Baqend: „Kunden aus aller Welt nutzen unser Tool“
Am 7. November ist es endlich so weit: Der Reeperbahn Startup Pitch geht im Mojo Club über die Bühne! Dem Gewinner ist die Aufmerksamkeit von Medien und Investoren gewiss, doch wie nachhaltig kann so ein Erfolg sein? Wir haben mal beim siegreichen Startup von 2016 nachgefragt, nämlich bei Baqend, und vom CEO Felix Gessert ein paar äußerst erfreuliche Antworten bekommen, bei denen auch Amazon eine wichtige Rolle spielt.
„Am Ende konnte es nur einen geben“, so fing der Nachbericht zu unserem Pitch von 2016 an. Gemeint war das Hamburger Startup Baqend, das sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis abräumen konnte. Bei dem Event kam auch der Kontakt zu späteren Investoren zustande. Wesentliche Meilensteine in der Erfolgsgeschichte, die wir ein Jahr später in diesem Artikel auf den damals neuesten Stand brachten. Seither ist natürlich eine Menge passiert. Baqends Software zur Webseitenbeschleunigung, die damals für Furore sorgte, trägt inzwischen den Namen Speed Kit und kommt weltweit zum Einsatz. Auch zu Amazon bestehen gute Kontakte. Was da läuft, wollten wir von Felix einmal genauer wissen.
Hallo Felix, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns ein paar Fragen zu beantworten! Kannst du uns bitte kurz erklären, wie es zu der Zusammenarbeit mit Amazon kam?
Da wir mit Speed Kit eine globale Software-as-a-Service-Lösung entwickeln, benötigen wir eine ausgereifte Cloud-Infrastruktur, mit der wir technisch hochskalierbar sind. Amazon Web Services (AWS) ist unangefochten die marktführende Plattform für so ein komplexes Unterfangen. Daher haben wir uns schon vor drei Jahren dafür entschieden, unser System dort zu betreiben. Mittlerweile haben wir rund hundert Server bei AWS im Betrieb, um mit unserer Software über 6000 Webseiten zu beschleunigen.
Was genau macht ihr für Amazon?
Derzeit umfasst unsere Zusammenarbeit die AWS Cloud-Plattform, das heißt, für den Retailbereich sind wir nicht aktiv. Mit AWS ist die Zusammenarbeit jedoch sehr eng, da wir spannende Use Cases für die AWS Services mitbringen und unsere 16 Entwickler immer wieder wertvolles Feedback an AWS zurückspielen. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch interessant für AWS, wenn möglichst viele Kunden unser Produkt nutzen und damit indirekt auch AWS als Basis-Infrastruktur. Speed Kit ist auf E-Commerce-Seiten spezialisiert, sodass mittlerweile gut 1,5 Milliarden Euro an Online-Umsätzen durch Speed Kit Shops fließen. Da Kunden aus aller Welt unser Tool nutzen und wir verstärkt auch den US-Markt bedienen, ist es wichtig, dass unser Software-Stack in AWS-Rechenzentren auf der ganzen Welt ausgerollt werden kann.
Wie sehen die nächsten Schritte bei Baqend aus?
Dieses Jahr stand für uns ganz im Zeichen des Markteintritts in den Spitzenbereich des Online-Handels. Durch das wertvolle Vertrauen, das Kunden wie Decathlon, Baur und Mydays in Speed Kit gesetzt haben, gilt unser Ansatz am Markt zunehmend als smarter Shortcut, um innerhalb kürzester Zeit Ladezeit zu reduzieren. Unser nächster großer Schritt ist die konsequente Internationalisierung unseres Angebots. Außerdem arbeiten wir daran, die Wichtigkeit von Ladezeit noch bekannter zu machen. Dazu haben wir uns mit Google und der Uni Hamburg zusammengetan und führen derzeit die bisher größte Ladezeitenstudie durch. Ziel ist es, zu zeigen, welchen Einfluss gute Performance auf die verschiedenen Online-Geschäftsmodelle hat. Wir sagen, dass jede Webseite so schnell laden kann, dass User keine Ladezeiten mehr spüren. Wie mit vielen technischen Innovationen werden Menschen sich extrem schnell an diese Responsiveness gewöhnen. In fünf Jahren soll Speed Kit das Tool sein, auf das kein Webseitenbetreiber mehr verzichten kann, ohne massiv an Kunden zu verlieren.
Vielen Dank für das Interview!
Wollt ihr miterleben, welches Startup beim Reeperbahn Startup Pitch am 7. November triumphiert und vielleicht eine ähnliche Entwicklung nimmt wie Baqend? Dann seid live dabei und holt euch hier euer Ticket!
Beitragsbild: Stefan Groenveld