Sympatient bekommt 1,6 Millionen Euro für digitale Psychotherapie
Der Hamburger Entwickler und Anbieter von digitaler Psychotherapie Sympatient hat in einer Seed-Finanzierungsrunde 1,6 Millionen Euro eingesammelt. Die Schweizer Venture Capital Gesellschaft Investiere (Zürich) leitet die Runde, an der sich Investoren der ersten Stunde wie die IFB Innovationsstarter GmbH (Hamburg) neben Business Angels beteiligt haben.
Das frische Kapital wird in die Weiterentwicklung der digitalen Angsttherapie Invirto fließen, die Patienten eine vollständige kognitive Verhaltenstherapie in den eigenen vier Wänden ermöglicht. Darüber hinaus wird das Unternehmen die Integration im Gesundheitssystem in Form von Partnerschaften mit Psychotherapeuten, Kliniken und Krankenkassen vorantreiben. Auch eine flächendeckende Kostenübernahme der Therapie durch alle Krankenkassen im Rahmen des neuen Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) prüft das Unternehmen derzeit.
Invirto ist die weltweit erste digitale Psychotherapie gegen Angststörungen für zu Hause. Mithilfe von Virtual-Reality-Technologie und einer App ermöglicht Invirto als bisher einziges Programm auf dem Markt eine Therapie per Konfrontation. Erfahrene Psychotherapeuten begleiten dabei die Betroffenen zu jeder Zeit . Seit Januar 2020 bietet die Techniker Krankenkasse (TK), mit 10,5 Millionen Versicherten Deutschlands größte Krankenkasse, die Therapie ihren Versicherten an.
Sympatient ermöglicht therapeutisches Erstgespräch jetzt auch per Video
Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Digitalisierung medizinischer und psychotherapeutischer Angebote beschleunigt. Etwa zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden jährlich an Angststörungen. Invirto wendet sich mit der Behandlung von Agoraphobie (Platzangst), Panikstörungen und sozialen Ängsten an rund fünf Millionen Betroffene jährlich. Für sie hat sich die Situation mit der Isolierung infolge des Kontaktverbots vielfach verschärft. Die Angst vor einer Ansteckung erschwert den Gang in die Praxis zusätzlich. Invirto bietet für diese Patienten eine digitale Alternative, die einen Zugang zur Therapie ermöglicht und gleichzeitig Therapeuten entlastet
Um Betroffene während der Corona-Pandemie noch besser zu unterstützen, ermöglicht Sympatient das bei Invirto obligatorische therapeutische Erstgespräch seit April gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse per Videotelefonie. Patienten können so während der Pandemie wählen, ob sie ein persönliches Erstgespräch am Partnerklinikum, dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), wahrnehmen oder die videobasierte Alternative nutzen möchten. Diese wird seit März von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und den Verbänden der Psychotherapeuten unterstützt.