Double Shot Audio holt Doppelsieg bei Music WorX 2021
Mit einem Pitch feierte der Music WorX Accelerator seinen Batch des Jahres 2021. Den meisten Grund zu feiern hatte das international besetzte und in Hamburg beheimatete Startup Double Shot Audio. Womit es Jury und Publikum überzeugen konnte und wer sonst noch dabei war, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Was ist eigentlich Music WorX? In seiner Begrüßungsrede fasste Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft, die Geschichte kurz zusammen. Bei Start vor elf Jahren handelte es sich lediglich um einen Preis, der vergeben wurde. 2014 wurde ein lokaler Accelerator daraus, der sich 2017 auch für internationale Kandidaten öffnete. Mittlerweile definiert sich Musix WorX als Inkubator, aber das Ziel war und ist immer das gleiche: die Förderung von Startups, die die Musikbranche mit Digitalisierung voranbringen. Umso besser, wenn sie aus Hamburg stammen oder die Hansestadt zu ihrem Standort machen.
Lineup macht Konzerte zu Gemeinschaftserlebnissen
Lineup stammt aus Schweden und geht neue Wege, um Livekonzerte zum Erlebnis zu machen. Die beiden Gründer bringen jede Menge Erfahrung mit, Magnus Lunay vor allem aus der Musikbranche, Johan Mickelin als Startup-Entrepreneur mit Stationen unter anderem im Silicon Valley und bei Klarna. Zusammen versprechen sie Veranstaltern, mehr Tickets zu verkaufen. Das Interesse an einem Konzert entsteht oft spontan, zum Beispiel, wenn irgendwo ein Plakat hängt. Das führt aber längst noch nicht automatisch zum Kauf einer Karte.
Mit der App von Lineup lässt sich das Plakat scannen und führt gleich zu weiteren Infos zum Ticketshop. Das ist aber längst noch nicht alles, denn Lineup funktioniert auch als soziales Medium, man kann Freunde einladen und einen gemeinsamen Konzertbesuch organisieren. Die App soll schon im Dezember 2021 erhältlich sein und dem Startup zunächst Provisionseinnahmen bescheren. Den 2. Preis der Jury und damit 2.000 Euro gab es schon an diesem Abend.
Double Shot Audio organisiert den Sound von Videospielen
Benjamin Gallagher kommt aus den USA, Made Indrayana aus Indonesien und ihr Startup-Glück haben sie in Hamburg gefunden. Eine solche Geschichte ist natürlich ideal für Music WorX. Die beiden Gründer sind Experten für Videospiele und beschäftigen sich für ihr Startup Double Shot Audio mit „Audio Assets“. Das sind Klangelemente, Geräusche, Soundeffekte, von denen es in großen Games Tausende geben kann.
Sie richtig zu konzipieren, komponieren, abzustimmen und einzusetzen erfordert einen nicht zu unterschätzenden Verwaltungsaufwand. Bisher gibt es dafür kein geeignetes Tool, selbst etablierte Studos verwenden im Zweifelsfall Excel. Double Shot Audio bietet nun mit sfx_Tracker die erste speziell für diese Bedürfnisse entwickelte Management-Software. Klingt nach einer Nische, doch die Branche macht gigantische Umsätze und allein das Audio-Budget dürfte bei jährlich 3 Milliarden Euro liegen. Das überzeugte und brachte sowohl den Publikumspreis als auch den 1. Preis der Jury und 5.000 Euro ein.
gramotone ermöglicht weltweite Jamsessions
Wenn sich etwas wie ein roter Faden durch die Pitches zog, dann die langjährige Erfahrung der Gründer (Gründerinnen waren dieses Jahr leider nicht am Start). Das gilt also auch für Philip Haberstroh und Tobias Roth , die sich seit der Schule kennen und leidenschaftliche Musiker sind. Am meisten Freude bereitet ihn das „Jammen“, also das gemeinsame und improvisierte Musizieren. Das geht normalerweise nur an einem festen Ort und in Corona-Zeiten oft gar nicht.
Die App von gramotone bringt nun Musikerinnen und Musiker aus aller Welt zusammen. Ein Schlagzeuger fängt an, eine Sängerin steigt ein und am Ende können bis zu vier Personen jammen und das als Splitscreen-Video präsentieren. Vielleicht macht sogar ein echter Star bei der Session mit und entdeckt dabei neue Talente. Die Nutzung der App ist kostenlos, Geld verdienen will gramotone hauptsächlich mit zielgruppenspezifischer Werbung.
Fanklub bringt Bands und Fans enger zusammen
Das Startup Fanklub mit Hauptsitz in Wien vereint gleich drei Kenner der Musikszene. Andreas Jantsch wurde aus dem österreichischen Lockdown kurz zugeschaltet, Sebastian Król und Arne Thamer präsentierten ihre Idee in Hamburg. Wie der Name schon andeutet, möchte das Startup eine moderne Version von Fanclubs populär machen. Musikschaffende kommunizieren über die sozialen Medien mit ihren Fans, doch ihre Einnahmemöglichkeiten sind dabei begrenzt.
Über die Plattform von Fanklub können sie ihrem Publikum nun exklusive Angebote machen, zum Beispiel vergünstigte Konzerttickets oder den Zugang zu einem Livestream. Das und noch einiges mehr gibt es für eine Mitgliedschaftsgebühr, von dem das Startup einen Anteil erhält. Über 50 Acts haben bereits ihren Fanclub eröffnet bis zum Jahr sollen es nach Vorstellung der Gründer über 3.000 werden, mit rund 125.000 Fans.