Applaus für Batch 3 vom next media accelerator!
Video in allen Variationen, ein Marktplatz für schöne Illustrationen und Hamburger Jungs, die Spaß in die Marktforschung bringen wollen – die Zukunft der Medien ist bunt und international. Jedenfalls, wenn der next media accelerator zum Demo Day einlädt. Am vergangenen Donnerstag war es wieder so weit, und wir waren natürlich auch dabei.
In den letzten eineinhalb Jahren hat sich der next media accelerator (nma) zu einem ausgezeichneten Botschafter des Medienstandorts Hamburg entwickelt, weit über die Landesgrenzen hinaus. Da passte es perfekt, den Demo Day mit den Teilnehmern der dritten Auflage in der Hamburger Botschaft zu veranstalten. Okay, das ist natürlich keine echte diplomatische Vertretung, sondern ein Veranstaltungsort im Schanzenviertel.
Der next media accelerator wirkt
International ging es aber dennoch zu, dank der Kandidaten aus dem aktuellen Batch und dank Jaime Candau aus Spanien, der zum Vorgänger-Bündel gehört und den Abend eröffnete. Als seine Social-Media-Plattform für Film- und TV-Fans im Frühjahr 2016 beim next media accelerator anfing, trug sie noch den Namen BAG movies. Heute heißt das Startup isnotTV, und das ist nur eine von mehreren Änderungen, die zu einer Vervielfachung der Nutzerzahlen und einem tragfähigen Geschäftsmodell geführt hat. Der nma hat hier offensichtlich gewirkt.
Wer heutzutage in der Medienwelt Wirkung und Aufmerksamkeit erzielen will, sollte sich mit dem Thema Video zumindest intensiv beschäftigen. Beim next media accelerator haben das in den vergangenen sechs Monaten gleich drei Startups getan, jedes auf seine Weise. Vergänglichkeit ist eines der Markenzeichen von Snapchat, doch um manche Inhalte ist es wirklich schade, wenn sie nach 24 Stunden schon wieder verschwinden. Snappd aus Großbritannien löst das Problem mit einer App, mit der sich vertikale Videos finden, kategorisieren und sammeln lassen. Ein vielversprechender Ansatz, die noch in den Kinderschuhen steckende Vermarktung von Snapchat-Inhalten voranzutreiben.
Ebenfalls um von Smartphonenutzern gemachte Videos geht es bei VTTP (Video to the people) aus Israel. Dieses Startup hieß beim Einstieg in den Accelerator noch Stadeum und ermöglicht die Kommentierung von Ereignissen mit Kurzfilmchen. Viel schöner als ein genormtes Emoji ist doch ein selbst gefilmter Gefühlsausbruch, etwa als Kommentar zu einem EM-Fußballspiel. Die italienische Gazzetta dello Sport hat das letzten Sommer zusammen mit VTTP so gemacht und das Tool auch genutzt, um ihre Leser der römischen Fußballikone Francesco Totti zum Geburtstag gratulieren zu lassen. Vielleicht können damit gedrehte Videos sogar zur israelisch-palästinensischen Völkerverständigung beitragen. Das ist jedenfalls ein Wunschtraum von Gründer Yaniv Solnik.
Solch hohe Ansprüche hat Super Mash App aus Finnland nicht. Dafür konnte es kürzlich einen ziemlich prominenten Kunden gewinnen. Für die Bild Zeitung hat das Startup eine Videoshow zum RTL-Dschungelcamp auf die Beine gestellt. Live-Quizshows für Facebook sind eine Spezialität von Super Mash App, eine weitere sind einfach zu produzierende Videos für YouTube. So wollen die Finnen neu entstehenden Web-TV-Sendern die Arbeit erleichtern.
Wer sich nach so vielen bewegten Bildern nach etwas Ruhe und schönen Illustrationen sehnt, ist bei Minty aus der Slowakei genau richtig. Marktplätze für Stockfotos gibt es viele, oft ist das Angebot aber ziemlich langweilig. Die Motive sind austauschbar und wecken nicht die Neugier, die redaktionelle Beiträge für viele Klicks im Netz brauchen. Originelle, künstlerisch ansprechende Zeichnungen und Grafiken können da den Unterschied machen. Minty will sich als der Marktplatz etablieren, der Illustratoren und Publisher zusammenbringt.
mit whocares war auch ein Hamburger Startup dabei
Vier Startups aus vier verschiedenen Ländern, die zeigen, welche Anziehungskraft der next media accelerator und damit auch Hamburg hat. Die Jungs von whocares wissen das schon lange, schließlich kommen sie selbst aus der Hansestadt. Startup-Erfahrung haben sie auch, mit versende.es wollten zwei von ihnen schon den Versanddienstleistungsmarkt aufmischen. Hat nicht so ganz geklappt, also setzen sie jetzt auf Social Media. Bei whocares können Nutzer Fragen über sich und andere stellen und beantworten lassen und dabei Punkte sammeln. Das soll hauptsächlich Spaß machen und zugleich Unternehmen die Möglichkeit geben, mit spielerischen Elementen wertvolle Marktforschungsdaten einzusammeln.
Ums Einsammeln ging es ohnehin beim Demo Day, von wertvollen Kontakten und im Idealfall noch wertvolleren Finanzierungen. Deshalb vergaß auch kein Startup in seiner Präsentation zu erwähnen, welcher Investitionsbetrag das Unternehmenswachstum noch einmal beschleunigen könnte. Beschleunigung ist schließlich im Wortsinn die Aufgabe eines Accelerators. Pausen gibt es da nicht, Batch Nummer 4 startet schon diese Woche. Wie es danach weitergeht, steht noch nicht ganz fest, aber vieles deutet darauf hin, dass der nma noch größer und noch mehr internationalen Startups den Sprung in die Medienwelt ermöglichen wird.
Wer Lust hat, gleich 50 Medienstartups auf einen Schlag kennenzulernen, hat dazu auf der Expo der Online Marketing Rockstars Gelegenheit. Am 2. und 3. März veranstaltet dort der next media accelerator ein MediaMatch mit Pitches und Speed Datings für alle, die sich für die Zukunft der Medien interessieren.
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