Deutsche Bank steigt bei Deposit Solutions ein und macht es zum Einhorn
Die Deutsche Bank ist neuer Gesellschafter derDeposit SolutionsGmbH. Dies gaben beide Unternehmen am 19. September bekannt. Die Deutsche Bank erwirbt einen Anteil von 4,9 Prozent an dem Hamburger Unternehmen. Zur Investitionssumme wurde zwischen den beiden Partnern Stillschweigen vereinbart. Gut unterrichtete Kreise gehen allerdings davon aus, dass der Betrag um die 50 Millionen Euro liegt und Deposit Solutions somit eine Milliardenbewertung erreicht. Nacg N26 wäre das Hamburger Fintech damit das zweite deutsche Einhorm der Branche.
Mit ihrer Investition will die Bank künftig an der erwarteten positiven Wertentwicklung von Deposit Solutions teilhaben. Die Deutsche Bank betreibt auf der Basis der Technologie von Deposit Solutions ihren „Zinsmarkt“. Seit 2017 haben die Kunden der Bank darüber Zugang zu höher verzinsten Festgeldern von Drittbankenaus europäischen Ländern. Mit dem Zinsmarkt verbindet die Bank zwei Ziele: Sie bietet ihren Kundenbesonders in Zeiten dauerhaft niedriger Zinsen sinnvolle Anlagealternativen und baut gleichzeitig ihre Provisionserträge im Einlagengeschäft aus. Der Zinsmarkt und die Kooperation mit Deposit Solutions sind Teil der Plattform-Strategie der Deutschen Bank. Bisher können Kunden der Deutschen Bank sowie Anleger des Online-Brokers Maxblue Geld im Deutsche-Bank-Zinsmarkt anlegen. Die Bank plant das Angebot nun auch breiteren Kundengruppen im Konzern zugänglich zu machen.
Tim Sievers, CEO und Gründer von Deposit Solutions: „Mit unserer Open-Banking-Plattform bauen wir die Infrastruktur für das Einlagengeschäft der Zukunft. Die Beteiligung der Deutschen Bank ist für uns in zweifacher Hinsicht ein Meilenstein. Zum einen wird die Ausweitung auf weitere Geschäftsbereiche der Deutschen Bank im In-und Ausland unser Wachstum weiter beschleunigen. Zum anderen öffnen wir uns damit erstmalig für die Beteiligung unserer Kunden als Anteilseigner der Infrastruktur, die sie nutzen.“
Nächstes Ziel: der US-Markt
Über den Zinsmarkt wurden inzwischen rund zwei Milliarden Euro Anlagegeld vermittelt. Zurzeit enthält der Zinsmarkt mehr als 23 Festgeldangebote mit unterschiedlichen Laufzeiten von drei Banken. In Kürze sollen zwei weitere Kreditinstitute zum Anbieterkreis hinzukommen.Neben der Deutschen Bank nutzen knapp 100 weitere Banken aus 18 Ländern die Plattform von Deposit Solutions, um ihren Kunden Einlagenprodukte von Drittbanken anzubieten oder Kundeneinlagen über die Plattform einzusammeln. Das Unternehmen befindet sich zudem auf internationalem Expansionskurs: Anfang 2019 startete Deposit Solutions in der Schweiz und damit erstmals in einem Land außerhalb der Europäischen Union; in den kommenden Monaten ist darüberhinaus der Geschäftsstart in den USA geplant.