Ein dreifach Hoch den STARTERiNNEN 2021!
Die Entscheidung ist gefallen! Nach einer Vorauswahl durch ein Kuratorium und der Abstimmung unserer Leserinnen und Leser hat eine Fachjury in einem hochklassigen Pitchfinale drei starken Frauen den Titel STARTERiN Hamburg 2021 verliehen: Yesica Rios von JOBMATCH.ME, Madeleine von Hohenthal von Bracenet und Britta Wiebe von Vulvani. Was sie und die anderen Finalistinnen auszeichnet, erfahrt ihr in unserem Nachbericht!
Hier könnt ihr euch den ganzen STARTERiN-Pitch anschauen!
Die Jury freute sich auf sechs tolle Kandidatinnen
Mehr Sichtbarkeit für Gründerinnen – das war die Mission unseres Wettbewerbs STARTERiN Hamburg 2021. Sina Gritzuhn, Geschäftsführerin von Hamburg Startups, machte in ihren einleitenden Worten deutlich, dass wir noch mehr Entrepreneurinnen brauchen, es aber auch schon mehr gibt, als viele wissen. Bis zu einem Viertel aller Startups haben mindestens ein weibliches Gründungsmitglied. So standen am Anfang des Wettbewerbs weit über 150 Frauen auf unserer Liste, nach einem mehrstufigen Auswahlprozess traten im Finale nun sechs Kandidatinnen in drei Kategorien an.
Die Siegerinnen kürte schließlich eine vierköpfige Jury. Ihr gehörte Stefan Haßdenteufel an, Geschäftsführer von DS Impact, einer Beteiligungsgesellschaft, die unter anderem die Deals von Ralf Dümmel aus “Die Höhle der Löwen” betreut. Ein besonderes Augenmerk auf die technischen Fragen richtete Enya Neumann, die die Akademie des IT-Dienstleisters ADN Distribution GmbH leitet. Janina Lin Otto, Stiftungsvorständin der Holistic Foundation, hatte vor allem Aspekte der Nachhaltigkeit im Fokus. Komplettiert wurde das Quartett durch Fabian Wüllenweber vom Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen ba group. Nach kurzer Vorstellung der vier ging es auch gleich los mit den Pitches:
Siegerin in der Kategorie Tech: Yesica Rios von JOBMATCH.ME
Den Anfang in der Kategorie Tech machte Lisa Dahlke, eine der Gründerinnen von Localyze. Dieses Startup erleichtert es Unternehmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Ländern in Deutschland heimisch werden zu lassen. Internationalität und Frauenpower kennzeichnen Localyze. Neben Lisa gehören noch Hanna Asmussen und Franziska Löw zum Gründungstrio, zusammen haben sie in 15 Ländern gelebt. Das gesamte Team kommt auf 12 Nationen und 15 Sprachen und ist zu 70 % weiblich. Auch die Geschäftszahlen sind eindrucksvoll: Über 100 Unternehmen haben den Service bereits genutzt, der Umsatz hat sich diesem Jahr bereits verdreifacht. Nächstes Ziel ist, das internationale Geschäft anzukurbeln und unter anderem bei den durch den Brexit verursachten Komplikationen zu helfen.
Mit beeindruckenden Zahlen konnte auch Yesica Rios, CMO von JOBMATCH.ME, ihren Pitch bestreiten. Dieses Startup hat sich auf nichtakademische Berufe spezialisiert, ohne die sehr schnell nichts mehr gehen würde, wie Yesica deutlich machte. Die Branchen, auf die sich JOBMATCH.ME konzentriert, sind Logistik und Gesundheitswesen. Mittlerweile ist jeder dritte LKW-Fahrer Deutschlands bei der Plattform registriert, alle vier Minuten bewirbt sich dort eine Fachkraft, über 1.000 Unternehmen sind Kunden. Das Bewerbungsverfahren erfolgt über einen Abfragemodus, der die Anforderungen und Qualitäten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern vergleicht und die besten Kombinationen herausfindet.
Zwei digitale Lösungen für die Arbeitswelt, zwei Startups, die schon einige Erfolge aufweisen können – da fiel der Jury die Wahl nicht leicht. Sie entschied sich schließlich für Yesica Rios und JOBMATCH.ME, weil sie hier noch größeres Potenzial und höhere gesellschaftliche Relevanz sah.
Siegerin in der Kategorie Commerce: Madeleine von Hohenthal von Bracenet
Beim ersten Pitch der Kategorie Commerce drehte es sich ausnahmsweise auch um Männer. apartmen, das Startup von Louisa Verch, hilft nämlich Männern dabei ihre Wohnung einzurichten. Louisa hat sich schon immer für die Möbelbranche interessiert und auch das Netzwerk Women in Furniture gegründet. Bei apartmen nutzt sie modernste Technologie, um für ihre Kunden die richtige Einrichtung zu finden. Sie müssen nur ein paar Fragen zu ihren Vorlieben und Bedürfnissen beantworten, ein künstliche Intelligenz macht dann passende Vorschläge. Per Augmented Reality lässt sich begutachten, wie sich die Möbelstücke in der Wohnung machen würden. Rund 100 Kunden haben den Service bereits genutzt, über 15 Partnerunternehmen sind auch schon dabei.
Die meisten Menschen möchten nachhaltiger Leben, doch dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, ist gar nicht so einfach, wie Madeleine von Hohenthal anhand einer Reihe von Beispielen verdeutlichte. Plastikmüll ist eines der großen Probleme unserer Zeit. Mit ihrem Startup Bracenet hat Madeleine einen Weg gefunden, einen Beitrag gegen die Verschmutzung der Meere zu leisten. Bracenet macht aus alten Fischernetzen schöne und nützliche Produkte wie Armbänder, Hundeleinen oder Maskenketten. Fünf Tonnen Plastikmüll haben haben so schon einen neuen Verwendungszweck gefunden. Bracenet beschäftigt ein 35-köpfiges Team in Deutschland, schafft Arbeit in den von der Vermüllung besonders betroffenen Ländern und spendet einen Teil der Verkaufserlöse an Umweltorganisationen.
In dieser Kategorie entschied sich die Jury für Madeleine von Hohenthal und Bracenet, weil sie der Nutzen für die Umwelt, verbunden mit einen funktionierenden Geschäftsmodell, überzeugte.
Siegerin in der Kategorie Impact: Britta Wiebe von Vulvani
Womit wir einen guten Übergang in dritte und letzte Kategorie geschafft haben, in der Bracenet auch hätte antreten können. Bei Impact geht es nämlich um gesellschaftliche Veränderungen und Themen, die stärkere Aufmerksamkeit verdienen. Beispielsweise Menstruation, Sexualität und weibliche Gesundheit, also die Themen, die Vulvani behandelt. Das Startup von Britta Wiebe ist in diesem Frühjahr online gegangen und möchte mit Webkursen auf unterhaltsame Weise Aufklärung betreiben und Tabus brechen. Dazu gehören auch Fotos zur Mentstruation, die ohne die übliche blaue Ersatzflüssigkeit auskommen. Vulvani kommt bereits nach kurzer Zeit auf 20.000 Seitenaufrufe monatlich, was zeigt wie groß Interesse und Bedarf sind.
Für alle Gründerinnen ist ihr Startup auch ein persönliches Anliegen, doch für Sandra Brunner gilt das ganz besonders. einzigNaht fertigt nämlich Kleidung für Kinder mit Behinderung. Sandras Tochter Laura leidet unter einem seltenen Gendefekt und man merkte die emotionale Betroffenheit jedem Satz des Pitches ab. Bei einzigNaht sind alle Stücke maßgeschneidert, denn unterschiedliche Behinderungen erfordern unterschiedliche Funktionen und Designs. Vieles geschieht bei dem Startup noch ehrenamtlich. Sandra hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit Behinderung zu Beschäftigen, eine Anerkennung durch Krankenkassen zu erreichen und mit ihrer Bekleidung ein Stück Normalität für betroffene Familien zu ermöglichen.
Hier fiel die Entscheidung der Jury besonders schwer. Der umfassendere Ansatz gab schließlich den Ausschlag für Britta Wiebe und Vulvani, doch auch Sandra Brunner kann mit der Unterstützung der Jurymitglieder rechnen.
Wertvolle Preise warten!
Die Gewinnerinnen in den drei Kategorien können sich nicht nur mit dem Titel STARTERiN Hamburg 2021 schmücken, sie und ihre Startups erhalten auch jeweils wertvolle Preise:
- Ein Media Bundle von Hamburg Startups im Wert von 1500 Euro inklusive Club-Mitgliedschaft für ein Jahr.
- Eine vierstündige, kostenlose Beratung von der ba Group.
- Ein Ticket für das GreenTech Festival in Berlin.
- Ein Workshop für Technical Support für Microsoft Azure von der ADN Distribution GmbH.
- Ein Business-Einkaufsgutschein im Wert von 200 Euro von der REWE Nord.
Ein ganz großes Dankeschön!
Das war sie also, die STARTERiN Hamburg 2021! Der große Zuspruch während des gesamten Aktionszeitraums hat uns gezeigt, wie stark das Interesse an mehr Sichtbarkeit für Gründerinnen ist und wie stark die Gründerinnen in der Hansestadt sind. Unser herzlicher Dank geht noch einmal an unseren Premium-Parter ba group und die anderen Unterstützer willy.tel, Hamburg Invest, ADN und DS Produkte. Ohne sie wäre dieser Wettbewerb nicht möglich gewesen! Das gilt ebenso für unser Kuratorium und nicht zuletzt für unsere vielen Leserinnen und Leser, die fleißig Vorschläge gemacht und abgestimmt haben. Ihnen allen können wir versprechen: Wir werden weiterhin dafür sorgen, dass Startup-Gründerinnen die gebührende Aufmerksamkeit bekommen!