Avocadostore – der nachhaltig erfolgreiche Online-Marktplatz
Nachhaltige Produkte werden immer beliebter. Avocadostore hat in diesem Bereich Pionierarbeit geleistet und Trends gesetzt. Beim Food Innovation Camp ist der Online-Marktplatz einer unser Medien- und Netzwerkpartner. Hier ist die Geschichte des Hamburger Erfolgsunternehmens.
Auf die Frage, welcher Studiengang für eine Startup-Karriere wohl am geeignetsten sei, würden die meisten wahrscheinlich „BWL“ antworten, oder „Informatik“. Mimi Sewalski von Avocadostore hat da noch zwei Alternativen parat. Sie hat Soziologie und Kriminologie studiert und beides in ihrem Berufsleben gut einsetzen können. Als Kriminologin ist sie fit im Aufspüren von Zielgruppen, als Soziologin kann sie sich besonders gut in Menschen hineindenken, was sowohl beim Verstehen der Kundenwünsche als auch bei der Mitarbeiterführung hilft.
Gegründet haben Avocadostore Philipp Gloeckler und Stephan Uhrenbacher Anfang 2010. Die Avocado war damals der Inbegriff für ein gewisses Lebensgefühl und gesunde Ernährung, außerdem hat der Name einen schönen Klang. Inzwischen hat Ruf der Frucht erheblichen Schaden genommen. Die enorm gestiegene Nachfrage hat in einigen Ländern zu ökologisch fragwürdigen Produktionsbedingungen geführt, zumal der Wasserverbrauch beim Anbau extrem hoch ist. Heute würde sich ein Unternehmen, bei dem Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht, wahrscheinlich anders nennen.
Aber zurück zu den Anfängen. Da Philipp und Stephan zwar die Idee, aber nicht das ganz große Netzwerk hatten, holten sie 2011 Mimi Sewalski ins Unternehmen. Mimi hatte schon in der Werbung und in der Gastronomie gearbeitet, ohne sich mit ihrer Arbeit dort vollständig identifizieren zu können. Mehr Erfüllung brachte ihr ihre Nebentätigkeit bei der Organisation von Events, etwa bei der Messe Good Goods. Dort war sie für die Bestückung eines Gemeinschaftsstands mit kleinen nachhaltigen Unternehmen zuständig.
Sie kannte sich also in der Szene aus und passte daher gut zum Konzept von Avocadostore. So gut, dass sie 2013 die Geschäftsführung übernahm. Philipp war schon 2012 ausgestiegen, um anderen Startup-Ideen nachzugehen. Stephan blieb dem Unternehmen zwar noch bis 2017 erhalten, steckte als Seriengründer aber nie tief im operativen Geschäft drin. Seine bekannteste Gründung ist wahrscheinlich Qype, zurzeit ist er mit der Flughafen-App FLIO erfolgreich.
Rund 200.000 Produkte sind im Angebot
Im selben Jahr, als Mimi Geschäftsführerin bei Avocadostore wurde, stieg auch die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft dort ein. Die Medienbeteiligungsgesellschaft der SPD ist mittlerweile zu 100 % an dem Unternehmen beteiligt und kann sich über eine ausgesprochen positive Geschäftsentwicklung freuen. Allein in den letzten vier Jahren stiegen die Umsätze um jeweils mindestens 50 % per anno. Zurzeit offerieren circa 800 Anbieter, darunter viele Startups, rund 200.000 Produkte auf dem Online-Marktplatz. Diese Anbieter können die Produzenten der Waren selbst sein oder spezialisierte Händler, die Avocadostore exklusiv als Vertriebspartner nutzen oder auch auf anderen Plattformen zu finden sind.
Eines haben sie alle gemeinsam: Sie müssen bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Insgesamt zehn gibt es davon, beispielsweise ressourcenschonend, fair & sozial, recycelt & recyclebar und vegan. Ihnen allen zusammen zu genügen ist praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Deshalb entscheidet die Frage, ob ein Produkt in das Sortiment von Avocadostore passt, nicht selten ein elftes Kriterium: der gesunde Menschenverstand.
Mode ist die beliebteste Kategorie
Die Auswahl ist groß und reicht von Möbeln und Wohnbedarf über Körperpflegeprodukten bis hin zu Lebensmitteln. Am erfolgreichsten ist das grüne Internet-Kaufhaus mit Artikeln aus dem Modebereich. Der macht etwa 60 % des Umsatzes aus. Längst ist nachhaltige Mode nicht mehr nur praktisch und gut fürs Gewissen, aber eher unansehnlich. Niemand muss hier auf neuste Trends und Styles verzichten, und teurer als herkömmliche Markenware sind die Sachen auch nicht. Die Retourenquote liegt hier übrigens deutlich niedriger als bei anderen Versandhändlern wie Zalando.
Vermutlich hängt das auch mit dem besonderen Service bei Avocadostore zusammen. Das beginnt schon mit der Webseite. Die ist in eigener Regie konzipiert und von freien Softwareentwicklern programmiert worden. Für die hohen Ansprüche gab es einfach kein Standartprodukt. Auch der Kundenservice wird groß geschrieben. Wer anruft und eine Frage hat, landet nicht in einem anonymen Callcenter, sondern bei engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich mit der Materie auskennen.
Eine Weile galt bei Avocadostore, dass alle Beteiligten möglichst Generalisten sein sollten. Das hat sich inzwischen geändert. Seit 2015 gibt es ein festes IT-Team, Ende 2017 kam mit Till Junkermann ein weiterer Geschäftsführer dazu, der gewissermaßen als Innenminister fungiert, während Mimi die Außenministerin ist. 37 Personen zählt das Team mittlerweile, allein 13 Neueinstellungen gab es 2018, die Vierzigermarke wird wohl noch dieses Jahr geknackt.
Aktuelle Trends: fair, vegan, plastikfrei
Gefragt nach den Trends 2019, nennt Mimi unter anderem faire und vegane Sneaker und alles, was den Gebrauch von Plastik vermeidet. Da gibt es viele tolle Ideen, die sich leider nicht immer durchsetzen können. So gab es beispielsweise ein Regencape für Festivalbesucher, das aus Kartoffelstärke bestand. Das Cape war trotzdem lange haltbar und vollständig abbaubar. Aus eingearbeiteten Samen konnten bei der Kompostierung sogar noch Blumen wachsen. Da es aus dem sonnigen Spanien stammte, hatte das gute Stück nur kurze Ärmel und konnte sich daher auf dem deutschen Markt nicht durchsetzen.
Nicht alle Innovationen kann Avocadostore also zu Erfolgen machen, aber viele schon. So ist das Unternehmen inzwischen nicht nur bei Influencern beliebt, sondern mit über 40.000 Abonnenten bei Instagram selbst zu einer Art Influencer geworden. Auch die Presse fragt gerne an, wenn sie Ideen beispielsweise für einen Artikel über originelle Geschenktipps braucht. Nachhaltigkeit ist eben längst kein Nischenthema mehr.
Avocadostore ist Partner des Food Innovation Camps
Wer sich für innovative, nachhaltige Produkte interessiert, der sollte unbedingt auch beim Food Innovation Camp am 20. Mai in der Handelskammer Hamburg vorbeischauen. Dort kommen natürlich alle auf ihre Kosten, die sich für Food-Startups und ihre neuesten Leckereien interessieren. Erstmals gibt es aber auch eine Beauty-Lounge mit alternativen Pflege- und Kosmetikprodukten. Avocadostore ist als Partner bei dem Messe- und Kongressereignis dabei – und ihr seid es dann hoffentlich auch!
Fotos: Avocadostore