Eine junge Löwin in der Höhle der Löwen
Ginge es nur nach dem Namen, dann gäbe es wohl kaum eine geeignetere Gastinvestorin für „Die Höhle der Löwen“ als die Influencerin Diana zur Löwen. Doch ist sie auch bereit für einen Deal mit Meminto Stories, Gatepress, Blattgold, GetMoBie oder Clever Cakes? Das erfahrt ihr in unserem Nachbericht!
Diana zur Löwen ist erst 27 Jahre alt, hat aber als Influencerin schon so viel Geld verdient, dass sie seit ein paar Jahren Startups als Investorin unterstützt. Ihre Aufgabe als Gastlöwin ist es, frischen Wind in die etablierte Runde zu bringen. Die besteht in dieser Folge durchgehend aus Judith Williams, Dagmar Wöhrl und Nils Glagau. Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel sind nicht dabei, letzterer wird aber durch Georg Kofler adäquat vertreten, wie sich im Laufe der Sendung herausstellt.
Meminto Stories bleibt nicht in Erinnerung
Gleich beim ersten Pitch könnte sich eine Gelegenheit für Diana zu Löwen ergeben, denn als Influencerin erzählt sie im Internet viel über ihr Leben. Mithilfe von Meminto Stories könnte sie daraus ein Buch machen. Anhand einer Reihe vorgegebener oder auch frei gewählter Fragen lassen sich Lebenserinnerungen sammeln und mit Fotos anreichern. Mit einer App kann man über das Buch sogar Videos abrufen. Da zumindest unterscheidet Meminto Stories sich von anderen gängigen Fotobüchern, allerdings ist der Preis von 99 Euro auch recht hoch. Richtig abgehoben sind dann Bewertung und Umsatzerwartung: 250.000 Euro für 15 % möchte Gründer Albert Brückmann haben, und er rechnet im nächsten Jahr mit Einnahmen von 10 Millionen Euro. Bisher waren es 30.000. Da geht kein Löwe mit.
Gatepress baut nicht genug Deal-Druck auf
„Ich trage einen Vaginalsensor“, hört man Andrea Falconnier im Teaser dieser Folge sagen und wird damit etwas in die Irre geführt. Bei Gatepress handelt es sich nämlich keinesfalls um ein Sexspielzeug. Sie trägt den Sensor um zu zeigen, wie sich das Gerät auf die Anspannung der Beckenbodenmuskulatur auswirkt. Die zu stärken hilft nämlich gegen allerlei Zipperlein, von der Inkontinenz bis zu Rückenschmerzen. Für das Training muss man Gatepress zwischen die Füße klemmen und in verschiedenen Positionen zusammendrücken. Das ist anstrengender als es klingt und daher bei konsequenter Anwendung durchaus erfolgversprechend. Einen Deal verhindert eine Reihe von Details, die einfach noch nicht passen. Die Bewertung ist zu hoch und es fehlen die Zulassung als Medizinprodukt, eine Wirksamkeitsstudie und ein Vertriebsplan.
Blattgold ist Koflers Dümmel-Deal Nummer 1
Die Großmutter hat früher Pferdeäpfel in Kartoffelsäcke gesteckt und mit dieser Düngemethode große Erfolge erzielt. Eins zu eins hat Sabine Wirz-Springe dieses Verfahren für ihr Blattgold natürlich nicht übernommen, wohl aber das Prinzip. Sie taucht Zellstofftücher in Flüssigdünger und wickelt diese um den Wurzelballen von Topfpflanzen. Die Nährstoffversorgung soll für sechs Monate reichen und bei sachgemäßer Wässerung Pflanzen prächtig gedeihen lassen. Die meisten Löwen sehen da nicht so den ganz großen Vorteil, doch Georg Kofler sieht das anders. Er hat schließlich heute die Dümmel-Brille auf und denkt an die Vollversorgung von Baumärkten und Gartencentern. Bei 50.000 Euro für 20 % ist auch das finanzielle Risiko nicht zu groß.
GetMoBie: Finanzexperten, die sich an Zahlen verheben
Die nächste Investmentmöglichkeit könnte sich für Diana zu Löwen bei GetMoBie bieten, spricht die App doch vorwiegend ihre junge Zielgruppe an. Moritz Beier und Benjamin Schliebener sind der Meinung, dass Finanzwissen unbedingt auf den Stundenplan gehört, doch in der Schule wird das kaum vermittelt. Mit GetMoBie wollen sie das ändern, und zwar mit zwei Komponenten: einem Kinderkonto, das die Eltern mitverwalten, und Videoclips mit Lerninhalten. Ob die jungen Gründer die Finanzwelt selber verstanden haben? Die Zahlen, die sie für ihre Zukunftspläne aufgestellt haben, lassen daran zweifeln. Noch befindet sich die App in der Testphase, soll aber schon 3 Millionen Euro wert sein. Ab 2026 soll sie profitabel sein, mit einem Jahresumstz von 180 Millionen Euro und 7 Millionen Abos europaweit. Das kann doch kein Mensch ernsthaft glauben und ein Löwe schon gar nicht.
Clever Cakes ist Koflers Dümmel-Deal Nummer 2
Vier Pitches sind rum und es gab noch gar nichts zu essen! Höchste Zeit also für Clever Cakes. Das Beste oder zumindest Schönste an Torten ist oft die Umhüllung aus Fondant, eine Zuckermasse, die sich fast beliebig formen lässt. Das erfordert aber eine Menge Kreativität, Geschick und Zeit, eine Kombination, die nicht vielen gegeben ist. Für alle anderen hat Elina Hoffmann Sets entwickelt, die aus der Fondanthülle und weiteren zuckrigen Zierelementen bestehen. Noch fertigt sie das alles in Handarbeit und die Kosten für aufwendigere Kreationen sind mit über 30 Euro recht hoch. Die eigentliche Torte kommt ja noch dazu. Die Löwen sind dennoch entzückt, zumal sich die Gründerin als großer Fan der Sendung bezeichnet. Judith Williams und Dagmar Wöhrl würden für 60.000 Euro für 30 % mitbacken. Der Deal geht aber wieder an Georg Kofler, der das Einstiegangebot von 50.000 Euro für 20 % akzeptiert.
Fazit: So richtig entfalten konnte sich Diana zur Löwen nicht bei ihrem Gastspiel. Allerdings bot sich ihr auch kaum Gelegenheit dazu, die potenziellen Deals scheiterten schon an den allzu hoch angesetzten Bewertungen. Diese Folge gehörte tatsächlich Georg Kofler, der sonst eher als Grantler in Erscheinung tritt, hier aber Investments abschloss, die sonst typisch für seinen Kompagnon Ralf Dümmel sind.
Fotos: RTL / Frank W. Hempel
