cmoto baut das Motorrad-Tacho der Zukunft
Bei Autos gehören Bordcomputer mittlerweile quasi zur Grundausstattung, bei Motorrädern muss nach wie vor das klassische Tachometer genügen. Das Hamburger Startup cmoto möchte das ändern und und entwickelt ein Cockpit, das sich an der Smartphone-Technologie orientiert.
Keine Handynutzung am Steuer – was beim Auto selbstverständlich ist, gilt natürlich erst recht für Motorräder. Eine Lösung wäre, Apps und Fumktionen, die sonst zur Smartphone-Ausstattung gehören, in das Cockpit am Motorradlenker zu integrieren. Weil der Markt ein entsprechendes Gerät nicht zu bieten hatte, begann der Kaufmann Vahagen Kern vor rund zweieinhalb Jahren, solche Tachos zu entwickeln. Zusammen mit seinem Vater Artur, der Erfahrung im Webdesign mitbringt, und Matthias Hirsch, einem Architekten mit Tech-Know-how, gründete er das Startup cmoto. Allen drei gemeinsam ist ihre Leidenschaft für das Mororrad.
Der Plan: neuste Technik für alte Motorräder
Die teilen sie mit vielen Deutschen. Anfang 2022 waren laut einer Auswertung von Statista hierzulande 4,78 Millionen Krafträder zugelassen. Und die Motorradfans hängen an ihren Maschinen, im Durchschnitt sind sie knapp über 19 Jahre alt. Der Bedarf für eine Nachrüstung mit moderner Technologie ist aber dennoch groß, wie cmoto festgestellt hat. Die Geschäftsidee des Startups besteht also darin ein Tacho zu entwickeln, das sich in die unterschiedlichen Modelle der bekannten Hersteller – Honda, Yamaha, BMW, Harley Davidson und wie sie alle heißen – ohne großen Aufwand einbauen lässt.
Das cmoto-Team stellte fest, dass die Idee durchaus realisierbar und finanzierbar sei, entwickelte ein entsprechendes Konzept und meldete Gebrauchsmuster und Patente an. Dadurch wurde aber auch klar, das es sich hierbei nicht nur um ein Hobbyprojekt handelt, sondern um eine Vollzeitaufgabe, zumindest für Vahagen. Außerdem verstärkte er das Team um zwei Mitarbeiter, den Programmierer Sven Rieper und den Elektroingenieur Eddwin Rodriguez. Die Teamerweiterung war schon deshalb hilfreich, weil jetzt cmoto auch Aufträge anderer Unternehmen beispielsweise bei der Hard- und Softwareentwicklung annehmen kann.
Auftragsarbeiten geben cmoto Zeit für die optimale Produktentwicklung
Diese Art der Querfinanzierung gibt dem Startup mehr Zeit für seine Kernaufgabe, die Produktion eines voll funktionsfähigen Cockpits. Die Herausforderung besteht nämlich darin, zwei unterschiedliche Technologiebereiche, die von Motorrädern und dem Smartphone-Betriebssystem Android, in Einklang zu bringen. Das dauert länger als gedacht, eigentlich war ein voll funktionsfähiges Gerät schon für 2022 geplant. Die daran Interessierten, die über die über die sozialen Medien leicht besorgt nach dem Stand der Dinge fragen, können aber beruhigt werden. Ds erste Modell „Corbit“ ist ziemlich weit in der Entwicklung, funktioniert bereits mit Android und sollte auf jeden Fall in diesem Jahr marktreif sein.
Corbit solll den Fahrerinnen und Fahrern ein Infotainmentsngebot wie beim Smartphone bieten, aber natürlich steht Sicherheit dabei an erster Stelle. So wird während der Fahrt nur eine eingeschränkte Nutzung und nur per Sprachsteuerung möglich sein. Gedacht ist dabei an ein Headstet im Motorradhelm. Angestebt wird auch die Einbindung der unter den Kürzeln V2V (Vehicle-to-Vehicle) und V2x bekannten Technologie, die es Fahrzeugen ermöglicht, mit anderen Fahrzeugen oder der Umwelt (x) zu kommunizieren. Das soll zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Ach ja, die klassischen Tachofunktionen wie Anzeige der Geschwindigkeit übernimmt Corbit selbstverständlich auch.
Wie gesagt, die Nachfrage ist auf jeden Fall vorhanden. Gespräche mit Louis, einer Handelskette für Motorradbedarf, verliefen vielversprechend. Zudem denkt cmoto von Anfang international und hat seine Fühler im Marketing schon bis nach Australien ausgestreckt. Australische Biker mit Technologie aus Hamburg unterwegs im Outback – das hätte schon was.
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Fotos: cmoto