Doppelsieg für Ununu beim Music WorX Pitch 2019
Der Jahrgang 2019 des Music WorX Accelerators endete mit einem Pitch und einer Preisverleihung, bei der gleich vier Auszeichnungen vergeben wurden. Wir stellen die Teilnehmer und Gewinner vor und erklären, mit welchen Ideen sie die Musikbranche voranbringen wollen.
Seit sechs Jahren veranstalten die Behörde für Kultur und Medien und die Hamburg Kreativ Gesellschaft das dreimonatige Acceleratorprogramm Music WorX und das Teilnehmerfeld wird immer internationaler. Das Startup Street Artists beispielsweise kommt aus Paris, konnte aber krankheitsbedingt zum Pitch leider nicht antreten. Schade, denn die Idee, eine digitale Promotionsplattform für Straßenmusik zu schaffen, hätte sicherlich zumindest viele Sympathiepunkte sammeln können.
WARM weiß, was im Radio läuft
Weit mehr als Sympathien, nämlich eine Investmentsumme im Millionenbereich, konnte sich bereits das Team von WARM aus Dänemark sichern. Da war es zu verkraften, das es als einziges an diesem Abend ohne Preis blieb. WARM steht für World Airplay Radio Monitor) und ist eine Lösung zur exakten Ermittlung von Radio-Airplay einzelner Songs. Radiosender zahlen zwar Gebühren dafür, dass sie Musik spielen, die Verteilung der Gelder ist aber längst nicht so exakt geregelt wie man vielleicht vermutet. Gerade kleinere Nischensender verteilen ihre Gelder oft auf der Grundlage von Schätzungen und Stichproben. Die Ergebnisse sind dann willkürlich und spiegeln nicht das wirklich ausgestrahlte Programm wider. Mit WARM lassen sich solche Ungenauigkeiten beheben.
Tunecity macht die Stadt zum musikalischen Spielplatz
In den sozialen Medien geht es manchmal ziemlich unsozial zu. 48 % der Nutzer erleben dort negative Gefühle, erklärte Noah Abrokwa von Tunecity aus Hamburg. Tunecity will dagegen positive Stimmung verbreiten und Menschen mit einer App über ihren Musikgeschmack zusammenbringen. Die Nutzer wählen dafür einen Song aus, mit dem sie sich gerade identifizieren, und können anderen Nutzern begegnen, die eine ähnliche Wahl getroffen haben. Die noch in der Entwicklung befindliche App wird zudem Augmented Reality-Elemente enthalten, über die sich Gutscheine, Songs und andere Goodies aufspüren lassen. Auch lokalen Nachwuchsmusikern will sie eine Plattform bieten. Die Idee gefiel Georgia Taglietti vom Sónar Festival in Barcelona so gut, dass sie das Team spontan zu den Digitalevent xside im Februar 2020 eingeladen hat.
GigsGuide ist ein musikalisches Online-Reisebüro
Francesco Cetraro hat zwei große Leidenschaften: Reisen und das Besuchen kultureller Veranstaltungen, vor allem von Konzerten. Wenn er unterwegs war, wusste er aber oft nicht, was dort gerade los war. Also gründete er in Schweden GigsGuide, eine Plattform, über die man alles zusammen buchen kann: Flüge, Hotels und Konzerttickets. Dabei kann man sich Empfehlungen passend zu seinem Musikgeschmack geben lassen und dabei beispielsweise entweder eine Band oder ein Reiseziel als primäres Kriterium definieren. Geheimtipps aus der jeweiligen lokalen Musikszene sind ein zusätzliches Bonbon, von dem vor allen wiederkehrende Kunden profitieren. Der Jury belohnte GigsGuide mit dem zweiten Preis im Wert von 2,000 Euro.
Ununu erleichtert musikalische Kollaborationen
Musiker und Akteure in der Branche führen oft berufliche Fernbeziehungen. Die Sängerin und der Gitarrist, die an einem Musikstück arbeiten sitzen dabei an verschiedenen Orten, manchmal sogar auf verschiedenen Kontinenten Sie müssen sich digital austauschen und dabei auf eine Reihe unterschiedlicher Kommunikationskanäle zurückgreifen. Oder demnächst auf Ununu, denn dieses Hamburger Startup entwickelt gerade ein Tool, über dass sich die gesamte Kollaboration abwickeln lässt. Dabei kommt auch eine Blockchaim zum Einsatz, die dafür sorgt, dass alle Urheber- und Eigentumsrechte gewahrt bleiben. Das Konzept überzeugte Zuschauer und Jury gleichermaßen. Die Belohnung: der Publikumspreis im Wert von 1.000 Euro und der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis. Herzlichen Glückwunsch!