Blockchain My Art erhält Music WorX Gründerpreis 2020
Mit einer Blockchain-App, die Verteilungsschlüssel von Kulturevents transparent macht, setzte sich das Leipziger Startup Blockchain My Art beim Music WorX Pitch am 23. November gegen die nationale Konkurrenz durch. Der Förderpreis, der 2020 bereits zum zehnten Mal von der Freien und Hansestadt Hamburg und der Hamburg Kreativ Gesellschaft verliehen wurde, ist mit 5.000 Euro dotiert.
Blockchain My Art überzeugte die achtköpfige Fachjury mit dem Konzept einer auf Blockchain-Technologie basierenden App, die Produktionsketten und Verteilungsschlüssel bei Kultur-Events transparent macht – und zwar sowohl für Veranstaltern als auch für das Publikum. Die App macht transparent, wieviel Prozent des Ticketpreises an wen gehen, wer am Fanartikelverkauf oder am Getränkeausschank verdient und so weiter. Außerdem erleichtert die App die Kommunikation innerhalb des Veranstaltungsteams und verschafft Überblick über das Ticketing und andere Transaktionen.
Vier Teams, drei Apps
Das Besondere an dem Geschäftsmodell von Blockchain My Art sei die hohe Zukunftsfähigkeit und der ethische Schwerpunkt des Konzeptes, heißt es in der Begründung für die Preisvergabe. Ein zweites Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro – zur Verfügung gestellt von der Musikvertriebsgesellschaft The Orchard/ Membran sowie dem Label Warner Music Central Europe – ging an Muvid. Das Bochumer Startup verbindet die Musikindustrie mit TikTok-Influencern. Auf einer Plattform können sie gegen Bezahlung aus einem digitalen Katalog Musikstücke für ihre Videos auswählen, die Labels und einzelne Künstlerinnen und Künstler dort platziert haben.
Ebenfalls beim Pitch dabei war das Mannheimer onTRACK mit einer App für musikalische Stadtführungen. Sie macht die lokale Musikkultur zugänglich und erlebbar durch Komponenten wie 360°-Sound, AR- und Gaming-Elemente. Und auch das vierte Music WorX-Team stellte eine App vor. Mit ClubFinder aus Kiel lassen sich weltweit Clubs und Bars finden, gefiltert nach musikalischen Vorlieben – und andere Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack.
Auch Music WorX war 2020 ins Internet umgezogen
Der Music WorX Pitch 2020 bildete den Abschluss des diesjährigen Music WorX Accelerator. Die teilnehmenden Teams durchliefen über den Accelerator-Zeitraum von drei Monaten ein intensives Qualifizierungsprogramm: MittelsWorkshops, Vernetzungsangeboten, Coachings und finanziellen Zuschüssen entwickelten die Teams ihrer Unternehmenskonzepte weiter. Bedingt durch die Corona-Pandemie fand der Music WorX Accelerator erstmalig in großen Teilen nicht in Hamburg, sondern online in Form von Videoseminaren statt. Auch der Music WorX Pitch wurde aufgrund von Kontakt- und Reisebeschränkungen in den digitalen Raum verlegt und als Videokonferenz abgehalten.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, kommentiert das Event: „Um die aktuellen Herausforderungen für die Musikbranche zu meistern, braucht es innovative Ansätze und vor allem gute Rahmenbedingungen für junge Unternehmen und die Gründerszene. Mit unserem Förderprogramm Music WorX setzen wir nun bereits im zehnten Jahr genau dort an und wollen auch in diesen schwierigen Zeiten sicherstellen, dass kreatives Arbeiten weitergehen kann und das Potenzial der hiesigen Musikbranche nicht verloren geht. Wir brauchen gute Ideen, um die Krise gemeinsam zu überwinden. Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern des diesjährigen Music WorX-Gründerpreises.“
Über den Music WorX Accelerator
Mit Music WorX fördert die Behörde für Kultur und Medien Hamburg seit 2011 gezielt die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle in der Musikwirtschaft. Seit 2014 veranstaltet sie zusammen mit der Hamburg Kreativ Gesellschaft den Music WorX Accelerator. Das Programm wendet sich primär an Hamburger Gründerinnen und Gründer. 2017 wurde der Accelerator geöffnet für Gründungswillige aus ganz Europa, die ihr Start-up in der Hansestadt realisieren möchten. Erfolgreiche Unternehmen wie Sofa Concerts, Groovecat/Cyanite, Fanvestory, Soundnotation und NOYS VR wurden bereits mit diesem Programm gefördert.