CrunchTime – gesund essen, auf nichts verzichten
Gesündere Ernährung, bessere Fitness, mehr Muskeln – davon träumen viele. Devashish Tikekar hat daraus ein Unternehmen gemacht. Gemeinsam mit ein paar Freunden gründete er das Startup CrunchTime. Warum sie nicht das Amazon für gesundes Essen werden wollen, erfahrt ihr in unserem Bericht.
Geboren und aufgewachsen ist Devashish in Indien, doch dank seiner deutschen Pateneltern zog es ihn seit seiner Kindheit nach Deutschland. Als er einen Studienplatz an der Jacobs University Bremen ergatterte, wurde sein Traum wahr. Dort machte er erst seinen Bachelor und dann seinen Master. Seine dabei erworbenen Kenntnisse in den Bereichen Supply Chain Management und Logistik setzte er bei dem Schokoladenproduzenten Barry Callebaut ein, zuerst für einige Monate in Belgien, dann rund drei Jahre lang in Hamburg. Hier war er als Key Account Manager für Deutschland und Europa tätig.
Sportlich war Devashish schon immer, allerdings nicht sonderlich muskulös. Vor gut zwei Jahren beschloss er daher, mit dem Muskelaufbau zu beginnen. Dabei lernte er schnell, wie wichtig die richtige Ernährung dafür ist. Allerdings gab es zu viele und teilweise widersprüchliche Informationen, wie diese genau aussehen müsste. Schließlich fand er heraus, dass es vor allem auf die optimale Kalorienzahl und Zusammenstellung der Makronährstoffe Fette, Kohlenhydrate und Proteine ankommt.
Statt selber kochen lieber Startup gründen
Um den idealen Ernährungsplan zusammenzustellen, nutzte er eine dafür konzipierte App, kaufte alle erforderlichen Zutaten und wog sie aufs Gramm genau ab. Nach vier Wochen war schon wieder Schluss mit den guten Vorsätzen; der Aufwand war einfach zu groß. Er suchte nach einfacheren Alternativen, etwa passenden Fertiggerichten, wurde aber nicht fündig. Regelmäßige Leser unseres Blogs ahnen es schon: Dieser Mangel führte zur Idee für ein neues Startup.
Während eines Urlaubs mit seinem Studienfreund Alexander Taskov erläuterte Devashish ihm sein Konzept. Als Fitnessfan konnte sich Alexander schnell für die Mischung aus Beratungsplattform und für bestimmte Ernährungsziele zusammengestellten Gerichten begeistern. Er kümmert sich in dem daraus entstandenen und 2018 gegründeten Unternehmen CrunchTime um das operative Geschäft, während Devashish als CEO hauptsächlich für Strategisches und Finanzen zuständig ist. Dritte im Bunde ist Daniela Fernandez, ebenfalls eine Freundin aus Bremer Studientagen, die für das Marketing sorgt und die weibliche Perspektive in das Startup einbringt.
So waren die drei eigentlich schon ganz gut aufgestellt, nur echte Expertise in Sachen Ernährung brachte keiner mit. Auftritt Miszek Damer. Der ist nicht nur Ernährungswissenschaftler, sondern hat auch jahrelang Basketball gespielt und als Personal Trainer gearbeitet. Er komplettiert das Gründerquartett von Crunchtime und hat alle Rezepturen für die Gerichte entwickelt.
In AlsterFood findet CrunchTime den kongenialen Partner
Jetzt fehlte nur noch eine geeignete Küche für die professionelle Produktion. Da CrunchTime bisher komplett eigenfinanziert ist, stand die Einrichtung einer eigenen Küche außer Frage; ein passender Partner musste her. Nach dreimonatiger intensiver Suche stellte sich AlsterFood als solcher heraus. Das Unternehmen beliefert unter anderem Schulen und Betriebskantinen und stellt sowohl Ressourcen als auch Personal zur Verfügung. In Abstimmung mit AlsterFood hat dabei CrunchTime jederzeit die Kontrolle über die Arbeitsprozesse.
Im ersten Halbjahr 2018 nahm CrunchTime richtig Fahrt auf und steht jetzt kurz vor dem offiziellen Start. Das Angebot wird zunächst zehn Gerichte in jeweils drei Versionen enthalten, abgestimmt auf bestimmte Ziele: Muskelaufbau, Fettabbau oder einfach gesund bleiben und sich ausgewogen ernähren. Unabhängig davon enthält jede Variante 500 Kalorien, schmeckt echt lecker, wie wir im Test feststellen durften, und macht definitiv satt. Verzichten muss man da auf nichts.
Wenn es nach CrunchTime geht, sollen sich die Kunden idealerweise nur noch von den Gerichten des Startups ernähren und sich jede Woche mit den Fertigmahlzeiten beliefern lassen. Die bleiben 14 frisch und kommen per UPS in Spezialpaketen, die bis zu 48 Stunden eine Kühltemperatur von sieben Grad Celsius aufrechterhalten. Eine Kompletternährung mit CrunchTime für alle ist zu Beginn allerdings nicht möglich, da noch Angebote für Veganer und fürs Frühstück fehlen. Das soll sich aber schnellstmöglich ändern.
Nicht nur Food-Startup, sondern auch Netzwerk
Und warum möchte CrunchTime nun nicht das Amazon für gesunder Ernährung sein? Weil das Startup mehr will als nur Essen verkaufen, übrigens für 7,99 Euro pro Gericht (bei größeren Bestellmengen gibt es natürlich Rabatt). Zusätzlich wird es nämlich persönliche Beratung geben, inklusive individueller Ernährungspläne, Fitnesstrainings und ähnlichem. CrunchTime sieht sich langfristig als Netzwerk für gesundes Leben und setzt damit auf einen Trend, der viel mehr ist als eine Modeerscheinung.
Fotos: Crunchtime
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Am 19. September 2018 geht im Hamburger Musikclub Gruenspan die sechste Ausgabe des Startups@Reeperbahn Pitch über die Bühne. Fünf Startups aus ganz Europa werden sich bei dem von Hamburg Startups veranstalteten Wettbewerb einer hochkarätigen Jury präsentieren. Das Siegerteam gewinnt den WELT Mediapreis – ein Mediabudget im Wert von 150.000 Euro – und eine Reise zum SXSW-Festival in Austin, Texas. Bewerbungsschluss ist am 10. August. Hier gibt es alle weiteren Infos zu dem Ereignis. Und was beim Startups@Reeperbahn Pitch 2017 los war, zeigt dieses Video:
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