Die App von Yuma hilft Sonnenbrand zu vermeiden
Es wird noch einmal heiß und sonnig in den nächsten Tagen, Parks und Strände laden zum stundenlangen Verweilen ein. Damit steigt allerdings die Gefahr, sich einen Sonnenbrand zu holen, was ernste gesundheitliche Folgen haben kann. Die App Yuma hilft, den richtigen Zeitrahmen für unbedenkliches Sonnenbaden zu finden.
Yuma – das klingt nach dem Wilden Westen und flirrender Wüstenhitze. Tatsächlich gilt die Stadt im US-Staat Arizona als der Ort mit den durchschnittlich meisten Sonnenstunden weltweit. Yuma wäre also der ideale Einsatzort für die Yuma-App, die bei der Vermeidung von Sonnenbränden helfen soll. Die Idee dazu entstand im vergangenen Sommer, als Dr. Falko Brinkmann bei schönstem Sonnenschein etwas zu lange döste und sich dabei die allseits bekannte Rötung der Haut zuzog.
Das Hautkrebsrisiko ist gestiegen
Sonnenbrände sind nicht nur lästig, je nach Häufigkeit und Intensität können sie ernsthafte Erkrankungen hervorrufen. Vor allen bei jungen Menschen steigt dadurch die Gefahr an Hautkrebs zu erkranken. Der ist laut einer Veröffentlichung der Techniker Krankenkasse mit 270.000 Neuerkrankungen die häufigste Krebsform in Deutschland. Der Hautkrebsreport 2019 kommt zu diesem Ergebnis: „In den Jahren 2009 bis 2015 nahmen der helle Hautkrebs um über 50 Prozent und der schwarze Hautkrebs um über 30 Prozent zu.“
Es gibt also einen sehr guten Grund, beim Sonnenbaden vorsichtig zu sein. Dabei ist das Problem vielen durchaus bewusst, es fehlt ihnen nur eine Anleitung, wie sie sich zu verhalten haben. Für solche Fälle gibt es heutzutage bekanntlich Apps, und eine solche zu entwickeln war der Plan von Falko. Seinen Doktortitel hat er sich als Physiker geholt, doch auch im Bereich der Medizin hat er schon Erfahrungen gesammelt. So gehörte er zum Gründungsteam von AU-Schein.de und betreute als Angestellter von Accenture Kunden aus den Branchen MedTech und Pharma.
Yuma ist für das Team ein Sprungbrett in die Startup-Welt
Bei dem Beratungsunternehmen lernte er Steffen Weiß kennen, der Produktdesign studiert hat. Mit ihm rief er die Yuma Health UG ins Leben. Zum Team gehören noch ein Spezialist für Onlinemarketing und Softwareentwickler, die in einem lockeren Verbund zusammenarbeiten. Alle haben weiterhin ihre Vollzeitbeschäftigungen und sehen Yuma als Experimentierfeld, um ihre Fähigkeiten als Gründer und Entwickler von Ideen und Produkten auszutesten. Dementsprechend ist die App auch kostenlos, eine Monetarisierung steht momentan nicht im Vordergrund.
Die App ersetzt nicht den Gang zu Hautarzt und scannt auch nicht die Haut um festzustellen, wie stark ein Sonnenbrand ausgefallen ist, beziehungsweise wie groß die Gefahr ist einen zu bekommen. Zum Thema allgemein und bei der Risikoanalyse gibt sie aber wertvolle Tipps. Zunächst geben Nutzerinnen und Nutzer ein, zu welchem Hauttyp sie gehören. Als Anhaltspunkt dient dabei die Fitzpatrick-Skala. Der amerikanische Dermatologe Thomas Fitzpatrick hat dafür sechs Typen definiert, von I (sehr helle Haut) bis VI (dunkelbraune bis schwarze Haut). Der durchschnittliche Norddeutsche wird sich am ehesten bei Typ II oder III wiederfinden.
Eigenschutzzeiten hängen von vielen Faktoren ab
Als nächstes Kriterium fragt die App die Verwendung eines Sonnenschutzmittels und dessen Lichtschutzfaktor ab. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Standort, den man entweder eingeben oder per GPS ermitteln lassen kann. Für diesen Standort holt sich Yuma dann die aktuellen Wetterdaten inklusive der Intensität der UV-Strahlung, die einen entscheidenden Teil zum Sonnenbrand beiträgt. Aus all diesen Daten und Fakten ermittelt dann die App die empfohlene Höchstzeit für unbedenkliches Sonnenbaden. Hierfür gibt es eine allgemein anerkannte Tabelle mit sogenannten Eigenschutzeiten. Wenn die Zeit abgelaufen ist, schickt Yuma eine Meldung.
Erhältlich ist die App seit dem 7. Mai. Sie erhält seither monatliche Updates und erreicht in diesen Tagen die Marke von 1.000 Downloads. Wie es mit Yuma Health weitergeht, hängt auch davon ab, ob sich Partner finden, die eine kommerzielle oder wissenschaftliche Weiterentwicklung unterstützen. Die Macher konnten auf jeden Fall erste positive Erfahrungen sammeln und sind bereits dabei, weitere Startup-Projekte auf den Weg zu bringen.