Die Höhle der Löwen: Dagmar Wöhrls bissigster Deal
Dagmar Wöhrl gehört bei „Die Höhle der Löwen“ zu den eher zurückhaltenden Charakteren. In dieser Folge aber prescht sie einmal voran und schnappt den anderen Rudelmitgliedern einen Deal vor der Nase weg. Ob mit maleup, triple20, TJ-Motion, Karanga oder Micalé Visions – in unserem Nachbericht erfahrt ihr es!
maleup muss sich mit Doppel-Deal wieder abschminken
Als Boxer fängt man sich auch mal ein blaues Auge und andere leichte Verletzungen im Gesicht ein. Das weiß auch Esad Alper aus Erfahrung. Als er für einen Fototermin seine unschönen Stellen abdecken wollte, musste er feststellen, dass es auf dem Markt noch keinen Concealer für Männerhaut gab. Also tat er sich mit seinem Kumpel Joel Selzener zusammen und gründete mit ihm maleup. Pflegeprodukte für Männer gibt es zwar schon reichlich, bei Makeup herrscht allerdings tatsächlich noch Nachholbedarf. Das sehen zwar nicht alle Löwen so, aber auf jeden Fall Judith Williams, die für 150.000 Euro 20 % haben will. Ralf Dümmel wäre sogar mit 15 % zufrieden. Die beiden Gründer wollten eigentlich nur 10 % abgeben, doch Tillman Schulz äußert den begründeten Verdacht, dass bei einem Löwen-Doppelpack auch mehr drin wäre. So bekommen er und Williams den Zuschlag für 200.000 Euro und 20 %, was letztlich aber doch kein Deal wird.
Kein Bullseye für triple20
Erstmals sind bei einem Pitch ein paar Zuschauer dabei. Die sollen Stimmung machen fast wie im Ally Pally, dem legendären Veranstaltungsort der Dartsweltmeisterschaften. Dabei ist auch Max Hopp, einer der besten deutschen Dartspieler. Über welche Sportart, die längst über ein reines Kneipenhobby hinaus ist, es geht, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Die Löwen treten zum Wettkampf an, wobei Dagmar Wöhrl mit 110 Punkten eine Weltklasseleistung abliefert, unter anderem mit einem Bullseye, dem roten Feld in der Mitte, im ersten Versuch. Der Rest trifft halbwegs die Scheibe. Dabei tragen sie die Schuhe von triple20, um die es bei diesem Pitch eigentlich geht. Die Gründer Wolfgang Marx und Jürgen Bloch haben Schuhe entwickelt, die durch ihre Form mit geraden Kanten und spezielle Besohlung besondere Standfestigkeit und Positionstreue beim Werfen ermöglichen. Von der Qualität sind die Löwen durchaus überzeugt, aber nicht von der Bewertung. 200.000 Euro für 10 % passen nicht zu einem Jahresumsatz von 70.000 Euro. Daher gibt es keinen Deal.
Dagmar Wöhrl macht Steal-Deal mit TJ-Motion
Rückenschmerzen, Nackenverspannungen und ähnliche Leiden haben ihren Ursprung oft in angespannter Kiefermuskulatur. Die lässt sich zwar relativ leicht dehnen, doch dafür müssen Ober- und Unterkiefer in eine bestimmte Position gebracht und gehalten werden. Das gelingt am besten mit dem Silikonteil von TJ-Motion, das Sonja Lyer (Physiotherapeutin) und Oliver Brehm (Medizinprodukteberater) als kleinstes Trainingsgerät der Welt anpreisen. Die Löwen probieren es aus und beißen zu, was ihnen tatsächlich dabei hilft, den Oberkörper leichter zu drehen. Das Produkt hat eine atemberaubende Marge und sich schon ordentlich verkauft, was das Interesse der meisten Löwen weckt. TJ-Motion kommt wie Dagmar Wöhrl aus Franken, also würde sie auch deshalb das Angebot von 200.000 Euro für 25 % annehmen. Ralf Dümmel und das Duo Judith Williams/Tillman Schulz sind offensichtlich ebenfalls interessiert, kommen aber nicht aus dem Quark. Also macht Wöhrl kurzerhand den Deal, zum Entsetzen der Mit-Löwen, die das einfach verpennt haben.
Karanga kann die Deal-Nuss nicht knacken
Als Knabberkram sind Erdnüsse längst ein Klassiker, und auch als Erdnussbutter und Zutat in Saucen werden sie immer beliebter. Dort führen sie auf der Inhaltsliste aber oft nur ein Schattendasein, während sie bei Karanga 86 % ausmachen. Die Idee für die Erdnusssauce aus der Quetschflasche stammt aus Afrika, wo Maximilian Arntzen Vorfahren und Valentina Heuschmidt gearbeitet hat. Karanga eignet sich für süße wie für herzhafte Speisen und schmeckt den Löwen vorzüglich. Was ihnen gar nicht schmeckt, ist der Verkaufspreis von 5,99 Euro pro Flasche. Tillman Schulz hält höchstens 2,49 Euro für akzeptabel. Das das Produkt auch noch leicht zu kopieren ist, sind alle Löwen raus.
Kein Problem, wie uns das Gründungsduo verraten hat: „Seit dem Pitch ist unglaublich viel passiert. Wir verkaufen unsere Produkte mittlerweile wie versprochen in großen Mengen deutschlandweit bei REWE, was für uns ein sehr großer Erfolg ist. Zudem haben wir mit Kaufland einen neuen, starken Partner gewinnen können. Auch weitere EDEKA-Märkte haben wir für uns gewinnen können, was uns noch mehr Möglichkeiten bietet, unsere Marke weiter auszubauen.“
Micalé Visions Deal-Visionen platzen
Ein Vision Board dient dazu, seine Wünsche und Ziele zu visualisieren. Dabei kann es sich um eine selbstgebastelte Kollage mit ausgeschnittenen Bildern und Texten handeln, um eine digitale Version oder um die von Micalé Visions. Das ist jedenfalls der Wunsch der Gründerin Virginia Schmidt und ihrer Mitstreiterin Alisa Parisi. Ihr Board besteht, vereinfacht gesagt, aus einer aufklappbaren Pappe mit 18 thematisch unterteilten Fächern. Dazu gibt es 100 beidseitig bedruckte Karten mit Sinnsprüchen und symbolhaften Bildern. Janna Ensthaler findet das zutiefst unsympathisch, und zwar wegen des aus ihrer Sicht viel zu hohen Preises von 79 Euro (inzwischen herabgesetzt auf 59 Euro). Auch die anderen Löwen stören sich an dem Preis und der Erklärungsbedürftigkeit des Produkts. Nur Tijen Onaran nicht, die ist großer Fan von Vision Boards – und anscheinend von Abzocke, denn sie will satte 40 % für 150.000 Euro. Damit kommt sie tatsächlich durch – zumindest vorübergehend, denn später platzt der Deal.
Beitragsbild: RTL / Bernd-Michael Maurer