Die Erfolgsgeschichte von Baqend
Die Erfolgsgeschichte von Baqend ist eng verbunden mit der Teilnahme und dem Doppelsieg beim Startups@Reeperbahn Pitch 2016. Was seitdem alles passiert ist und wie es mit dem aufstrebendem Startup weitergeht, fassen wir hier zusammen.
Seinen Ursprung hat Baqend bereits im Jahr 2010. Das Projekt entwickelte sich aus mehreren Bachelor- und Masterarbeiten des Fachbereichs Informatik der Universität Hamburg. Die beschäftigten sich, kurz zusammengefasst, mit der Frage, wie sich Webseiten beschleunigen lassen. In Zeiten, in denen Menschen angeblich eine geringere Aufmerksamkeitsspanne als Goldfische haben (was aber wahrscheinlich nur eine moderne Legende ist), kann die Ladezeit einer Seite für den Erfolg zum Beispiel eines Onlineshops durchaus ein wesentlicher Faktor sein.
Bis zum ersten öffentlichen Auftritt vergingen fast sechs Jahre
Als Baqend 2014 dann offiziell gegründet wurde, steckte schon eine Menge Entwicklungsarbeit in der Software. Trotzdem wagte sich das vierköpfige Gründerteam um CEO Felix Gessert und CFO Malte Lauenroth (der mit dem betriebswirtschaftlichen Hintergrund) erst Anfang 2016 an die Öffentlichkeit und sorgte bei einem von Hamburg Startups mitveranstaltetem Wettbewerb, bei dem es Tickets für das SXSW-Festival in Austin, Texas zu ergattern gab, für erstes Aufsehen.
Ein großer Teil des Publikums blieb damals allerdings ein wenig ratlos. Was genau ist denn nun „Backend-as-a-Service“? Spielen Sekundenbruchteile bei Ladezeiten wirklich ein so wichtige Rolle? Und wie soll das alles praktisch funktionieren? Es war kompliziert, und nur einige IT-Experten erkannten sofort das Potenzial von Baqend. Ähnliche Reaktionen riefen auch andere Pitches bei öffentlichen Auftritten auf, sodass dem Team klar wurde, dass es seine Selbstdarstellung anders gestalten musste.
Der Startups@Reeperbahn Pitch sollte die Wende bringen
Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, wählte Baqend einen Wettbewerb, den es als besonders prestigeträchtig und massenwirksam ansah: den Startups@Reeperbahn Pitch 2016. Tatsächlich schaffte es das Startup ins Finale. Dort präsentierte Felix den neuen Ansatz: Statt technischer Details stand jetzt der praktische Nutzen im Mittelpunkt, erklärt am Beispiel eines Teilnehmers der Gründershow „Die Höhle der Löwen“, der dank der in Hamburg entwickelten Software den Kundenansturm nach Ausstrahlung der Sendung problemlos bewältigte.
Als Felix dann noch Fachfragen aus der Jury souverän beantworten konnte, war Baqend der Sieg sicher, und das gleich doppelt: sowohl der Jury- als auch der Publikumspreis gingen an das Team von der Uni Hamburg. Der Durchbruch war also endgültig geschafft, was sich in der Folge buchstäblich auszahlen sollte. Bis dahin war das Startup nur durch Exist und InnoRampUp gefördert, es war an der Zeit sich um eine Finanzierung zu kümmern.
Nach dem Sieg kamen die Investoren
Investoren zu finden ist keine leichte Aufgabe, doch bei Baqend sah das anders aus. Nach dem Erfolg bei Startups@Reeperbahn meldeten sich fast täglich Interessenten und baten um Zusendung weiterer Informationen. Im Dezember 2016 stand dann fest, wer Baqend zukünftig unterstützen sollte: Jens Schumann (Ex-Tipp24), der schon bei dem Pitch Zuschauer gewesen war, und Martin Dräger. Beide bringen nicht nur Geld, sondern vor allem enormes unternehmerisches Know-how mit und sind aktiv in das operative Geschäft eingebunden.
Allein deshalb hatte sich der Auftritt bei Startups@Reeperbahn schon mehr als gelohnt, und dann waren da ja noch die eigentlichen Preise. Einer davon führte Felix doch noch zum SXSW-Festival nach Texas. Dort konnte er viele beeindruckende Erfahrungen machen und wichtige Kontakte knüpfen, etwa zu potenziellen Vertriebspartnern und zu Magento, einem weltweit führenden Unternehmen für Onlineshopsoftware. Da Baqend für 2018 mit dem Eintritt in den amerikanischen Markt liebäugelt, kann sich die USA-Reise noch als äußerst nützlich erweisen.
Vorerst steht aber noch der deutsche Markt im Mittelpunkt. Um diesen noch stärker von seinem nach wie vor erklärungsbedürftigen Produkt zu überzeugen, hat Baqend ein neues Tool namens Speed Kit entwickelt, das noch diesen August veröffentlicht wird. Interessenten geben dort einfach ihre Webadresse ein und bekommen dann analysiert, in welchem Umfang ihre Internetseite schneller gemacht werden kann. Möglich sind Beschleunigungen zwischen 50 und 200 %; bei Nutzern mit schlechter Verbindung ist tendenziell sogar noch mehr drin. Ein weiterer Clou sind sogenannte Progressive Web Apps, die die Nutzung einer Webseite im Offline-Modus möglich machen.
So setzt Baqend sein Mediabudget ein
Das alles soll im Netz beworben werden, und da kommt der eigentliche Hauptpreis des Wettbewerbs, ein Mediabudget der WELT im Wert vom 100.000 Euro, genau richtig. So lässt sich ohne Übertreibung feststellen, dass der Erfolg beim Startups@Reeperbahn Pitch Baqend wesentlich vorangebracht hat, so auch durch die anschließende Präsenz in zahlreichen Medien. Ein weiteres Indiz ist die Zahl der Teammitglieder, die seit dem Sieg von 5 auf 13 angestiegen ist.
Langsam wird es also eng in dem kleinen Büro im Informatikum in der Vogt-Kölln-Straße, wo das Startup immer noch untergebracht ist. Bisher hat das auch gut funktioniert, die Uni als Forschungseinrichtung half bei der Weiterentwicklung der Software und sorgte für kompetentes Personal. Voraussichtlich in zwei Monaten zieht Baqend in die Kühnehöfe in Altona, um dort hoffentlich seinen Siegeszug fortzusetzen, der bei Startups@Reeperbahn zwar nicht begonnen, aber seinen entscheidenden Schub bekommen hat.
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