bonvelo radelt auf dem Erfolgsweg
Anfang 2016 kam mit bonvelo eine neue Fahrradmarke auf den Markt, und wir haben hier darüber berichtet. Was seither alles passiert ist und wie er Hamburg als Stadt für Fahrradfahrer beurteilt, hat uns Gründer Sven Hoffmann im Interview verraten.
Hallo Sven, vor etwas mehr als einem Jahr hast Du mit bonvelo eine neue Fahrradmarke in den Markt eingeführt. Was ist seither bei Euch passiert?
Ein großartiges Jahr liegt hinter uns! Als wir auf den Markt gingen, habt Ihr uns gefragt, welche Ziele wir für das erste Jahr haben. Die haben wir jedenfalls mehr als erreicht: Unser Kunden sind zufrieden und begeistert. Das Feedback unserer Fans und Freunde ist wirklich überwältigend und die Bewertungen im Netz sind hervorragend. Wir haben die Marke bonvelo aufbauen können, unsere Bekanntheit und Reichweite immens erhöht und entwickeln uns in allen Bereichen so toll, dass wir auf Anschlag sind. Seit März ist unsere neue Website online und das Sortiment wurde auf bonvelo WEAR und tolles Zubehör ausgeweitet. Um unser hohes Level an Erreichbarkeit zu halten haben wir uns zur Saison 2017 verstärkt und sind ab sofort mit insgesamt 4 Mitarbeitern für unsere Kunden da.
Neu im Angebot bei bonvelo sind unter anderem Hoodies und T-Shirts. Wie kam es zu der Idee, auch Bekleidung anzubieten, und mit wem arbeitet Ihr dabei zusammen?
Für den richtigen Style auf dem Bike gibt es jetzt die bonvelo-Shirts, -Hoodies, Poloshirts und –Turnbeutel, ja. Die Idee dazu kam – und das ist ja das Schöne – gar nicht von uns, sondern unseren Kunden, die passende bonvelo WEAR zu den Singlespeed und Fixies haben wollten! Mit der neuen Website sind wir dann auch mit der Kollektion raus gegangen. Um unseren Standards zu entsprechen, mussten wir mehreren Herstellern auf den Zahn fühlen, bis wir den richtigen Partner gefunden hatten. Stanley Stella war dann perfekt, da deren Ansprüche bezüglich Qualität, Ethik und Nachhaltigkeit Maßstäbe setzen. So tragen all unsere Textilprodukte die Zertifikate von Oeko-Tex, OCS 100, OCS Blended und GOTS und sind aus Bio-Baumwolle. Und dazu sind sie superschön, cool, bequem und gemütlich – egal ob beim Biken oder Chillen zu Hause.
Euer Kerngeschäft bleibt natürlich der Verkauf von Fahrrädern. Was gibt es da für Neuheiten bei Euch?
Oh, einige! Velvet Green, Rocking Lobster Red, Vicious Pink – um mit den neuen Modellen aus diesem Frühjahr anzufangen. Dazu haben wir neue Rahmengrößen und bieten jetzt nicht nur XL mit 59cm, L mit 56cm und M mit 53cm an, sondern auch eine Rahmenhöhe von 50cm als SMALL. So bekommen wir auch die Radler unter 160 cm auf die bonvelo-Kette und können das bonvelo Blizz auch für Jugendliche anbieten. Außerdem haben wir kleine Verbesserungen an unseren Bikes vorgenommen und sind auf das Feedback unserer Kunden eingegangen. Neue kräftige Bremsen waren ein Wunsch, zudem haben wir einige Details im Rahmendesign überarbeitet. Aber das sind natürlich alles Entwicklungen, die selbstverständlich sind und dazu gehören.
Wie ist bonvelo finanziert?
Gestartet sind wir Ende 2015 ausschließlich mit eigenem Kapital, wobei neben den Kosten für den Start der Marke (Webseite, Austattung…) vor allem die Finanzierung immer höherer Warenbestände eine Herausforderung darstellt. Dank „Bootstrapping“ in den letzten 18 Monaten konnten wir hier viel aufbauen, zur neuen Saison 2017 haben wir zudem einen Kredit der KfW in Anspruch genommen. Somit sind wir unserem Ziel ein Stück näher gekommen: in der Saison möglichst immer alle Farben und Größen sofort lieferbar auf Lager zu haben!
Ihr arbeitet ohne Zwischenhändler, ich kann also Eure Produkte nicht beim Fahrradhändler kaufen. Mit welchen Marketingmaßnahmen macht Ihr potenzielle Kunden auf Euch aufmerksam?
bonvelo radelt auf allen Kanälen. Wir sind natürlich auf Messen und wichtigen Fahrradschauen präsent, setzen aber hauptsächlich auf unser Netzwerk und Empfehlungsmarketing – und das funktioniert ehrlich gesagt super. Die Community aus Singlespeed- und Fixie-Fans ist ein sehr kommunikativer Haufen, so dass wir über Facebook, Instagram, unseren Blog und den Newsletter irre viel in Bewegung setzen konnten und auch genauso viel zurückbekommen. Außerdem sind seit Mai „bonvelo locals“ mit Ihren bonvelos in München, Köln, Münster, Hamburg und Berlin unterwegs und werden uns sicherlich noch bekannter machen. Wir sind eine überwiegend online erhältliche Marke- und versuchen die Marke dementsprechend auch online zu führen. Also grundsätzlich: läuft alles!
Wie soll es in den nächsten 12 Monaten mit bonvelo weitergehen?
Wie gesagt: Es gab und gibt so viel Neues in und aus den letzten Wochen und Monaten, dass wir damit jetzt erst einmal mehr als sehr gut weiterfahren werden. Das bonvelo-Sortiment besteht heute ja nicht mehr nur aus den Bikes, sondern auch aus dem spannenden Zubehör und der WEAR Kollektion. So gehen wir auf die Bedürfnisse unserer Fans ein und wissen ohnehin, was man für eine richtig gute Tour braucht, da wir einfach selbst jeden Tag Fahrrad fahren. Aktuell arbeiten wir an spannenden Kooperationen mit passenden Partnern, zudem ist für die Zukunft noch ein zweites Modell in Planung. Es bleibt spannend!
Zum Schluss bitte noch ein Kommentar zur Fahrradstadt Hamburg: Was läuft gut hier für Radfahrer, und was sollte noch verbessert werden?
Hamburg macht sich als Fahrradstadt schon sehr gut, ist ja auch eine grüne Stadt. Anfang April gab es allerdings aus Berlin die Nachricht über die Initiative Volksentscheid Fahrrad, die bewirken konnte, dass Berlin als erstes Bundesland die Förderung von Radfahren in einen Gesetzestext gießt. Das können wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen, da müssen wir hier auch mehr Gas geben!
Seit 2015 ist bekannt, dass Hamburg zur Fahrradstadt werden soll und es passiert ja auch viel, aber es ginge noch mehr. Die Velorouten sind da, aber noch nicht genügend. Es gibt Fahrradparkplätze, ja, aber auch da gibt es noch Luft nach oben. Und: die Radwege sind einfach noch immer oft in sehr schlechten Zuständen und zu schmal. Radfahrer sollten die Hälfte der Straßen abbekommen, damit es noch unbequemer wird, Auto zu fahren. Kurz gesagt: Bis wir Kopenhagen oder Stockholm das Wasser reichen können, werden noch viele Sommer vergehen, fürchte ich.
Vielen Dank für das Interview!
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