebot vorhanden. Woran es manchmal noch hapert, ist, Nachfrage und Angebot zusammenzubringen. Das ergab eine Umfrage von entire stories bei jungen Marken, die noch keine große Bekanntheit oder Reichweite haben. Im Alleingang ist das auch schwer zu erreichen, auf einem auf Nachhaltigkeit spezialisiertem Marktplatz vielleicht schon etwas leichter.
Genau den bietet entire stories- Hier können neue Labels sich und ihre Produkte präsentieren, ihre „ganze Geschichte“ erzählen. Ob sie die erforderlichen Kriterien erfüllen, ergibt sich aus einem ausführlichen Interview. Wesentliche Punkte sind:
- Existenzsichernde Löhne, die oft höher sein müssen als der vorgeschriebene Mindestlohn.
- Nachhaltige Materialien: bio, recycelt und/oder recyclebar.
- Ein Teil der Einnahmen geht an charitative Projekte.
Auch Marken, die bisher konventionell gearbeitet haben und sich neu ausrichten wollen, bekommen eine Chance. Greenwashing, etwa durch einzelne Kollektionen im sonst wenig nachhaltigen Angebot, nicht.
entire stories will mehr bieten als nur Onlineshopping
Der Verkauf und die gesamte Auftragsabwicklung läuft über entire stories, den Versand übernehmen die Labels jeweils einzeln. Das Startup verdient über Provisionen Geld. Gestartet ist es mit rund 20 Marken, jetzt sind es um die 60. Allein in Deutschland liegt das Potenzial bei über 1.000 Anbietern und schon jetzt finden sich auch internationale Brands auf der Plattform, allerdings beschränkt auf die EU. Unternehmen aus Übersee mit ihren langen Transportwegen würden dem Unternehmensprinzip widersprechen.
Das Marketing für entire stories findet überwiegend in den sozialen Medien statt und dort bevorzugt über Influencer. Das zahlt sich mit steigenden Umsätzen aus, gerade das Weihnachtsgeschäft lief schon sehr erfreulich. Auch die Kundenbindung funktioniert, jeden Monat liegt der Anteil der Wiederholer bei 20 %. Dabei sieht entire stories seine Zukunft nicht als reine Shoppingplattform. Vielmehr möchte das Startup zu einer Anlaufstelle für Information und Unterhaltung rund um das Thema nachhaltige Mode werden.
Geplant ist zum Beispiel eine Live-Shopping auf der eigenen Webseite, das alle Elemente, also Spaß, Aufklärung und Einkaufserlebnis, verbinden soll. Auch möchte entire stories noch mehr Transparenz in die Modewelt bringen. Ein schönes Beispiel dafür ist die Kollektion TAG THE TRUTH, bei der Aufnäher, Truth Batches genannt, genau aufschlüsseln, wie sich der Verkaufspreis zusammensetzt. Da erzählt schon das Kleidungsstück selbst eine Geschichte.
entire stories ist Mitglied im Hamburg Startups Club
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Foto: entire Stories