Der Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis 2024 geht an amsight
Am 19. November 2024 wurde zum sechsten Mal wurde der Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis vergeben. Der Hauptpreis, dotiert mit 10.000 Euro, ging an das Software-Startup amsight, auf den Plätzen zwei und drei landeten Bridge&Tunnel und Buildlinx.
Benannt ist der Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis nach dem 2017 verstorbenen Politiker, der unter anderem von 2001 bis 2008 Wirtschaftssenator war. Uldall gehörte der CDU an, deren Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat Friedrich Merz fungierte zum letzten Mal als Schirmherr, in Zukunft wird Hamburgs Ex-Bürgermeister Ole von Beust die Rolle übernehmen. Merz übermittelte eine Videobotschaft, der durchaus anzumerken war, dass der Wahlkampf begonnen hat.
Schauplatz der Veranstaltung war der Sitz der Reederei Hapag-Lloyd am Ballindamm. Michael Beherendt, Vorsitzender des Aufsichtsrates, verschaffte in einem Vortrag einen kurzen Überblick über den Stand der Dinge in der Schifffahrt. Fazit: es handelt sich um ein zyklisches Geschäft mit vielen Auf und Abs, doch Schiffe bleiben für den Transport für Waren rund um die Welt unverzichtbar und können klimaneutral werden, wenn die Versorgung mit geeigneten Treibstoffen gesichert ist. Außerdem präsentierte Behrendt ein farbenfrohes Gemälde von Udo Lindenberg, das den Festsaal schmückt. Für die Feier wurde das Bild aber zwischenzeitlich verdeckt, um nicht von den eigentlichen Stars des Abends abzulenken, den Startups.
Rund 20 hatten sich für den Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis beworben, fünf waren in die engere Auswahl gekommen und durften vor einem hochkarätig besetzten Kuratorium pitchen. Das bestimmte die Top 3, die sich noch einmal dem Publikum vorstellen konnten.
Platz 3: Buildlinx
Der 3. Platz, dotiert mit 2.000 Euro, ging an Buildlinx. Das Startup hat sich das Ziel gesetzt, den Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden drastisch zu reduzieren. Dafür analysiert es eine Vielzahl von Daten und ermittelt Schwachstellen, die sich mit geringem Aufwand beheben lassen. In der Summe verspricht Buildlinx ein Einsparpotenzial von bis zu 40 % bei Energiekosten und CO2-Emissionen. Die Konkurrenz durch etablierte Konzerne ist hart, das Startup ist aber zuversichtlich, sich mit seinem ganzheitlichen und datengetriebenen Konzept durchsetzen zu können. Mit Bildungsbau Hamburg, zuständig für die Schulen der Hansestadt, hat es auch schon einen großen Kunden überzeugen können.
Platz 2: Bridge&Tunnel
Bridge&Tunnel ist eine Institution in der Hamburger Startup-Szene. Seit fast zehn Jahren zeigen Dr. Constanze Klotz und Hanna Charlotte Erhorn, was Soziale Marktwirtschaft, deren Unterstützung sich der Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis auf die Fahne geschrieben hat, bedeuten kann. Bridge&Tunnel verwendet ausrangierte Textilien, beispielsweise alte Jeans, und fertigt daraus neue Kleidung, Taschen und vieles mehr. Für die Herstellung beschäftigt das Unternehmen gesellschaftlich benachteiligte Frauen, die sonst kaum einen Job bekommen würden und hier ihre Fähigkeiten beweisen können. Sozial ist Bridge&Tunnel also definitiv und wirtschaftlich erfolgreich offensichtlich auf, wie die lange Lebensdauer zeigt. Belohnt wurde das jetzt mit dem 2. Platz und 3.000 Euro Preisgeld.
Platz 1: amsight
amsight hat es in diesem Jahr schon mehrfach in die engere Auswahl bei Startup-Wettbewerben geschafft, sowohl bei den Hamburg Innovation Awards als auch beim GründerGeist. Beim Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis sprang nun der 1. Platz heraus, verbunden mit 10.000 Euro. Die würden unter anderem für eine Weihnachtsfeier verwendet werden, scherzte Simon Schauß, einer der Gründer. amsight beschäftigt sich mit 3D-Druck, übernimmt allerdings nicht die Herstellung selbst, sondern liefert eine Software, um diese zu optimieren. 3D-Druck ist in der Lage, bestimmte Bauteile, aber auch Hüftimplantate, schneller und hochwertiger zu produzieren als andere Verfahren. Die größte Herausforderung stellt dabei die Qualitätssicherung dar, für die amsight eine Lösung bietet, die auch die Jury überzeugt hat.