Beehive – eine Adresse für bienenfleißige Coworker
Coworkings Spaces erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, das Angebot in Hamburg wird immer größer. Relativ neu ist das Beehive in der Kaiser-Wilhelm-Straße, und es wird nicht das einzige seiner Art bleiben. Was hinter dem Konzept steckt und wie es damit weitergehen wird – wir haben es für Euch herausgefunden!
Ein Bienenstock ist eine von einem Imker zur Verfügung gestellte Behausung, in der Bienen ungestört ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können, der Produktion von Honig. Fleißig wie die Bienen sind auch Selbständige und Startups, und immer auf der Suche nach einem geeigneten und günstigen Platz zum Arbeiten. Also ist es durchaus naheliegend, einen neuen Coworking Space „Beehive“ zu nennen.
Diese Assoziation hatte jedenfalls das börsennotierte Immobilienunternehmen alstria mit Sitz in Hamburg. alstria hat sich spezialisiert auf Büro- und Gewerbeimmobilien und beobachtet gerade diesen Markt ganz genau. Eine Erkenntnis: Immer mehr steigt die Nachfrage nach kompakten Büroeinheiten und Orten, wo Freelancer und kleine Teams längerfristig oder vielleicht auch nur für ein paar Tage Unterschlupf finden können.
DailyDress war das erste Startup im Beehive
Daraus entstand die Idee zu Beehive, und die alstria-Mitarbeiterin Anna Maria Losos konnte sich fortan „Hive Manager“ nennen. In dieser Funktion besuchte sie Ende Mai 2016 den Innovation Summit, um einen Eindruck von der Startup-Welt zu bekommen. Dort traf sie auch das Trio von DailyDress und erzählte ihm von ihrem Projekt. Schon waren die ersten Bewohner des Startup-Bienenstocks gefunden.
Die App von DailyDress funktioniert wie ein virtueller Kleiderschrank, der seiner Nutzerin je nach Wetterlage und Anlass das passende Outfit empfiehlt. Daraufhin kann sie die Vorschläge in die Kategorien „habe ich“ und „muss ich haben“ einordnen (oder natürlich auch ignorieren). Aus ersterer entsteht dann nach und nach die Abbildung des realen Kleiderschranks. Über die andere freut sich DailyDress ganz besonders, die sorgt nämlich für Umsatz, wenn die Kundin die guten Stücke über Partnershops bestellt.
Noch befindet sich DailyDress in der Testphase, doch schon in wenigen Wochen soll es losgehen. Das gilt auch für ein weiteres Startup, das im Beehive an seinem Geschäftsmodell werkelt. Details dürfen wir noch nicht verraten, nur, dass dieses Team vom Startup Dock der TU Harburg unterstützt und ein Problem lösen will, mit dem sich schon viele herumschlagen mussten. Wir bleiben dran!
Und wie kommt man rein ins Beehive? Ganz digital, denn es gibt keinen klassischen Empfangsbereich, der mit einer Person besetzt ist. Stattdessen lässt sich der Zugang über die Webseite oder eine App buchen, auch ganz spontan von jetzt auf gleich. Wer das tut, bekommt einen Zugangscode gemailt, mit dem sich die Haupteingangstür öffnen lässt. In der Lobby befindet sich ein Kartenspender, aus dem man sich eine Zugangskarte nimmt. Diese Karte lässt sich an einem Tablet unter Angabe einiger weniger Daten aktivieren und wird so zum Schlüssel für das Beehive.
Hamburg bekommt zwei weitere Beehives
Klingt etwas kompliziert, hat aber einige Vorteile. Wie schon gesagt, kann sich jeder jederzeit den Zugang erwerben, theoretisch auch am Heiligabend. Praktisch haben ein paar Unermüdliche dies tatsächlich getan. Außerdem gilt die Karte, einmal aktiviert, für alle Beehives in ganz Deutschland. Noch ist das Zukunftsmusik, bisher gibt es nur die eine Filiale im Holstenhof in der Kaiser-Wilhelm-Straße. Das wird sich aber bald ändern. Für Ende Februar ist die Eröffnung von zwei neuen Beehives geplant, einmal in der Gasstraße in Ottensen und einmal in Frankfurt.
Mitte des Jahres wird Hamburg sein drittes Beehive in der Steinstraße bekommen, als weitere Standorte sind Düsseldorf, Stuttgart und Berlin im Gespräch. Diese Coworking Spaces werden dann größer sein als das Pionierobjekt im Holstenhof. Das fällt in die Kategorie „klein, aber fein“ und besticht durch seine Liebe zum Bienendetail. Die typische sechseckige Wabenform prägt verschiedene Einrichtungselemente, und Fans der sympathischen Insekten finden dazu sogar das passende WAS IST WAS-Buch im Regal.
Wer das Beehive einmal ausprobieren möchte, kann das für drei Tage kostenlos tun. Darüber hinaus lässt es sich tageweise buchen oder bis zu einem Jahr, je nach Bedarf. Einen Besprechungsraum gibt es im Holstenhof auch, allerdings keine eigenen, abgeschlossenen Büros; alle Arbeitsflächen sind offen. Das wird in den kommenden Filialen anders sein.
Die Expansion geht einher mit der Aufstockung des Personals. Bisher war Anna Maria für das Projekt fast im Alleingang zuständig, in Zukunft wird es an den verschiedenen Standorten jeweils eigene Ansprechpartner geben. Außerdem ist für das Community Management ein eigenes Kommunikationstool geplant, eine Art kleines Facebook für Beehiver. Hier dient die echte Biene einmal nicht als Vorbild; die kommuniziert bekanntlich per Tanz.
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