awork bekommt 2 Millionen in Brückenfinanzierung
Die aktuelle wirtschaftliche Lage mit hoher Inflation und drohender Rezession macht es für Startups nicht gerade leichter, kurzfristig an dringend benötigtes Kapital zu gelangen. Bei den 2 Millionen Euro, die awork jetzt für sein Wachstum erhalten hat, kommt daher eine besondere Form von Brückenfinanzierung zum Einsatz.
In der Regel hat eine Brückenfinanzierung den Charakter eines Kredits, der Unternehmen gewährt wird, um einen durch veränderte Rahmenbedingungen verursachten Schaden oder Engpass finanziell aufzufangen oder kurzfristig erforderliche Akquisitionen vorzunehmen. Typischerweise wird dieser Kredit der Brückenfinanzierung mittelfristig durch eine andere Finanzierungsform mit längerer Laufzeit und günstigeren Konditionen abgelöst. Demzufolge lässt sich bei der aktuellen Finanzierung von awork nur bedingt von einer Brückenfinanzierung sprechen.
Die 2 Millionen Euro kommen zu etwa gleichen Teilen aus zwei Quellen. Das Startup awork bietet eine Teamorganisationssoftware und ist aus dem Exit von HQLabs hervorgegangen. Die drei Gründer Tobias Hagenau, Nils Czernig und Lucas Bauche hatten damals 3 Millionen Euro aus dem Verkauf ihres alten Unternehmens in den Aufbau des neuen gesteckt. Jetzt schießen sie weiteres Geld aus ihren eigenen Töpfen nach.
awork nutzt eine Finanzierungsmethode für Abomodelle
Diese Finanzierungsmethode stellt für die meisten Startups auf Investorensuche leider keine realistische Alternative dar. Interessanter ist da die Finanzierung durch das Berliner Fintech re:cap, das ein Angebot für alle Unternehmen hat, die mit Abomodellen arbeiten. Das attraktive an Geschäftsmodellen wie Software-as-a-Service ist, dass man – je nach Laufzeit der Abos – für einen bestimmten Zeitraum mit festen Einnahmen planen kann. Bei awork sind das mittlerweile über 2 Millionen Euro pro Jahr.
re:cap übernimmt vorübergehend einen Teil der Kundenverträge, die bis zu 60 % des wiederkehrenden Jahresumsatzes ausmachen können. Dafür zahlt das Fintech die zu erwartenden Einnahmen im Voraus aus und erhebt dafür eine Finanzierungsgebühr. Auf diese Weise konnte awork sich eine weitere Million sichern, ohne Unternehmensanteile abgeben zu müssen. Da das Team mit gut 25 Personen inzwischen gut aufgestellt ist, soll das Geld vor allem in Vertriebswachstum fließen. Auch eine Internationalisierung zunächst in Richtung Benelux und Skandinavien steht auf dem Plan.
Foto: awork