Bei feels like yoga steckt die Unternehmensphilosophie im Namen
Yoga ist einer der großen Trends unserer Zeit und hat durch die Corona-Krise noch einmal zusätzlichen Aufschwung bekommen. Die indische Lehre steht nicht nur für körperliche Ertüchtigung und Entspannung, sondern für ein ganzes Lebensgefühl. Das spiegelt sich in dem Startup feels like yoga wider, das sich vor rund einem Jahr anschickte, dem Markt für Naturkosmetik ein paar neue Farben hinzuzufügen.
Das Gründungsduo von feels like yoga kennt sich aus in der Welt der Drogerie- und Kosmetikartikel. Heide Peuckert hat 2018 zusammen mit Dennis Werner MYLILY gegründet, ein Startup, das Bio-Tampons anbietet. Patrick Schönmeyer war dort für den Bereich Sales zuständig und hat den Vertrieb geleitet und komplett aufgebaut. Heide bringt zudem von ihrer Tätigkeit bei dem Softwareunternehmen Njiuko noch einige Tech-Erfahrung mit, die beiden ergänzen sich mit ihren Kompetenzen also bestens.
Gemeinsam hatten sie irgendwann das Bedürfnis, etwas Neues auf die Beine zu stellen. Dabei verbanden sie mehrere Herangehensweisen miteinander. Zunächst sollte ihr Startup eine gewisse Philosophie verkörpern, mit einem guten Arbeitsklima nach innen und einer positiven Botschaft nach außen. Dazu sollte dann ein Produkt kommen, das zum persönlichen Wohlbefinden beiträgt.
Der Zeitgeist ist mit feels like yoga
Heide war schon lange auf der Suche nach passenden Cremes für ihre empfindliche Haut, wurde aber nie so ganz zu ihrer vollen Zufriedenheit fündig. Mal missfiel ihr der Geruch, mal fehlte die Hautverträglichkeit, Naturkosmetik war oft zu bieder und hochwertige Ware zu teuer. Selbst im hart umkämpften Markt für Pflegeprodukte schien es da noch eine Lücke zu geben, die ein neues Startup schließen könnte.
Heide praktiziert Yoga seit Jahren und sieht darin viel mehr als nur eine Abfolge von gymnastischen Übungen. Bei einem Gläschen Wein wurde ihr und Patrick klar, wie sehr ihre angestrebte Unternehmensphilosophie dem Yoga nahesteht. So entstand die Idee, die Energie und Frische, die sie selber aus dem Yoga schöpfen, auch in andere Lebensbereiche zu übertragen. Yoga ist in der Zeit von Homeoffice und Social Distancing noch populärer geworden. Eine nachhaltige Marke mit dem Namen „feels like yoga“ sollte daher gute Chancen haben, dem Zeitgeist zu entsprechen.
Die theoretischen Grundlagen waren also geschaffen, ab Januar 2021 ging es dann an die praktische Umsetzung. Ob Food oder in diesem Fall Kosmetik, für Startups, die sich mit Gütern des täglichen Bedarfs beschäftigen, ist das Aufspüren des geeigneten Produktionspartners fast immer die große Herausforderung.
Heide und Patrick haben rund 70 infrage kommende Unternehmen kontaktiert und getestet. Diese mussten nicht nur bei der Produktionsmenge flexibel sein, sondern möglichst auch Nachhaltigkeitskriterien wie der Einsatz von grüner Energie oder Erfahrung mit Naturkosmetik mitbringen. Im September 2021 war es dann so weit: Die ersten Hautpflegemittel waren fertig, dermatologisch und auch im Freundeskreis getestet.
Zum Start machte Facebook schlapp
Das Datum, des Launches, der 4. Oktober, weckt bei feels like yoga gemischte Erinnerungen. Einerseits war der Tag natürlich ein Höhepunkt der bisherigen Unternehmensgeschichte, andererseits sorgte ein mehrstündiger Totalausfall von Facebook & Co. nur wenige Minuten nach dem Start für Frustration. Zum Glück nur für kurze Zeit und der eigene Onlineshop war ja sowieso nicht betroffen.
Der und der Einzelhandel mit bereits über 50 Filialen sorgen für den Löwenanteil am Umsatz. Patrick mit seiner Vertriebserfahrung ist aber schon fleißig dabei, weitere Verkaufskanäle zu erschließen. Onlineplattformen wie Amazon – gerade gestartet – gehören dazu und natürlich weitere Shops. Erstes erfreuliches Feedback gibt es bereits, etwa eine Ladenbesitzerin, die erklärt, die Produkte selber zu benutzen und daher auch gern weiterzuempfehlen.
Momentan besteht das Angebot aus vier Pflegeprodukten für die Gesichtshaut. Der Fokus liegt dabei auf erfrischenden, natürlichen Zutaten, die keine Wunder bewirken, aber ein Strahlen auf das Gesicht zaubern sollen, so Gründerin Heide. Hinzu kommt eine Vielzahl möglicher Assoziationen, neben fernöstlichen Yoga-Ambiente auch ein mediterraner Zitronengarten oder die französische Atlantikküste.
feels like yoga unterstützt Yoga für alle
Die sorgte für die Inspiration bei beim Verpackungsdesign mit seinen an Landschaften erinnernden Farbstrukturen. Ihre Designerin, Laura von Pawelsz, fand Heide übrigens durch einen an einem Laternenpfahl geklebten Zettel im Schanzenviertel. Diese simple Form der Außenwerbung funktioniert also auch im Internetzeitalter immer noch. Laura zählt zu dem Freelancer-Netzwerk, das feels like yoga beim Wachsen hilft. Das Startup wiederum unterstützt mit einem Teil seiner Einnahmen Yoga für alle e.V. Der Verein ermöglicht Yogastunden für Menschen, die sonst nicht in den Genuss der Entspannungsübungen kommen können.
Die Produktpalette von feels like yoga könnte in absehbarer Zeit noch breiter werden, wobei die Resonanz aus der Community einfließen soll. Fest eingeplant ist auf jeden Fall die Umstellung der Verpackung auf Plastik, dass ausschließlich aus Material von aus dem Meer geborgenen Müll besteht. Das gibt dem Konzept von Yoga, das immer auch eine Komponente der Reinigung beinhaltet, noch einmal zusätzliche Bedeutung.
Fotos: feels like yoga