besser zuhause: Der demografische Wandel gehört auf die Agenda!
Beim Startup besser zuhause ist der Name Programm. Es sorgt nämlich dafür, dass Pflegebedürftige möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben können. Was das Team um den Gründer Hans Nolte über die älter werdende Gesellschaft und die Hamburger Startup-Welt zu sagen hat, erfahrt ihr in einer neuen Folge aus der Reihe von Interviews mit Mitgliedern des Hamburg Startup Clubs.
Welche Hoffnungen und Wünsche verbindet ihr mit der Mitgliedschaft im Hamburg Startups Club?
Wir versprechen uns von der Mitgliedschaft im Hamburg Startups Club, dass wir mit vielen anderen Gründern aus Hamburg in Kontakt kommen. Auch wenn die Mitglieder natürlich in sehr unterschiedlichen Branchen mit ganz verschiedenen Geschäftsmodellen tätig sind, stehen trotzdem viele auch vor sehr ähnlichen Aufgaben. Das sind dann zum Beispiel Themen wie die Verhandlungen mit Investoren, Social Media-Marketing, Recruiting, Teambuilding oder auch Finance und Controlling. Da kann es dann sehr interessant und hilfreich sein, wenn man sich mit anderen Mitgliedern über ihre Erfahrungen und Kontakte austauschen kann. Zudem freuen wir uns, wenn bald auch wieder interessante Events stattfinden.
Was sind aus eurer Sicht die wichtigsten positiven Seiten des Hamburger Startup-Ökösystems?
Wir nehmen das Hamburger Startup-Ökosystem als sehr kooperativ wahr. Viele Gründer helfen sich hier gegenseitig – einfach und unkompliziert. Besonders für die Gründungsphase gibt es zudem zahlreiche Unterstützungsangebote, zum Beispiel von der Handelskammer, Förderbanken oder der Stadt mit den Hub- und Accelerator-Programmen. Einige Sachen davon haben wir auch selber genutzt. Und es ist positiv, dass sich Hamburg in den letzten Jahren in einigen Branchen als Startup-Metropole etablieren konnte, zum Beispiel wenn es um den Food-Bereich, Mobility, Digital Health oder um besonders nachhaltige Geschäftsmodelle geht. Wir würden uns natürlich trotzdem wünschen, dass das im Bereich Homecare auch passiert und sich auch dafür in Hamburg noch mehr Gründer finden.
Wo hat eurer Meinung nach das Hamburger Startup-Ökosystem noch Nachholbedarf?
Klar gibt es nach unserer Ansicht auch Nachholbedarf: So ist zum Beispiel die VC-Szene in Hamburg sehr klein. Gibt es für die Pre-Seed- oder Seed-Phase noch zahlreiche Möglichkeiten ein Investment zu finden, wird es dann aber für weitere und größerer Finanzierungsrunden in Hamburg schwierig. Es fehlen hier die großen Venture Capital-Firmen und -Fonds und man muss dann in anderen Städten auf die Suche gehen. Von anderen Startups hören wir auch öfter, dass es in Hamburg nicht leicht ist, speziell für digitale Geschäftsmodelle gutes Personal zu finden und man speziell die Ausbildungen an den Universitäten näher an die Anforderungen von Startups koppeln sollte. Zudem fänden wir es positiv, wenn sich die großen Hamburger Unternehmen und Konzerne noch stärker in der Startup-Szene engagieren würden.
Wie sind die Pläne und Perspektiven für euer Startup für die nächsten 12 Monate?
Wir stehen ja noch sehr am Anfang und haben erst Ende 2020 eine erste Pre-Seed-Finanzierungsrunde gemacht. Damit ist uns aber in den letzten Monaten der Proof of Concept sehr gut gelungen, das heißt wir konnten viele Pflegebedürftige dabei unterstützen, ihr Zuhause so zu gestalten, dass sie weiterhin gut und selbständig dort leben können. Für die kommenden Monate steht an, dass wir in unser Marketing intensivieren und unser Portfolio im Bereich digitale Assistenzsystem weiter ausbauen, denn viele neue Produkte im Bereich Smarthome und Agetech können auch im Alltag von älteren Menschen eine sehr große Hilfe sein. Zudem planen wir auch in diesem Jahr noch die nächste Finanzierungsrunde.
Besonders wichtig ist uns, dass das Thema des anstehenden demografischen Wandels in Deutschland mehr auf die Agenda in der öffentlichen Diskussion kommt. Nicht nur weil wir uns in dem Bereich engagieren, sondern weil es nach unserer Ansicht höchste Zeit wird, sich jetzt mit den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft auseinanderzusetzen. Schon in absehbarer Zeit wird jeder dritte Erwachsene in Deutschland über 70 Jahre alt sein. Hamburg ist ja eine der sehr wenigen Städte, die überhaupt schon ein Demografiekonzept für die nächsten 10 – 20 Jahre entworfen hat. In diesem Zusammenhang gibt es auch für Startups noch zahlreiche Möglichkeiten für innovative Geschäftsmodelle.
Werdet Mitglied im Hamburg Startups Club!
Eine Mitgliedschaft im Hamburg Startups Club bietet viele Vorteile. Ihr könnt ein Jahr lang beliebig viele Stellenanzeigen in unserem Jobboard schalten, bekommt euer eigenes Startup-Profil auf unserer häufig besuchten Webseite, könnt euch in einem Slack-Kanal mit anderen Startups austauschen und bekommt exklusiven Zugang zu auf eure Bedürfnisse zugeschnittene Events. Was euch genau erwartet, könnt ihr hier nachlesen.
Fotos: besser zuhause