Das steht im Hamburger Haushalt 25/26 über Startups
Die Hamburger Bürgerschaft hat jetzt den Haushalt für die Jahre 2025/2026 beschlossen. Mit einer Höhe von 44 Milliarden Euro erreicht er einen neuen Rekordwert. Den größten Posten bildet der Sozialhaushalt. Im Bereich Wirtschaft ist an einigen Stellen auch von Startups die Rede. Wir haben uns den gerade angenommenen Antrag dazu einmal genauer angeschaut.
Der Antrag stammt von den Fraktionen der SPD und den GRÜNEN, die in der Bürgerschaft bekanntlich die Mehrheit haben und den Senat stellen. Darin steht unter anderem: „Hamburg ist eine bedeutende Innovationsmetropole in Europa. In den von den Regierungsfraktionen angeschobenen Innovationsparks finden Wissenschaft und Wirtschaft zueinander und bilden Synergien. Das Zusammenspiel von Wissenschaft, Start-ups und innovativen Unternehmen erhöht Ausgründungen und Transferleistungen und stärkt so den Innovationsstandort Hamburg …. Startups haben das Potenzial, die Hamburger Wirtschaft deutlich leistungs-, widerstands- und zukunftsfähiger zu machen. Eine starke Wirtschaft setzt daher eine konsequente Startup-Förderung voraus.“
Startup Factory und Menschen mit Migrationshintergrund im Fokus
Unter Überschrift „Startup-Förderung weiter ausbauen“ nennt der Antrag folgende Vorhaben: „Im Haushalt 2025/2026 sollen daher weitere Mittel bereitgestellt werden, um zukunftsweisende Projekte wie die Umsetzung der Startup Factory Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Startup Port zu ermöglichen. Darüber hinaus soll die Förderung von Startups, die von Menschen mit Migrationshintergrund gegründet werden, intensiviert werden. Hierbei stehen Projekte wie AiDiA, das schwarze Unternehmer*innen unterstützt, im Fokus. Eine gezielte Förderung dieser Initiativen kann sowohl die Innovationskraft als auch den sozialen Mehrwert dieser Plattformen weiter steigern und Hamburg als Standort für nachhaltige und inklusive Innovationen nachhaltig stärken. Parallel dazu werden erhebliche Mittel in zukunftsträchtige Technologien wie Künstliche Intelligenz sowie in den Ausbau des tecHHub im Innovationspark Altona investiert, der als Zentrum für Startups und junge, technologieorientierte Unternehmen im Innovationsökosystem der Science City etabliert wird.“
Weiterhin heißt es: „Der Senat wird ersucht, mit den zur Verfügung gestellten 2 Millionen Euro die Startup-Förderung, wie beispielsweise für die Startup Factory, Startup-Vorhaben von Menschen mit Migrationshintergrund sowie AiDiA, auszubauen, und darzulegen, wie künftig Startup-Gründungen von Menschen mit Migrationsbiografie ausgebaut und gefördert werden können.“ Die Ergebnisse sollen der Bürgerschaft bis zum 30.06.2026 berichtet werden.
Über die im Haushalt erwähnten Projekte
Die Startup Factory Hamburg ist ein Projekt der Universität Hamburg in Kooperation mit dem Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) und der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Beteiligt sind zudem die Bucerius Law School, Fraunhofer, die Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) die FH Wedel und die Leuphana Universität Lüneburg. Der Leuchtturmwettbewerb Startup Factories ist ein zentrales Element der Startup-Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums. Der Wettbewerb soll fünf bis zehn Projekte mit einer Laufzeit von fünf Jahren hervorbringen, die das Ziel haben, hochschulübergreifende regionale Startup-Ökosysteme mit internationaler Ausstrahlung und starker Einbindung in überregionale und nationale Wertschöpfungsketten zu etablieren. Seit Juli 2024 werden 15 Projekte in einer neunmonatigen Konzeptphase gefördert, unter anderem das aus Hamburg. Die Entscheidung, welche Konzepte den Zuschlag erhalten, fällt ab Mai 2025.
AiDiA ist der erste Startup-Wettbewerb für Schwarze Gründerinnen und Gründer in Deutschland. Im September 2024 fand die dritte Ausgabe statt. Der Pitch gehört dank seiner euphorischen Atmosphäre und dem Preisgeldern in Höhe von insgesamt 53.000 Euro zu den Höhepunkten im Hamburger Startup-Kalender. Es gab Überlegungen, das Event zu einer Konferenz auszubauen. Auch die Verlegung an einen anderen Standort war nicht ausgeschlossen. Eine Förderung durch den Senat könnte hier entscheidende Impulse setzen.
Der Innovationspark Altona bildet den nördlichen Auftakt zur Science City Hamburg Bahrenfeld und ist ein wesentlicher Bestandteil der Hamburger Innovationsstrategie. Er liegt in unmittelbarer Nähe zum Forschungscampus Bahrenfeld. Mit Einrichtungen wie dem DESY, der Universität Hamburg und wegweisenden Institutionen wie der Röntgenlaser-Forschungsanlage XFEL und PETRA, ist das Viertel zu einem Anziehungspunkt für erstklassige Forschung und Innovation geworden. Mit der Eröffnung des auf biologische und chemische Nasslabore spezialisierten tecHHub im Jahr 2024 setzte der Park seinen ersten Meilenstein.
Beittragsbild: Mediaserver Hamburg / Julia Schwendner