Code Rouge – so macht FinTech Spaß!
FinTech – das ist eines der ganz großen Themen in der Startup-Szene, auch in Hamburg. 15 Unternehmen aus diesem Bereich verzeichnet der Monitor von Hamburg Startups, und es werden bestimmt noch einige dazukommen. Jetzt hat die Branche eine neue Veranstaltung – Code Rouge heißt das Format, vergangenen Donnerstag erstmals präsentiert in den heiligen Hallen der Hamburger Sparkasse.
Augenzwinkernd spekulieren die Passagiere des gläsernen Fahrstuhls, was sie wohl beim bevortstehenden Event mit dem vielsagenden Namen „Code Rouge“ erwarten könnte, während sie hoch in den sechsten Stock fahren. Dabei weiß natürlich jeder, was auf ihn zu kommt – wir befinden uns nämlich nicht irgendwo auf der Reeperbahn, sondern in der Zentrale der Haspa, und da geht es am Ende immer nur um das Eine, nämlich um Geld.
Code Rouge ist das neueste Mitglied der erfolgreichen 12min-Familie, die sich unaufhaltsam sowohl thematisch als auch geografisch ausbreitet, sehr zur Freude eines immer größer werdenden Publikums. Als Sponsor schon eine Weile dabei ist die Haspa, wie Sebastian Ritt stellvertretend für das Unternehmen erzählt:
Seit gut einem Jahr begleiten wir 12min.me mit den Kollegen aus unserem Startup Center. Ein erfrischendes Veranstaltungsformat, welches im Kern Old und New Economy zusammenführen möchte. Dieser partnerschaftliche Netzwerkgedanke ist auch in der Haspa verankert. In unserer Branche ist das Thema rund um Neue Technologien brandaktuell, und es werden viele Ideen kontrovers diskutiert. So freuen wir uns, dass wir als Gastgeber des ersten 12min.me Code Rouge zu dieser Diskussion beitragen können.
Noch kurz der Name erklärt, obwohl die Herkunft im wahrsten Sinne des Wortes offensichtlich ist, denn Rot ist die Hausfarbe sowohl von der Haspa als auch von 12min.me, und Code Rouge, das klingt halt so schön geheimnisvoll und vieldeutigt. Und nun: Los gehts!
Einen hervorragenden Einstieg in die FinTech-Welt bietet gleich der erste Beitrag nach der bewährten 12min-Methode: 12 Minuten Vortrag und 12 Minuten Nachfragen aus dem Publikum. Irene Pitter von KPMG berichtet von weltweit inzwischen über 14.000 FinTechs und der Befürchtung, das hier eine neue Blase entsteht. Das ist nicht völlig auszuschließen, aber zurzeit überwiegen die Chancen eindeutig die Risiken. Globale Investitionen in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 und 45 Milliarden US-Dollar Umsatz der 20 größten FinTechs in 2014 belegen das Potenzial.
Um sich dauerhaft durchsetzen zu können, sollten mit Finanzthemen beschäftigte Startups idealerweise zwei Kriterien erfüllen: echte Innovationen bieten und und ein großes Kundenpotenzial ansprechen. Und sich nicht um jeden Preis als Einzelkämpfer zu bewähren versuchen. FinIntegration ist ein Schlagwort, das auch das Motto von Code Rouge sein könnte: die Zusammenarbeit von FinTechs und etablierten Banken.
Im Hiphop spricht man von „Doubletime“, wenn ein Rapper doppelt so schnell wie üblich seine Reime vorträgt. Der Doubletimer unter den Speakern ist Lennart Boerner von Kreditech, dem bekanntesten Finanzstartup Hamburgs. Erfolgreich mit Mikrokrediten in Spanien, Polen, Tschechien, Russland und Mexiko, Big Data bis hin zur Möglichkeit an Mausbewegungen zu erkennen, ob jemand unter Drogeneinfluss steht, hohe Zinsen bei kurzen Laufzeiten, Roboter, die in verschiedenen Tonlagen mehr oder weniger freundlich zur Zahlung auffordern – die Faktendichte ist hoch, und man bekommt bei der Geschwindigkeit gar nicht alles mit, aber es macht Spaß zuzuhören.
Dabei erfährt man auch, dass Kreditech vor allem in Polen an neuen Geschäftsmodellen arbeitet, etwa der integrierten digitalen Bank. Tests mit E-Commerce-Unternehmen sollen zudem ein neues Kundenklientel erschließen, das Internetkäufe auf Kredit tätigt, vermittelt natürlich durch Kreditech und ohne dafür den Onlineshop verlassen zu müssen. Deutschland bleibt für das Unternehmen übrigens als Markt weiterhin außen vor, und die Beantragung einer Banklizenz ist auch nicht geplant.
Dritter im Bunde bei der Premiere von Code Rouge war Dr. Tim Sievers, der sein Unternehmen Deposit Solutions vorstellte, mit inzwischen 40 Mitarbeitern auch kein absoluter Neuling mehr. Hier geht es um Tages- und Festgelder, bei der Anleger bisher entweder auf das Angebot ihrer Hausbank angewiesen sind oder ständig bei neuen Banken Konten eröffnen müssten. Deposit Solutions bietet nun eine Lösung, die dieses Bankhopping überflüssig macht, und gewinnt damit jeden Tag eine dreistellige Zahl an Kunden hinzu. Die sind zur Hälfte bereits älter als 60 Jahre, was zeigt, dass FinTech nicht nur bei jungen, internetaffinen Leuten funktionieren kann; die meisten Abschlüsse passieren noch offline.
Anschließend gab es, wie üblich bei den 12min-Events, noch reichlich Gelegenheit zum Klönen, Knabbern und Konsumieren von Kaltgetränken. Fazit: Code Rouge hat gezeigt, dass das Thema FinTech nicht dröge und kompliziert sein muss und bestens geeignet ist für einen informativen und unterhaltsamen Abend. So fällt auch die Bewertung von Mitorganisator Sebastian Ritt äußerst positiv aus:
Der Auftakt von 12min.me CodeRouge war ein voller Erfolg! Wir bedanken uns bei Irene Pitter, Lennart Boerner und Dr. Tim Sievers, die uns einen Einblick in aktuelle Themen der Finanzwelt gewährt haben, und natürlich bei dem fantastischen Publikum, welches den Abend mit interessierten und kritischen Fragen bereichert hat. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Veranstaltung!
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