Digital Hub Logistics – der Ideenmarktplatz für die Logistikbranche in Hamburg
Die Logistikbranche ist für Hamburgs Wirtschaftskraft von überragender Bedeutung, nicht nur wegen des Hafens. Mit dem Digital Hub Logistics gibt es in der Speicherstadt einen Hotspot, der Startups mit Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zusammenbringt. Wir stellen den Hub vor, der einer der Partner unseres Food Innovation Camps ist.
Am Thema Digitalisierung kommt niemand vorbei, schon gar nicht das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Also startete es vor rund drei Jahren die Digital Hub Initiative, um Deutschlands „Position als weltweit führendes digitales Ökosystem und attraktiven Digitalstandort“ zu stärken, wie es in der offiziellen Imagebroschüre heißt. Dafür sorgen sollen 12 „Digital Hubs“ an 16 Standorten. Einer dieser Standorte ist Hamburg mit dem Digital Hub Logistics.
Standort Speicherstadt
Das Thema Logistik hat die Hansestadt nicht exklusiv, auch in Dortmund beschäftigt sich ein Hub damit, allerdings mit einem anderen Schwerpunkt. In Hamburg steht naheliegenderweise die Schifffahrt im Vordergrund, wie schon der Schiffsknoten im Logo des Hubs andeutet. Angefangen hat er im August 2018 im Mindspace unter der Leitung von Karl-Heinz Piotrowski. Der ist vor wenigen Tagen ausgestiegen, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Geschäftsführer ist inzwischen Johannes Berg, die aktuelle Adresse St. Annenufer 2, mitten in der Speicherstadt.
Johannes kommt vom niederländischen Halbleiterhersteller NXP, der seine Deutschlandniederlassung in Hamburg hat. Auf der Suche nach Kontakten für ein Projekt rund um den Hafen hatte er vom Digital Hub Logistics erfahren, Feuer gefangen und dort angeheuert. Im Frühjahr schließt sich wohl der Kreis, dann wird auch NXP zu den Mietern des Hubs gehören. Natürlich nicht mit der ganzen Belegschaft, aber mit einem festen Platz in dem Miniökosystem.
Der Digital Hub Logistics steht auf vier Säulen
Wer seine Analogien lieber aus der Architektur als aus der Biologie bezieht, könnte sagen: Das Digitial Hub Logistics steht auf vier Säulen. Die erste bilden große Unternehmen, wie Lufthansa Industry Solutions und die Unternehmensberatung Ingenics, die mit kleinen Teams oder einzelnen Digitalexperten präsent sind. Die zweite Säule kommt aus der Politik. Der Hub profitiert maßgeblich von der konzeptionellen und inhaltlichen Arbeit der Logistik-Initiative Hamburg, die mit 60% der GmbH-Anteile die wichtigste „Mutter“ ist. Eine weitere Gesellschafterin mit einem Anteil von 40 % ist die Stadt Hamburg. Der Wirtschaftssenator hat vor Ort eine Art Ehrenarbeitsplatz und ist sogar schon gesichtet worden. Säule Nummer drei bildet die Wissenschaft, beispielsweise die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW).
Und dann sind da noch die Startups, die in dem Großraumbüro des historischen Gebäudes in der Speicherstadt untergekommen sind. 21 sind es momentan, wobei sich die Zahl ständig ändert. Das liegt auch daran, dass es keine langfristige Bindung an den Hub gibt, monatliche Kündigung ist möglich. Johannes vergleicht das mit der Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio. Damit sich die lohnt, muss man schon selber aktiv werden; der Digital Hub Logistics ist kein Acceleratorprogramm mit Fördermaßnahmen oder Verpflichtungen.
Heimat für Logistik-Startups aus Hamburg und der Welt
Offensichtlich lohnt es sich, denn zu Beginn vor eineinhalb Jahren waren erst fünf Startups dabei. Mittlerweile kommen Interessenten längst nicht mehr nur aus Hamburg. Selbst Unternehmen aus Kopenhagen, Rotterdam oder Zürich gehören zu den Mietern. Die schicken in der Regel nicht gleich ein ganzes Team, sondern nur eine Person, die das Netzwerk des Digital Hub Logistics nutzt. Das ist nämlich das eigentliche Prunkstück. Der Hub funktioniert wie ein Marktplatz der Ideen und Projekte.
Regelmäßig berichtet die Stadt über ihre die Logistik betreffenden Pläne, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist ebenso involviert wie die Hamburg Port Authority (HPA). Näher kommt man an wichtige Ansprechpartner und Entscheidungsträger so leicht sonst nirgendwo. Auch zu den elf anderen Hubs bestehen enge Kontakte. Zudem zahlen Startups monatlich nur 250 Euro pro Arbeitsplatz. Kein Wunder, dass die Nachfrage groß ist und der Raum kaum noch ausreicht.
Partner des Food Innovation Camps
Die Behörde für Wirtschafts Verkehr und Innovation hatte dem Hub mit einer Finanzierung den Start ermöglicht, die im Dezember 2018 ausgelaufen ist. Für die finanzielle Basis sorgen jetzt die Partnerunternehmen. Umso mehr freuen wir uns natürlich, dass uns der Digital Hub Logistics seinerseits mit seinem Know-how und seinen Verbindungen zu Logistik-Startups bei unserem Food Innovation Camp (FIC) als Partner zur Verfügung steht. Erstmals wird es dort einen eigenen Kongressteil zur Zukunft der Logistik geben.
Fragen der Logistik sind nämlich gerade für Food-Startups und auch den Lebensmitteleinzelhandel von hoher Bedeutung. Die im Digital Hub Logistics ansässige ANGEL Last Mile GmbH trägt schon im Namen das Problem, das sie angehen will, nämlich die berühmte letzte Meile in der Lieferkette. ANGEL hat sich dabei auf die Abendstunden spezialisiert und kooperiert mit Verlagshäusern wie der Funke Mediengruppe. Das Startup bietet seinen Service schon in Hamburg, Berlin und Dresden an und will bis Ende des Jahres in 28 Städten präsent sein.
Auf jeden Fall stark präsent ist wie gesagt das Thema Logstik beim Food Innovation Camp am 20. Mai in der Handelskammer Hamburg. Alle wichtigen Infos dazu findet ihr hier. Wir sehen uns!