doctorderma ist der digitale Hautarzt
Juckender Ausschlag, verdächtig aussehende Leberflecken, plötzlich auftretende Warzen – es gibt viele Hautirritationen, die einen Arztbesuch ratsam erscheinen lassen. Nur ist es nicht so einfach, schnell einen Termin zu bekommen, und die lästige Wartezeit in der Praxis kommt noch hinzu. Das frisch gelaunchte Startup doctorderma verspricht da digitale Abhilfe mit Diagnose und Nachsorge rund um die Uhr – in dieser Woche sogar kostenlos.
Erfahrenen Hautärztinnen und -ärzten genügt oft ein Blick, um zu erkennen, ob eine Hauterkrankung harmlos ist. Dann ist es besonders ärgerlich, wenn man erst lange auf einen Termin warten musste und dann auch noch einen halben Tag freigenommen hat für einen Arztbesuch, der eigentlich überflüssig war. Dr. Christian Drerup kennt das Problem aus seiner eigenen Praxis, ebenso seine Frau Lisanne Hake, die wie er auf Dermatologie spezialisiert ist.
Für eine Entwarnung genügt oft schon die Betrachtung eines Fotos der betroffenen Stelle auf der Haut. Darauf basierend entwickelte Christian eine Geschäftsidee, von der er Marc Hoffmann erzählte. Marc bringt langjährige Erfahrung als Gründer mit und hat eine Vorliebe für digitale Lösungen. Das gilt erst recht für den IT-Experten Florian Beck-Klaus, der zusammen mit Christian, Lisanne und Marc das Gründungsquartett der Cloud-Doctor.io GmbH bildet. Dieser Name ist allerdings nur im Impressum zu finden, nach außen tritt das Startup unter der Marke doctorderma in Erscheinung.
doctorderma entstand innerhalb weniger Monate
Der Aufbau des jungen Unternehmens nahm weniger Zeit in Anspruch als das Warten auf so manchen Arzttermin. Die Idee entstand im Mai 2022, Fahrt aufgenommen hat doctorderma dann Ende Juli/Anfang August. Ende Oktober ging der Service online und in der Aktionswoche vom 12. bis 19. November ist er kostenlos. Hohe Geschwindigkeit ist überhaupt ein wesentliches Charakteristikum bei doctorderma.
Um eine Diagnose zu erhalten, muss man zunächst drei Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln von der betroffenen Hautpartie erstellen. Dann meldet man sich auf der Webseite von doctorderma an und lädt dort die Bilder hoch. Das funktioniert über alle gängigen internetfähigen Endgeräte. Im nächsten Schritt füllt man einen Fragenbogen mit Angaben zur Erkrankung und persönlichen Daten aus – und das war es auch schon. 25 Euro kostet der Service. Private Krankenkassen erstatten die Kosten bereits heute, bei den gesetzlichen Kassen wird das hoffentlich auch bald der Fall sein.
Eine Diagnose inklusive Therapieplan kommt innerhalb von 24 Stunden per E-Mail, bei Bedarf erhält man auch ein Rezept. Sollte es Unklarheiten oder einen besonderen Erklärungsbedarf geben, nimmt doctorderma auch persönlichen Kontakt mit den Patientinnen und Patienten auf. Dafür steht ein eigenes, dermatologisch versiertes Team zur Verfügung, ebenso für die Nachsorge Insgesamt halten 14 Personen bei dem Startup den Betrieb am Laufen. Zu ihren Aufgaben gehören neben der medizinischen Betreuung unter anderem Social Media, Marketing und IT. Gründer Marc bezeichnet doctorderma als Kombination aus „Hautarzt und Softwarebude“.
Eine künstliche Intelligenz wird die Diagnose unterstützen
Gerade im Bereich Software wird noch einiges passieren. Im Aufbau befindet sich eine künstliche Intelligenz (KI), die auf Hautkrankheiten trainiert wird. Da gibt es eine Menge zu tun, denn die Dermatologie kennt mehr als 2.000 Diagnosemöglichkeiten. Auch wenn die KI diese einmal erfasst hat, wird sie keine einsamen Entscheidungen treffen. Vielmehr kann sie Menschen bei der Diagnose und den Therapieentscheidungen unterstützen. Diesen Service möchte doctorderma auch Krankenkassen und externen Ärztinnen und Ärzten anbieten. Es versteht sich somit als Startup, das sowohl B2B als auch B2C arbeitet. Das letzterer Bereich gut funktioniert, zeigt bereits nach wenigen Wochen die hohe Nachfrage. Der Onlinemedizin gehört definitiv die Zukunft.
Fotos: Cloud-Doctor.io GmbH