Area Butler macht die Wohnortsuche zum interaktiven Erlebnis
Lage, Lage, Lage – das sind, einer alten Weisheit aus der Immobilienbranche zufolge, die wichtigsten Kriterien bei der Wohnungssuche. Auf welche Details es dabei aber wirklich ankommt, hängt von den persönlichen Bedürfnissen der Suchenden ab. Mit dem Area Butler bietet das Hamburger Startup KuDiBa GmbH nun eine interaktive Karte an, die alle wichtigen Infos enthält.
Wohnungssuchende kennen vielleicht die Abkürzung „KuDiBa“, die für Küche, Diele, Bad steht. Daher war es sicherlich keine schlechte Idee, einem Projekt, das sich mit der Immobilienbranche beschäftigte, den Namen KuDiBa zu geben. Daran beteiligt waren die Wirtschaftsingenieure Alexander Timper und Philipp Huhn und ein paar Kommilitonen. Beruflich gingen sie zunächst andere Wege, Alexander unter anderem bei PwC und Airbus, Philipp bei Statista und bis heute bei der Datenplattform Appanion.
Zum Geburtstag den Prototyp von Area Butler
Eine ungewöhnliche Geburtstagsüberraschung brachte das Projekt wieder auf die Tagesordnung. Philipp hatte dazu nämlich einen Prototyp programmiert und machte ihn Alexander zum Geschenk. Der war allerdings nicht nur für den privaten Gebrauch gedacht, dahinter steckte der Wunsch, aus der alten Idee jetzt ein lukratives Geschäftsmodell zu entwickeln. Also machte sich Alexander ab März 2021 schlau, ob der Prototyp namens Area Butler einen Nerv getroffen hatte.
Das Konzept basiert auf der Annahme, dass Wohnungssuchende an mehr als nur den üblichen Kriterien wie eben die Ausstattung mit Küche, Diele und Bad interessiert sind. Mindestens genauso wichtig ist die Lage. Wie ist die Verkehrsanbindung? Wie sieht das Angebot an Gastronomie und Sport- und Kultureinrichtungen aus? Sind Grünflächen in der Nähe? Was ist mit Kitas und Schulen? All das hat, bei unterschiedlicher Priorisierung, einen hohen Einfluss auf die Lebensqualität.
Verschiedene Kartenformate sind möglich
Besonders gut beantworten lassen sich solche Fragen zu einer Adresse über eine interaktive Karte, ähnlich wie bei Google Maps. Der Area Butler ist dabei sowohl übersichtlicher als auch komfortabler. So lassen sich etwa einzelne Kategorien, zum Beispiel Restaurants, isoliert betrachten oder Grenzen anhand der Erreichbarkeit innerhalb einer bestimmten Zeit mit verschiedenen Verkehrsmitteln setzen.
Einen Nerv traf das Konzept auf jeden Fall, nämlich den des Softwareunternehmens Syndicats, das im Sommer 2021 als Investor einstieg. Das ermöglichte die Weiterentwicklung des Area Butlers und im September die offizielle Gründung der KuDiBa GmbH. Alexander kann sich seither vollständig dem neuen Startup widmen, während Philipp parallel noch für Appanion arbeitet.
Seit November 2021 ist der Area Butler auf dem Markt, als Zielgruppe stehen zunächst Immobilienmakler im Fokus. Die können die interaktive Karte auf ihre Webseiten einbinden. Erste Auswertungen haben ergeben, dass sich so die Besuchszeiten der Wohnungssuchenden um 39 % verlängern lassen. Es ist aber auch möglich, die Karten auf bestimmte Kriterien auszurichten und dann als feste Datei oder Papierausdruck zu versenden.
Der Area Butler kann vielen dienen
Basis für die Darstellung ist die frei verfügbare OpenStreetMap. Hinzu kommen dann Informationen aus diversen Quellen. Das können auch sozio-demografische Daten zur Bevölkerung bis hin zum Wahlverhalten in einen Stadtviertel sein, falls das in irgendeinem Zusammenhang von Interesse sein sollte. Der Datenschutz bleibt dabei gewährleistet, die Server für den Area Butler stehen in Deutschland.
Bisher beschränkt sich das Angebot auf Deutschland, Österreich wird die erste internationale Station sein. Auch sonst bestehen noch vielfältige Wachstumsmöglichkeiten. So hat Area Butler mit der Ansprache kleiner Makler angefangen, nächste Kandidaten sind größere Immobilienfirmen und auch Projektentwickler. Schließlich ist es auch denkbar, dass Wohnungssuchende nach Eingabe von Wunschkriterien passende Angebote auf einer Karte angezeigt werden, die momentane Herangehensweise also quasi umgekehrt wird.
Bilder: Area Butler/KuDiBa GmbH