Contractuali macht das Vertragsmanagement einfach
Ohne Verträge geht im Geschäftsleben kaum etwas, doch sie zu erstellen und verwalten ist eine mühsame Angelegenheit. Das Hamburger Startup Contractuali hat nun eine Software entwickelt, die nicht nur Prozesse wesentlich vereinfacht, sondern Verträge auch zu hilfreichen Datenquellen macht.
Inwieweit hilft ein Studium der Theaterwissenschaften bei der Gründung eines Startups? Auf jeden Fall lernt man dabei, wie man die richtigen Fragen stellt. Das ist zumindest die Erfahrung des Engländers John Pressmann, der seinen Bachelor of Arts an der Georgtown University in Washington gemacht hat. Anschließend arbeitete er zunächst bei einem Immobilienunternehmen als Risikoanalyst. Dort hatte er naturgemäß mit vielen Verträgen zu tun, was ihn auf seine Startup-Idee brachte. Vor der Gründung holte er sich noch das erforderliche Know-how in Sachen Softwareprogrammierung in einem Bootcamp in New York.
Ein Editor hilft bei der Erstellung von Verträgen
Aus privaten Gründen zog er 2018 nach Hamburg und arbeitete dort rund drei Jahre für ein Unternehmen für datenbasiertes Marketing. Anfang 2022 war es dann endlich so weit, John machte den Schritt vom Angestellten zum Unternehmer und gründete Contractuali. Bei diesem Startup dreht sich alles um Verträge, wie man sie erstellt, verwaltet und als wichtige Informationsquelle nutzt. Für die Dokumentenerstellung steht ein Editor zur Verfügung. Damit lässt sich ein Vertrag vollständig neu formulieren.
Das ist aber nicht zwingend notwendig, denn viele Verträge beinhalten sich wiederholende Elemente, und Contractuali bietet Standardvorlagen an, die sich mit individuellen Ergänzungen kombinieren lassen. Oft sind an einer Vertragserstellung mehrere Parteien beteiligt, und da es auf viele Details ankommt, ist der Abstimmungsprozess in der Regel recht umständlich und zeitaufwendig. Contactuali hat eine Lösung entwickelt, bei der alle Beteiligten jederzeit auf die aktuelle Version zugreifen und Änderungen einsehen, vornehmen und kommentieren können.
Verträge als wertvolle Datenquelle
Verträge sind komplexe Dokumente, die eine Fülle von Informationen enthalten. In der Papierform ist kaum möglich, diese Informationen schnell herauszufiltern oder gar vertragsübergreifend auszuwerten. Bei der Digitalversion von Contractuali lassen sich bei der Erstellung Schlüsseldaten definieren und markieren. Das ermöglicht dann später problemlosen Zugriff auf diese Daten beispielsweise für Tabellenkalkulationen. Auch die Änderungen einzelner Vertragskonditionen lassen sich so leichter durchführen. Dabei kommt die Software ohne künstliche Intelligenz oder eine Blockchain aus – heutzutage durchaus eine Erwähnung wert.
Als erste Zielgruppe hat Contractuali die Immobilienbranche im Visier. Hier spielen transparente Verträge eine besonders wichtige Rolle, enthalten sie doch eine Reihe von Rechten und Pflichten für Mieter und Vermieter, die den Wohnalltag bestimmen. Zudem ändern sich regelmäßig Miet- und Nebenkosten, eine stets aktuelle Datenauswertung ist daher von großem Vorteil. Aber selbstverständlich lohnt sich die Anschaffung der Software-as-a-Service auch für andere Branchen. Denkbar wäre sogar eine Anwendung im öffentlichen Sektor, etwa um Anmeldungen zu erleichtern und Behördengänge zu reduzieren.
Contractuali geht jetzt offiziell an den Start
Erste Test von Contractuali liefen bereits vielversprechend, der offizielle Launch steht unmittelbar bevor. Bisher ist das Startup mit seinem kleinen, internationalen Team mit Mitgliedern aus Ägypten und der Ukraine vollständig aus eigener Tasche finanziert. Stellt sich der erhoffte Erfolg ein, wären aber auch Investoren willkommen. Das Aufsetzen der dann erforderlichen Verträge sollte wohl kein Problem darstellen.
Foto: Contractuali