Cailles nimmt die Brille an die Kette
Brillenketten – sind die nicht ziemlich spießig und omamäßig? Überhaupt nicht, sagen einflussreiche Fashionistas und erklären das Acccessoire zu einem der Sommertrends 2020. Auch die Hamburger Schülerin Clara Verstl möchte da mitmischen und hat mit Cailles ihre eigene Marke aus der Taufe gehoben.
Für Mode und alles, was damit zusammenhängt, hat sich Clara schon lange interessiert. Brillenketten gehörten bis vor Kurzem nicht zu ihren Vorlieben, dabei sind sie nicht nur praktisch, sondern können zusammen mit einer Sonnenbrille richtig cool aussehen. Also schaute sich Clara um, was der Markt so zu bieten hat, fand aber nichts, was vollständig ihren Vorstellungen entsprach. Eigentlich ist sie sonst nicht der Basteltyp, doch die Anleitungen für Brillenketten im Eigenbau wirkten simpel genug, um es einmal auszuprobieren.
Grundsätzlich braucht man nicht viel mehr als eine Nylonschnur und ein paar bunte Perlen. Ein gern verwendete Sorte nennt sich Quetschperlen, aber das klingt nun wirklich nicht schön. Viel eleganter ist da schon der Begriff Rocailles für besonders kleine Glasperlen. Clara strich einfach die erste Silbe und hatte den Namen für ihre Marke gefunden: Cailles. Dahinter steckte keine ausgefeilte Marketingstrategie und erst recht kein über Monate ausgetüftelter Businessplan. Tatsächlich hat Clara erst Anfang Mai 2020 angefangen, sich ernsthaft mit der Herstellung von Brillenketten zu beschäftigen.
Erste Erfolge für Cailles kamen fast über Nacht
Die Resonanz auf die Veröffentlichung erster Bilder auf Instagram war so positiv, dass sie die Gunst der Stunde nutzte und einen Shop bei Etsy eröffnete. Das Logo für Cailles mit dem gefiederten Blatt dem gefiederten Blatt hat sie auch gleich noch selbst entworfen. Stilvoll auch der Versand: Die Ketten kommen in türkisfarbener Verpackung bei den Kundinnen an. Eine Lieferung ging sogar schon nach Belgien.
Noch geht Clara zur Schule und peilt für nächstes Jahr ihr Abitur an. Trotzdem soll aus Cailles mehr werden als nur ein vorübergehendes Hobby. Vorbilder findet die Jungunternehmerin in der Familie. Sowohl der Vater als auch der Bruder haben sich beruflich selbständig gemacht. Clara treibt ihr erst seit wenigen Wochen bestehendes Geschäft zügig voran, zum Beispiel mit einer Sonderedition zu BLACK LIVES MATTER (mit einer Spende von einem Euro für die Initiative BlackVisions) und neuen Produkten.
Die nächsten Schritte sind schon geplant
Eine Halskette gibt es bereits, als nächste Accessoires könnten Ringe und Armbänder folgen. Momentan steht Cailles aber in erster Linie für Brillenketten. Die möchte Clara mithilfe von Gewinnspielen und Aufklebern noch populärer machen und in den ausgewählten lokalen Einzelhandel bringen. Fürs Marketing wären natürlich Influencerinnen ideal, aber die mit ordentlicher Reichweite sind schwer zu kriegen. Clara bleibt da aber auf jeden Fall dran, genau wie an den Modemagazinen, die sie bereits angeschrieben hat. Wäre doch gelacht, wenn sie da nichts auf die Kette kriegen würde.
Fotos: Cailles